Nicht selten hören wir in der Katholischen Aktion: „Warum ist das bitteschön Kirche?“ Wunderbar lässt sich dies am Beispiel „Weltgarten“ erklären. Der Garten des Klosters Wernberg wird zu einem großen Teil von der Katholischen Aktion in Kooperation mit dem Verein Klosterschatz, dem AMS und dem Land Kärnten bewirtschaftet. Genauer gesagt, produzieren hier Betroffene von Langzeitarbeitslosigkeit mit fachlicher und sozialpädagogischer Begleitung Biokräuter zur Veredelung und Gemüse, das in der Klosterküche verarbeitet und ab Hof verkauft wird. Das Gesamtvolumen des Projektes beläuft sich auf ca. 160 000 €, wobei rund 20 000 € selbst erwirtschaftet werden.

10 Jahre (Re-)Integration von Langzeitarbeitslosen

„10 Jahre Weltgarten bedeutet 10 Jahre (Re-)Integration von Langzeitarbeitslosen, die aus diversen Gründen – häufig Diskriminierungsfaktoren wie Alter, Gesundheit, Beeinträchtigung etc. – als Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen gelten. Damit leistet dieses Projekt, was der Sozialstaat auch auf Bundesebene wieder zu forcieren hätte: die Unterstützung und Förderung benachteiligter Menschen. In Kärnten schafft die Kooperation zwischen dem Land Kärnten, dem AMS Kärnten, der Katholischen Aktion und dem Verein Klosterschatz gelebte Sozialität und damit eine Rückkehr zur selbstbestimmten Lebensführung der Betroffenen“, freut sich Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig über das Projekt-Jubiläum und fügt an: „Hier geht es um gelebtes Miteinander und das Aufzeigen von alternativen Lebenswegen. Das ist ein Projekt mit Vorbildcharakter für die Kärntnerinnen und Kärntner.“ In den letzten Jahren befanden sich insgesamt 70 Personen innerhalb dieses Projekts.

Mag. Peter Wedenig, AMS Landesgeschäftsführer, gibt Einblick in die Zielgruppe: „Das Beschäftigungsprojekt richtet sich an Personen über 50 und Langzeitarbeitslose, wobei diese mitunter gleich mehrfache Vermittlungshemmnisse aufweisen. Gerade für diese Zielgruppen ist es wichtig, Chancen und Perspektiven zu schaffen – was uns mit dem Projekt „Weltgarten“ gelingt.“

Den Garten zum Blühen bringen und wieder Wurzeln in der Arbeitswelt schlagen

Warum macht die Katholische Aktion als Teil der Kirche dieses Projekt? Weil es uns um die ganze Schöpfung und ihre Würde geht. Wenn es uns um die Schöpfung geht, dann natürlich auch um die Wechselwirkung Mensch - Natur. Bioproduktion, Artenvielfalt, das Erleben der Jahreszeiten und die Freude, wenn die Saat gut aufgeht und wir uns sicher sein können, dass es das beste Lebensmittel überhaupt ist, ist unsere Verantwortung für die Welt als gemeinsames Haus. „Die Ernte ist jedes Jahr für uns ein großer gemeinsamer und persönlicher Erfolg. Körperliche Belastung, Selbstreflexion, soziale Kompetenz, fachliche Fertigkeiten und die teilweise Förderung der Grundkulturtechniken in Vermarktung und Verkauf sind tragende Säulen, welche die ArbeitnehmerInnen für den neuen beruflichen Weg stärken. Sie bringen in Wernberg den Garten zum Blühen und schlagen selbst wieder Wurzeln in unserer Welt. Wenn das nicht Kirche ist!“ steht KA-Vizepräsident Wilfried Hude für das Projekt.