Herbstgespräche im Stift St. Georgen am Längsee: Dr.in Iris Straßer und Primar Dr. Rudolf Likar, ehrenamtliches Leitungsteam der Katholischen Aktion Kärnten luden im September ExpertInnen zu einem Runden Tisch, um gemeinsam einen Blick auf das Verhältnis und die Rolle von Kirche, Wirtschaft und Staat zu werfen. Neben der Verständigung über das Bündeln der Kräfte wurde darüber diskutiert, welche Botschaften sich Menschen von der Katholischen Kirche erwarten und wie Kirche unterstützend wirken kann.

Teilgenommen haben Liselotte Suette, Vorsitzende der Sozialmärkte Kärnten, Dr. Herwig Oberlerchner, Primarius der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt, Richter und Vizepräsident des Landesgerichtes Klagenfurt Mag. Manfred Herrnhofer sowie Rechtsanwalt Dr. Bernhard Fink, Vizepräsident der Rechtsanwaltskammer für Kärnten und des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages.

Kernaussage war, dass der Glaube auch heute noch vielen Menschen Halt gibt. Kirche werde daher gerade jetzt gebraucht und muss auch sichtbar sein. Rituale stützen Menschen in Krisenzeiten, Seelsorge steht niemals in Konkurrenz mit der Psychotherapie, sondern hat ergänzend hohe Bedeutung, so Dr. Oberlerchner. Wenn Katholische Kirche gerade in schwierigen Zeiten unterstützt, kann sie wieder an Stärke gewinnen. Insbesondere die Gruppe der Frauen müsse dabei in den Blick genommen werden. Viele von ihnen waren während der Zeit des Lockdowns Extrembelastungen ausgesetzt und zum Teil auf sich allein gestellt. Für die Zukunft braucht es Mut, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, so Dr. Bernhard Fink. Das lokale Umfeld der Menschen, die Gemeinden und Pfarren sind hier besonders gefordert. Liselotte Suette hat - obgleich sie die offizielle Kirche im Lockdown als sehr leise empfunden hat - viele wertschätzende Kooperation im ländlichen Raum erlebt. Mag. Manfred Herrnhofer meinte, es stelle sich nicht nur die Frage, was Kirche für die Gesellschaft tun könne, sondern wie die Gesellschaft die Kirche stärken könne. „Wir sind alle mit unseren christlichen Werten gefragt“, so Herrnhofer.

Die KA-Expertengespräche werden im erweiterten Kreis fortgesetzt. Erste Maßnahmen, die im Zuge der Diskussionsrunde vereinbart wurden, konnten in der Zwischenzeit realisiert werden. Dr. Rudolf Likar hat für die Pfarren im Raum Klagenfurt Beratung zu Corona und Hygienemaßnahmen durchgeführt. Ebenso bereitet die Katholische Aktion einen Kurzfilm vor, in dem KA-Vizepräsident Univ.-Prof. Rudolf Likar, wertvolle Tipps für das Miteinander in Coronazeiten gibt.