Organisation

Referat für Kirchenmusik

Chor im Monat Februar 2023

Mag. Conny Ranner mit dem Kinderchor Maria Rain

Interview Mag. Conny Ranner, der Leiterin des Kinderchores der Pfarre Maria Rain

„Wenn man nichts tut, passiert auch nichts!“

Gerda Heger war im Gespräch mit Conny Ranner:


Liebe Frau Ranner, sie leiten den Kinderchor der Pfarre Maria Rain seit Oktober 2022; wie sind sie zur Musik bzw. zum Chorleiten gekommen?

Seit meinem 6. Lebensjahr spiele ich Gitarre und neuerdings mit meinen Kindern Klavier. Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie. Meine Oma und meine Eltern waren extrem musikalisch, und so haben wir zu Hause oft Hausmusik gemacht, gemeinsam gesungen und Instrumente ausprobiert. Schon in Bleiburg, wo ich aufgewachsen bin, habe ich 10 Jahre lang zuerst einen Kinderchor und dann einen Jugend-Gospel-Chor geleitet. Als dann die SängerInnen erwachsen wurden und der Chor sich aufgelöst hat, habe ich das Frauenterzett 3-Klang gegründet, ein 3-stimmiger Frauengesang mit Gitarrenbegleitung. Wir haben viele Hochzeiten, Taufen, Vernissagen und andere Veranstaltungen umrahmt. Darüber hinaus habe ich an 2 Volksschulen in Zusammenarbeit mit der Musikschule Gitarre unterrichtet. Schauspiel, Gitarre und Gesang prägten 15 Jahre meines Lebens, als ich ins Bleiburger Faschingskabarett eintauchte und wir jährlich 18 Vorstellungen mit ca. 350 BesucherInnen bespielen durften. Der Regisseur hat meine kulturelle und künstlerische Sichtweise geprägt. Ich fragte ihn mal, warum er das ehrenamtlich tut. Er sagte: „Conny, wenn man nichts tut, passiert auch nichts.“ Diesen einfachen Spruch habe ich mir mitgenommen.
Als sich nach Corona in Bezug auf Schulchor, Kinderchor etc. nichts getan hat, habe ich beschlossen, einen Kinderchor zu gründen. Meine Kinder singen leidenschaftlich gerne und warum nicht etwas für die Allgemeinheit tun? Gesagt – getan, nun ist es soweit.


Was war ausschlaggebend für die Gründung des Kinderchores und wann wird geprobt?
Wir proben einmal pro Woche, und zwar am Mittwoch von 16.00 – 17.00 Uhr, im Pfarrhof in Maria Rain. Der entscheidende Moment, einen Chor zu Gründen war im Zuge einer Probe mit den MinistrantInnen. Herr Pfarrer Ulrich Kogler hat mich gebeten, mit den MinistrantInnen für die Martinsfeier zu proben. Es waren viele Kinder da und die sangen wirklich mit Begeisterung. Daraufhin meinte der Pfarrer, ob wir nicht einen Chor gründen wollen und ich war sofort dabei, weil es schon längere Zeit mein Wunsch war.


Wie läuft die Probe ab?
Erfahrungsgemäß sind vor allem diejenigen Kinder am späteren Nachmittag hungrig, die direkt von der Nachmittagsbetreuung zur Probe kommen - ich hole sie um halb vier im Hort Maria Rain ab. Und so war die Idee, am Beginn der Probeneinheit zuerst eine Kleinigkeit gemeinsam zu essen, anzukommen und dann mit dem Singen zu starten. Je nachdem, wie die Kinder aufnahmebereit sind, werden die Lieder einstudiert. Zur ersten Probe kamen rund 25 Kinder und zur zweiten Probe dann schon über 30!!!


Welche Literatur wird gesungen?
In Begleitung mit Gitarre haben wir bisher Lieder für den Weihnachtsgottesdienst einstudiert. Wir singen gerne modernere Lieder und haben auch eine Sängerin, nämlich Felicitas Neubersch, die uns unterstützt. In der kommenden Zeit werden wir Lieder für Ostern, Erstkommunion und sonstige Feste einstudieren. Mein Wunsch ist es, auch in der Gemeinde präsent zu sein und bei diversen Veranstaltungen zu singen.


Was ist Ihnen wichtig an der musikalischen Förderung der Kinder?
Ich bin eine Chorleiterin, die nicht vorne ruhig steht und dirigiert, sondern die sich bewegt zur Musik und das sollen auch die Kinder tun. Kinder nehmen Musik in Kombination mit Bewegung wahr und es gibt verschiedene Lerntypen.
Mir ist wichtig, dass die Eltern ihre Kinder musikalisch fördern, denn durch das Musizieren kann das Kind so viel mehr profitieren: sprachliche, kognitive Fähigkeiten, soziale Kompetenzen; durch das Musizieren wird das Gehirn viel besser entwickelt, wie z. B. beim Mozart-Effekt beschrieben wird. Die Kinder lernen auch, wie man sich auf der Bühne präsentiert usw. und all das stärkt das Selbstbewusstsein für Schule und später für den Beruf.
Ich bedanke mich herzlich bei unserem Pfarrer Ulrich Kogler, denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir als Kinderchor so wertgeschätzt und unterstützt werden. Unser Herr Pfarrer ist auch bei jeder Probe dabei und schaut rein zu uns oder macht mit. Er ist beispielhaft für die katholische Kirche und für unsere Gemeinde.