Organisation

Katholische Aktion

Dialog und Verzicht auf Gewalt statt „Präzisionswaffen“

PräsidentInnen-Team der KAÖ zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Jänner

„Wege zu einem nachhaltigen Frieden führen nur über Verzicht auf Gewalt und Bereitschaft zum Dialog, und dafür müssen wir uns national wie international noch viel mehr einsetzen“, betont die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Jänner 2024. Papst Franziskus widmet seine Botschaft diesmal dem Verhältnis von künstlicher Intelligenz und Frieden. „Seit Jahren versucht die Rüstungslobby uns einzureden, dass der Einsatz von ‚intelligenten‘ Waffen, die ‚nur‘ Infrastruktur und nicht Menschen angreifen, eine ‚saubere‘ Kriegsführung ermöglichen und menschliches Leid im Krieg vermindern. Ein Blick in den Krieg Russlands gegen die Ukraine und auf andere aktuelle Kriegsschauplätze genügt, um das als kolossale Lüge zu entlarven“, stellt das KAÖ-PräsidentInnen-Team fest.

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Bildunterschrift (Bildrechte:Pixabay)

„Der massive Einsatz von Drohnen etwa richtet sich nicht nur gegen Soldaten an der Front, sondern vorwiegend gegen Ziele hinter der Front, und der Tod jedes einzelnen Menschen, ob Soldat oder Zivilist, durch Krieg sollte einer Menschheit, die das Wort Zivilisation im Mund führt, unerträglich sein. Abgesehen davon sind auch die Folgen der Zerstörung von Infrastruktur für viele Menschen lebensbedrohlich“, betonen Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell. „Dazu kommen die Unsummen an Geld, die für heutige ‚intelligente‘ Waffensysteme ausgeben werden, und der enorme Ressourcenverbrauch. Diese Mittel stattdessen für Entwicklung, die Förderung nachhaltiger Lebensweisen und in Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu verwenden, das allein wäre intelligent.“

„Die gegenwärtigen Kriege und Konflikte verlagern sich weiters zunehmend in den virtuellen Bereich, in das Internet mit all seinen Facetten und Möglichkeiten. Cyberattacken auf Stromnetze, Wasserversorgung oder Datennetze, das Schüren von Hass, Angst und Vorurteilen durch Fake-News, die gezielte Beeinflussung von Wahlen durch Desinformationskampagnen, die nicht erkennbare Lenkung von Information durch Algorithmen, mangelnder Datenschutz sind ernsthafte Bedrohungen von Demokratie, Frieden und Menschenwürde. Das zeigt auch Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2024 sehr deutlich auf.“

„Was die Förderung eines friedlichen Zusammenlebens in Österreich und der EU betrifft, richtet unser Blick vor allem auf die Wahlen im kommenden Jahr, die EU-Wahl und die Nationalratswahl. Wer im Wahlkampf auf Diffamierung von Bevölkerungsgruppen bis hin zu Hassrede – etwa gegen Flüchtlinge und Zuwanderer – setzt, gefährdet bewusst den gesellschaftlichen Frieden und ist aus unserer Sicht nicht wählbar.“

„An unsere Regierung appellieren wir, sich international überzeugt und überzeugend für gewaltfreie Konfliktlösungen einzusetzen. Als Katholische Aktion sind wir fest davon überzeugt, dass nachhaltiger Friede nur mit friedlichen Mitteln gebaut werden kann. Gewaltfreiheit und Dialog müssen immer wieder entdeckt, gelernt und praktiziert werden. Der Teufelskreis der Gewalt kann im Endeffekt nur so nachhaltig durchbrochen werden."

Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag

KAÖ-Dossier „Der Weg zum Frieden“