Organisation

Katholisches Bildungswerk

Österreich, Bosnien und die EU

Botschafter Köck referierte im Katholischen Bildungswerk Moosburg

V.l.n.r.: Dechant Josef Scharf, Botschafter Donatus Köck, LH Gerhard Dörfler, PGR-Obfrau Christine Nagele, Sabrina Weiss und Hans Rumpf (KBW-Moosburg) (© Foto: Rumpf)
V.l.n.r.: Dechant Josef Scharf, Botschafter Donatus Köck, LH Gerhard Dörfler, PGR-Obfrau Christine Nagele, Sabrina Weiss und Hans Rumpf (KBW-Moosburg) (© Foto: Rumpf)

Der österreichische Botschafter in Sarajevo Dr. Donatus Köck referierte am 22. August 2012 auf Einladung des Katholischen Bildungswerkes im Pfarrsaal Moosburg über die aktuelle Situation in Bosnien-Herzegowina.

Dechant Mag. Josef Scharf schilderte in seiner Begrüßung die langjährige Unterstützung, die die Pfarre Moosburg in Bosnien geleistet hat.

Seit drei Jahren vertritt Dr. Köck in Sarajevo jenes Land, mit den mit Abstand höchsten Investitionsleistungen aller EU-Länder in Bosnien. Über 400 österreichische Firmen sind in Bosnien tätig und viele Exporte führen wieder zurück nach Österreich. In Bosnien, besonders in Sarajevo ist die 40jährige k.u.k Vergangenheit auch heute noch stark sichtbar und die Ausrichtung der Bevökerung ist eindeutig nach Westen gerichtet, auch wenn es gerade von Seiten der Türkei gerade im Bildungsbereich ein zunehmend starkes Engagement gibt. Deutsch ist nach Englisch die zweite Fremdsprache an den Schulen.

Bosnien, dessen Zukunft in der EU liegt, kann heute ohne seine Vergangenheit nicht verstanden werden. Sarajevo wurde im Jugoslawien-Krieg 1476 Tage lang belagert, hatte 11.500 Opfer darunter 1500 Kinder zu beklagen und der Westen hat zugeschaut. Neben Bosniaken, Serben und Kroaten leben noch über 17 Minderheiten (darunter, Juden, Roma,...) innerhalb der 4,5 Millionen Einwohner.

Das Wichtigste, betont Botschafter Köck, ist die Bildung der Jugend, die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, der Aufbau einer unabhängigen Presselandschaft und die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Strukturen. Nach wie vor ist es so, dass über 52% der Menschen nationalistisch wählen und auch, wenn sie mit der Politik nicht zufrieden ist, bei der nächsten Wahl wieder dieselbe Partei wählen würden.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler betonte im Anschluss an den Vortrag die gute Arbeit, die Herr Botschafter Köck auch für Kärnten in Bosnien leistet. Mittlerweile haben über 10.000 Bosnier in Kärnten ein neue Heimat gefunden.

Unter den Gästen waren u.a. Prälat Mag. Matthias Hribernik in Vertretung von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, Dir. Mag. Kurt Haber, der Organisationsverantwortliche für die Diözesanpartnerschaft mit Sarajevo, Schulamtsleiterin Dr. Birgit Leitner und Mag. Ernst Sandriesser, der Leiter des Katholischen Bildungswerkes Kärnten.