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Referat für Kirchenmusik

Orgelmusik des Monats Jänner

Falls Sie Interesse an den Stücken haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit Klaus Waltritsch auf.
E-Mail: klaus.waltritsch@kath-kirche-kaernten.at
Tel.: +43 676 / 8772 71 73

Weihnachten (Fortsetzung)

01.01.2021 Hochfest der Gottesmutter Maria

Vom Himmel hoch, da komm ich her…

…ist ein deutschprachiges Weihnachtslied von Martin Luther. Er schrieb für alle damaligen christlichen Feste, passende Lieder. Bei diesem Lied handelt es sich um eine geistliche Kontrafaktur zu einem Spielmannslied. Erst später komponierte Martin Luther die heute gebräuchliche Melodie.

Das Lied handelt von der Weihnachtsgeschichte nach Lk 2, 8-18 in der Form eines Krippenspiels und auch mit der Aufforderung mit den Hirten zur Krippe zu gehen.

Es existieren viele Bearbeitungen dieser Melodie, unter anderem gibt es von Johann Sebastian Bach „Einige canonische Veränderungen über das Weynacht-Lied: Vom Himmel hoch da komm ich her.“, eine Kantate von Felix Mendelssohn Bartholdy, Choralvorspiele von Sigfrid Karg-Elert, Max Reger, und anderen.

Johann Bernhard Bach (1676-1749) – Vom Himmel hoch, da komm ich her

Johann Bernhard Bach ist ein Cousin zweiten Grades von Johann Sebastian Bach. Er war unter anderem Organist in der Kaufmannskirche in Erfurt, später in der St. Katharinenkirche in Magdeburg. 1703 folgte er dem Ruf des Herzogs nach Eisenach und wurde dort Cembalist im Hoforchester. Ebenso trat er dort die Nachfolge seines Onkels Johann Christoph Bach an der Georgenkirche an, die er bis zu seinem Tod innehatte.

Mit Johann Sebastian verband ihn eine freundschaftliche Beziehung, so war er Taufpate bei einem seiner Söhne und umgekehrt Johann Sebastian bei seinem Sohn Johann Ernst. Belegt ist auch, dass Johann Sebastian einige seiner Werke in Leipzig aufführte. Leider sind viele seiner Werke verloren gegangen, überliefert sind nur seine vier Orchestersuiten und einige seiner Orgelwerke.

Bei der Choralbearbeitung „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ von Johann Bernhard Bach handelt es sich um ein Choraltrio mit Cantus firmus im Tenor. In den Zwischenspielen wird der jeweils nachfolgende Vers vorimitiert.

https://www.youtube.com/watch?v=LqMCknOWAJI

Johann Georg Herzog (1822-1909) – Vom Himmel hoch, da komm ich her

Johann Georg Herzogs erste Komposition entstand im Jahr 1841, diese übersandte er Christian Heinrich Rinck. Aufgrund der Empfehlung von Rinck übernahm er 1843 eine Organisten- und Kantorenstelle in München. 1850 wurde er Lehrer für Orgelspiel am Münchner Konservatorium. Mit seinem berühmtesten Schüler Josef Gabriel Rheinberger verband ihn eine lebenslange Freundschaft. 1854 erhielt er eine Professur am Institut für Kirchenmusik an der Universität in Erlangen, später wurde er Musikdirektor und Leiter des selbigen Instituts.

Sein „Praktisches Handbuch für Organisten“ und seine „Orgelschule“ waren in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts weit verbreitet.

Johann Georg Herzog verwendet von der Choralmelodie nur die erste und letzte Verszeile und führt diese im Bass aus. Aus der zweiten und dritten Verszeile gewinnt er motivisches Material für das Vorspiel und das Zwischenspiel.

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© Klaus Waltritsch

03.01.2021 2. Sonntag nach Weihnachten

Gelobet seist du, Jesu Christ...

…wurde von Martin Luther komponiert. Es handelt sich dabei um das lutherische Hauptlied des 1. Weihnachtstages. Der Text der ersten Strophe ist eine Kontrafaktur der damals noch üblichen lateinisches Sequenz „Grates nunc omnes“, welche bei der Mitternachtsmette gesungen wurde. Sowohl die erste als auch die sechs von Martin Luther hinzugefügten Strophen enden mit dem Wort Kyrieleis; somit zählt das Lied zu den Leisen. In verschieden Bildern zeigt Luther den Kontrast zwischen der Allmacht des Gottessohnes und der Armut und Kleinheit des Kindes.

Johann Pachelbel (1653-1706) – Gelobet seist du, Jesu Christ

Johann Pachelbel gilt als der wichtigste Komponist der süddeutschen Orgeltradition und als Wegbereiter Johann Sebastian Bachs. Als Organist wirkte er in Wien, Eisenach, Erfurt, Stuttgart, Gotha und in Nürnberg. Neben zahlreichen Choralbearbeitungen gibt es auch einige freie Orgelwerke; die Variationssammlung „Hexachordum Apollinis“ zählt zu den bekanntesten Werken Pachelbels. Des Weiteren komponierte er auch geistliche Werke wie Motteten, Kantaten und geistliche Konzerte.

Bei dieser Choralbearbeitung liegt der Cantus firmus im Sopran; die zwei bewegten Unterstimmen nehmen Motive der einzelnen Verszeilen auf. So wie viele der Stücke Pachelbels ist auch dieses manualiter auszuführen.

https://www.youtube.com/watch?v=basKtmhwIWQ

Johann Georg Herzog (1822-1909) – Gelobet seist du, Jesu Christ

Herzog verwendet nur die erste und die zweite Verszeile des Cantus firmus. Die markante Tonwiederholung der Melodie verstärkt er, indem er das Motiv am Beginn im Kanon führt.

https://soundcloud.com/user-734608078/johann-georg-herzog-gelobt
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06.01.2021 Erscheinung des Herrn (HF)

Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich...

…stammt aus der Feder von Nikolaus Herman und ist für das Weihnachtsfest bestimmt. So wie viele andere Kirchenlieder aus dieser Zeit ist auch dieses eine Kontrafaktur mit einem weltlichen Lied. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wird die erste Zeile auch in der Variante „Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich“ gesungen; viele Choralbearbeitungen tragen auch diesen Titel. Vier (1,2,3,8) der ursprünglich acht Strophen wurden in das Gotteslob übernommen. Der Text handelt von der Menschwerdung Gottes und dem Herabsteigen des Gottessohnes aus dem Himmelreich in „eines Knechts Gestalt“, der sogenannten Kondeszendenz. Inspirationen für die Melodie waren ein Johannisreigen, einem Volkslied der Bergleute, und der gregoriansche Introitus „Puer natus est nobis“.

Johann Georg Herzog (1822-1909) – Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich

Eigentlich könnte das Choralvorspiel den Untertitel „alio modo“ vertragen. Der Cantus firmus wird nicht wirklich verwendet, der markante Quintsprung vom Beginn des Liedes ist zu erkennen. Jedoch lässt sich das Herabsteigen des Gottessohnes erahnen.

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Christian Heinrich Rinck (1770-1846) – Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich

Christian Heinrich Rinck war Schüler von Johann Christian Kittel, der wiederum Schüler von Johann Sebastian Bach war. 1790 trat er die Stelle des Stadtorganisten in Gießen an; im Jahr 1803 avancierte er zum dortigen Universitätsmusikdirektor. 1805 wurde er Organist und Kantor in der Darmstädter Stadtkirche und später Hoforganist und Kammermusiker. Außerdem wirkte er als Musiklehrer und war ein einflussreicher Musikkritiker.

Rinck war einer der besten Organisten seiner Zeit und er genoss auch ein großes Ansehen als Komponist von Orgelmusik, vor allem seine „Praktische Orgelschule op. 55“ war weit verbreitet. Er wurde als Orgelsachverständiger konsultiert und unternahm auch mehrfach Konzertreisen. Adolf Friedrich Hesse und Wilhelm Reuling zählen zu seinen Schülern. Im Gesamtwerk Rincks überwiegen die Orgelwerke. Weit über seinen Tod hinaus war Rinck für seine Orgelmusik und Orgellehrwerke bekannt. Erst im beginnenden 20. Jahrhundert, mit der sogenannten Bach-Renaissance, verblasste sein Ruhm. Im Vergleich zum Barock wurde die Musik des 19. Jahrhunderts als „minderwertig“ betrachtet. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde dem Schaffen von Rinck wieder mehr Beachtung geschenkt.

Rinck verwendet nur kleine Motive des Cantus firmus und komponiert damit ein frisches Präludium.

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10.01.2021 Taufe des Herrn (F)

Wie schön leuchtet der Morgenstern...

…wurde von Philipp Nicolai gedichtet und komponiert. Viele Interpreten haben darauf hingewiesen, dass der Text im zentrierten Drucksatz die Form eines Kelches ergibt. Alle Strophen sind konsequent nach einem Schema geformt; die ersten sechs Zeilen formen ein Bild, darauf folgt ein Echo in einem sich steigernden Reim, der in einen hymnischen Satz mündet. Die Melodie passt sich der ersten Strophe an; die Spitzentöne treffen auf sinntragende Wortteile.

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Es gibt mehrere Bearbeitungen dieses Liedes, unter anderem Kantaten von Johann Sebastian Bach oder Wilhelm Friedemann Bach bzw. Choralfantasien von Dietrich Buxtehude oder Max Reger. Die neuere Bearbeitung von Naji Hakim für Oboe und Orgel zeigt die ungebrochene Popularität dieses Chorals.

Michael Gotthard Fischer (1773-1829) – Wie schön leuchtet der Morgenstern

Michael Gotthard Fischer war Schüler von Johann Christian Kittel, der wiederum Schüler von Johann Sebastian Bach war. Er trat die Nachfolge seines Lehrers als Organist an der Erfurter Predigerkirche an. Ab 1816 unterrichtete er am Lehrerseminar in Erfurt. Zu seinen Schülern zählten August Gottfried Ritter, Ludwig Ernst Gebhardi und Eduard Grell.

Große Bekanntheit erlangte er mit seinen Orgelkompositionen; daneben schuf er viele Vokal- und Instrumentalkompositionen.

Den absteigenden Dreiklang der Melodie füllt Fischer mit Punktierungen aus. Dieses Motiv prägt das Stück und verleiht ihm einen französischen Ouvertüren Charakter.

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Johann Georg Herzog (1822-1909) – Wie schön leuchtet der Morgenstern

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Jahreskreis

17.01.2021 2. Sonntag im Jahreskreis

Mir nach, spricht Christus, unser Held...

…der Text basiert auf der Bibelstell Lk 9,23: „Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“

Karl Roeder (1860-1933) – Mir nach, spricht Christus, unser Held

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24.01.2021 3. Sonntag im Jahreskreis

Justin Heinrich Knecht (1752-1817) – Praeambulum in C-Dur

Justin Heinrich Knecht wurde mit 19 Jahren Musikdirektor in Biberach; diese Funktion umfasste die Tätigkeit als Organist, Musiklehrer und die Organisation von Aufführungen und Konzerten. Nebenher komponierte er Singspiele und Opern und bemühte sich um das Musikleben in Biberach. Des Weiteren schuf er sowohl weltliche als auch geistliche Musik.

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31.01.2021 4. Sonntag im Jahreskreis

Justin Heinrich Knecht (1752-1817) – Praeambulum in G-Dur

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