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Katholische Aktion

„Integration von Zuwanderern muss weiter unterstützt werden“

KAÖ-Präsident Wimmer aus Anlass des katholischen Welttags der Migranten am 29. September: „Von Integrationsmaßnahmen profitieren nicht nur die Zuwanderer, sondern wir alle“

„Wir dürfen in unserem Bemühen um die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern nicht nachlassen“,

fordert der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer. Im Blick auf den Katholischen Welttag der Migranten und Flüchtlinge, der am 29. September begangen wird, betont Wimmer: „Jede Maßnahme, die Zuwanderern hilft, ein Leben in Eigenständigkeit und Würde zu führen und an der Gesellschaft teilzuhaben, hilft uns als Gesamtes. Integration braucht Maßnahmen auf vielen Ebenen. Dass es da und dort Probleme gibt, leugnet niemand. Die von bestimmten Politikern gepflegten Vorbehalte und Vorurteile gegen Flüchtlinge und Asylwerber, bis hin zum Verbalradikalismus, haben aber noch kein einziges dieser Probleme gelöst.“


Tausende Menschen haben sich – meist ehrenamtlich - in den vergangenen Jahren bei der Versorgung und Integration von Flüchtlingen engagiert und tun dies nach wie vor. Auch viele Wirtschaftsbetriebe haben ihren Beitrag geleistet, hält der KAÖ-Präsident fest. „Der politischen Führung ist leider nichts Besseres eingefallen, als Integrationsmaßnahmen auch dort zu kürzen, wo sie weiter gebraucht würden, und Hürden für eine Teilhabe an unserer Gesellschaft aufzubauen. Eine der wohl wider-sinnigsten Maßnahme ist in dem Zusammenhang die Abschiebung von Lehrlingen, die die Wirtschaft dringend braucht. Hier fehlen Vernunft und Menschlichkeit“, so Wimmer.
In Österreich steht der katholische Welttag der Flüchtlinge und Migranten – traditionell unter dem Namen „Sonntag der Völker“ bekannt - heuer unter dem Motto „Trennendes überbrücken“.

„Es wäre ein Gewinn für uns alle, wenn sich auch in der Politik der Grundsatz durchsetzen würde, Trennendes zu überwinden und das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen“,

erklärt der KAÖ-Präsident. „Auch bei der Bekämpfung der Fluchtursachen hat die Regierung in den vergangenen Jahren Schritte gesetzt, die das genaue Gegenteil bewirken. Anstatt die notorisch niedrigen staatlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit endlich zu erhöhen, werden sie gekürzt. Dabei bewirken die – gerade auch von vielen kirchlichen Einrichtungen durchgeführten – Entwicklungshilfeprojekte, den Menschen in benachteiligten Gebieten ein Überleben und eine Lebensperspektive in ihrer Heimat zu sichern“, so Wimmer.


Der KAÖ-Präsident erinnert an die Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen Welttag der Migranten. Darin stellt der Papst kritisch fest: „Die wirtschaftlich am weitesten fortgeschrittenen Gesellschaften entwickeln in ihrem Inneren die Tendenz eines ausgeprägten Individualismus, der (…) eine ‚Globalisierung der Gleichgültigkeit‘ hervorbringt. In diesem Szenario sind Migranten, Flüchtlinge, Vertriebene und Opfer von Menschenhandel zu Sinnbildern der Ausgrenzung geworden, weil ihnen, neben den Schwierigkeiten, die ihre Lage an sich schon beinhaltet, oft ein negatives Urteil anhaftet, das sie als Ursache gesellschaftlicher Missstände ansieht. Die Einstellung ihnen gegenüber ist ein Alarmzeichen, das vor dem moralischen Niedergang warnt.“

(Text: Mag.Josef Pumberger)

Weitere Informationen:

Mag. Josef Pumberger
Generalsekretär
Katholische Aktion Österreich

Tel.: +43 1 51611-1602