Eva Matti, "Mitten im Leben"-Gruppenleiterin, blickt auf ihre 20 ge- und erlebten "Mitten im Leben"- Jahre zurück:

Ich war Teil einer Gruppe von Interessierten, welche die erste „Mitten im Leben“ Ausbildung zur Gruppenleiterin von 2001 bis 2002 im Kloster Wernberg absolviert hatte. Für mich war es etwas ganz Neues, mich mit der Förderung der Selbständigkeit, Kompetenz und körperlicher Aktivität von Senioren bis ins hohe Alter zu beschäftigen.

Als ausgebildete Gruppenleiterin suchte ich dann eine entsprechende Gruppe. Gemeinsam mit einer Kollegin begann ich 2002 unter anderem mit einer Gruppe in der Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit Völkendorf, Villach. Später kamen weitere Gruppen dazu, wie Gottestal und Wernberg mit Sr. Daniele. Weiters war ich in Radenthein, in der Pfarre St. Leonhard und im Seniorenwohnheim, Villach als Gruppenleiterin tätig.

Da mir die Gruppe in der Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit jahrelang treu blieb und sogar heute noch vier Teilnehmerinnen von damals mit dabei sind, hatte ich die Freude, das 20-jährige Bestehen von „Mitten im Leben“ am 22. Juni mit einem fröhlichen Fest zu feiern. Mit dabei war auch Herr Pfarrer Kurt Gatterer, Frau Mag. Uli Schwertner vom Katholischen Bildungswerk und Pastoralassistentin Frau Susanne Dworski.

Ich entdeckte bald, dass es mir Spaß macht, mit Menschen zu arbeiten, auch wenn ich anfangs mit klopfendem Herzen vor den Leuten stand. Eine aktive Einbeziehung aller Teilnehmer/innen während der Gruppenstunden ist mir wichtig, denn das fördert den Gruppenzusammenhalt. Das vorhandene Wissen, die Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen jeder einzelnen Person sind wertvolle Potentiale und Ressourcen und dienen im gegenseitigen Austausch zur eigenen Wissenserweiterung, zu neuen Sichtweisen, zur Bestätigung eigener Erfahrungen und oftmals zur Erheiterung der ganzen Gruppe.

Auch das „Sich Bewegen“ ist ein wichtiger Bestandteil und wesentlich für uns Menschen, unverzichtbar für die gesamte Entwicklung in allen Altersstufen. Körperliche Aktivitäten mit den Senior/innen garantieren, dass wir in der Gruppe eine gute, lockere und fröhliche Stimmung haben.

Einen sehr großen Stellenwert haben auch die Gemeinschaft und die sozialen Kontakte in der Gruppe. Wir begegnen uns freundschaftlich auf Augenhöhe und der oder die andere Person darf sein, wie er oder sie eben ist.

Ich habe die Teilnehmer/innen gefragt, was für sie in der „Mitten im Leben“ Stunde wichtig ist. Die Rückmeldungen waren für alle an erster Stelle die Gemeinschaft, dann folgte das gemeinsame Lachen, fröhlich sein, den grauen Alltag vergessen und durch das Behandeln verschiedenster Themen auf neue Gedanken zu kommen. Eine Teilnehmerin bemerkte, dass sie während der ganzen Woche nicht so viel lacht, wie während der Gruppenstunde. Gymnastik wird ebenso als erheiternd empfunden. Natürlich wurde auch gesagt, dass die Teilnehmer/innen viel lernen und auch gefordert werden. Gedächtnisübungen machen wir nicht nur im Sesselkreis, sondern es gibt auch für zu Hause Übungen die, wie mir gesagt wurde, nicht nur Spaß machen, sondern auch „Kopfzerbrechen“ verursachen.

Körperliche und geistige Aktivierung, Lebensfreude, Selbständigkeit, Gesundheit, Gelassenheit, Kreativität, Interesse, Hingabe, Begeisterung und Neugier aufs Leben, auch Vertrauen und Liebe zu sich selbst und zu meinen Nächsten sind für mich ganz wichtige Voraussetzungen, um ein gutes, erfülltes Leben mit zunehmendem Alter zu erleben. Auch bin ich dankbar dafür, dass es mir möglich war, an dieser Ausbildung von „Mitten im Leben“ vor zwanzig Jahren teilzunehmen.

Nicht nur die Teilnehmer und Teilnehmerinnen freuen sich und bleiben fit, sondern ich bin überzeugt davon, dass „Mitten im Leben“ auch für mich eine positive Weiterentwicklung gebracht hat und wir als Gruppe gemeinsam wachsen können.

Wir gratulieren und danken für das langjährige Engagement, die einladende Herzenswärme und die vielen tollen Gruppenangebote. Danke für das Gestalten der Zeit, die gemeinsamen Aktivitäten und die Freude am Tun und am Miteinander.