Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Vierberge Weg, Teil 4

Über den Veitsberg

Am 16. Juni, einen Tag nach dem Fest des hl. Veit (15. Juni), der übrigens zu den 14 Nothelfern zählt, führte die Wanderung am 4. Teil des Vierberge Weges von der romanischen Filialkirche St. Leonhard bei Liebenfels über den Kulm nach Liemberg und weiter nach Zwattendorf, um hier über den Veitsberg, dem höchsten der Vierberge-Gipfel, nach Gradenegg zu gelangen. Interessant war für alle die wenig bekannte Geschichte der Pfarrkirche von Liemberg.  In der Reformationszeit (Beginn 1517) wechselte der dortige Pfarrer Leonhard Grebitscher vom katholischen zum evangelischen Glauben. 1579 wurde der Gurker Dompropst Karl Grimming von Margarete von Feistritz, der damaligen Besitzerin von Schloss Liemberg, am Betreten der Kirche gehindert, weshalb er dann auf dem Friedhof mit Hilfe eines Tragealtares die katholische Messe lesen musste. Darüber hinaus kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des Dompropstes und der protestantischen Schlossherrin. Und schließlich wurde 1583 für die Kirche sogar eine Glocke mit den Porträts von Philipp Melanchthon und Martin Luther gegossen, die reiche mittelalterliche Ausstattung der Kirche zerstört bzw. übermalt und letztere erst 1966 zum Teil wieder freigelegt.

Der Zufall wollte es, dass beim Eintreffen der Pilgergruppe am Veitsberg auf 1.160 m das kleine Kirchlein gerade offen stand, und alle einen kurzen Blick in den schlichten Kirchenraum werfen konnten, in welchem nur einmal im Jahr traditionell für die umliegenden Bauern eine Messe gelesen wird.