Organisation

Katholische Aktion

Der Nikolaus besucht das Eggerheim

Nikolaus-Andacht von „Bruder und Schwester in Not“ gemeinsam mit der Katholischen Aktion Kärnten

Am Festtag des Hl. Nikolaus besuchten „Bruder und Schwester in Not“ zusammen mit der Katholischen Aktion Kärnten das „Eggerheim“, die Wohnungslosentagesstätte der Caritas, in Klagenfurt. Dort feierten wir gemeinsam mit dem Nikolaus (Pfarrer Charles Lwanga Mubiru), über 40 Besucher*innen des Eggerheims, sowie Caritasdirektor Ernst Sandriesser und Bereichsleiter Christian Eile, eine wirklich sehr berührende Nikolaus-Andacht. Musikalisch umrahmt wurde die Andacht von Dominik Werginz und seinem Kollegen von „Swing-train“.

Um den Besucher*innen des Eggerheims außerdem eine kleine Freude zu bereiten, wurden neben warmer Kleidung und Schlafsäcken, 50 reichlich gefüllte Nikolaus-Sackerln mitgebracht. Vielen herzlichen Dank an die zahlreichen Spender*innen aus dem Diözesanhaus, die es möglich gemacht haben, diese Sachspendenaktion erfolgreich umzusetzen.

Rolanda Honsig-Erlenburg gemeinsam mit Evelin Mack von BSiN bei den Vorbereitungen für die Nikolaus-Andacht (Bildrechte: BSiN)
Rolanda Honsig-Erlenburg gemeinsam mit Evelin Mack (BSiN) bei den Vorbereitungen für die Nikolaus-Andacht (Bildrechte: BSiN)

Für Rolanda Honsig-Erlenburg, Vorsitzende von Bruder und Schwester in Not sowie Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten, ist es wichtig, „nach dem Vorbild des Hl. Nikolaus zu handeln und Menschen zu unterstützen, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht einfach im Leben haben“. Außerdem war es ihr ein besonderes Anliegen, mit den Besucher*innen des Eggerheims „wirklich gemeinsam bewusst Zeit zu verbringen und sie emotional zu erreichen“.

Wir hoffen sehr, dass wir das Eggerheim auch im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Hl. Nikolaus und einer Vielzahl an Sachspenden im Gebäck wieder besuchen können. Denn, „wo wir einander in Liebe und Achtung begegnen, wird Gottes Liebe erfahrbar“ (Grundorientierung 7).

Die folgende Nikolausgeschichte wurde während der Nikolaus-Andacht von Rolanda Honsig-Erlenburg vorgetragen. Viel Freude beim Nachlesen:

Eine Nikolausgeschichte

Der Dezember hatte begonnen und überall leuchtete und glänzte es in den Straßen. Weihnachten, das Fest der Liebe war nicht mehr weit und viele waren unterwegs um Geschenke zu kaufen. Zwischen all dem Trubel stand, ein wenig verloren, ein kleines Kind. Jeden Tag stand es vor dem Schaufenster eines kleinen Spielzeuggeschäfts, in dessen Fenster es einen kleinen Stoffbären sah. Der Bär schien das Kind anzulachen und ihm dabei zu versprechen, dass er nur ihm gehören möchte, wenn er erst einmal seinen Platz in diesem Laden verlassen hätte, und das Kind antwortete ihm still, dass seine Liebe auch nur diesem Bären gehören würde.


Der Bär war gar nicht einmal so teuer, aber das Kind und seine Familie hatten sehr wenig Geld und so stand es Tag für Tag vor dem Bären und schaute ihm traurig ins Bärengesicht. Kinder kamen mit ihren Eltern oder Großeltern in den Laden und gingen wieder hinaus, bepackt mit Taschen und Paketen. Niemand nahm von dem Kind Notiz. Fast niemand. Dem Ladenbesitzer war das Kind nicht entgangen und er betrachtete nachdenklich den kleinen Bären. Traurig und nachdenklich wurde ihm bewusst, dass immer mehr und mehr, teurer und ausgefallener geschenkt wurde und der Sinn des Weihnachtsfestes immer mehr in den Hintergrund trat. Heute war Nikolaus und er hatte plötzlich das Bedürfnis, auch etwas Gutes zu tun, nahm den Bären aus dem Fenster und trat zu dem Kind in die Kälte hinaus. „Da, hier hast du den Bären. Behandle ihn gut.“ Er drückte dem Kind den Teddy in die Hand. Das Kind betrachtete ihn glücklich. „Ich wusste, dass es den Nikolaus wirklich gibt. Vielen Dank, lieber Nikolaus.“

Erstaunt schaute der Ladenbesitzer das Kind an. „Nikolaus? Ich bin doch nicht der Nikolaus. Schau mich doch an, habe ich einen weißen Bart, eine Bischofsmütze oder einen Stab?“ Nun lachte das Kind. „Nein, aber du musst dich doch auch gar nicht verkleiden. Meine Mama hat mir doch erklärt, wer der Nikolaus ist. Ein guter Mann, der den Menschen still geholfen hat, wenn sie in Not waren, die nichts hatten und denen er etwas gegeben hat.

Nachdenklich schaute der Ladenbesitzer das Kind an, das mit seiner Rede fortfuhr. „Siehst du Nikolaus. Und so habe ich dich unter all den verkleideten Nikoläusen als den Echten herausgefunden.“ Es umarmte ihn einmal ganz fest und lief dann, den kleinen Bären glücklich an sich gepresst, nach Hause um seinen Eltern von seiner Begegnung mit dem Nikolaus zu erzählen. Der Ladenbesitzer aber sah an diesem Abend noch lange hinaus in die Nacht. Ja, Nikolausabend war heute. Und zum ersten Mal seit vielen Jahren begriff er dessen Sinn. (Quelle vgl. hier)