Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Kunstgenuss in Illegio und Nötsch

Der azurblaue Himmel Friauls, die freundlich grüßende Kirche San Floriano, erhaben auf einem Hügel ruhend und der herrlich duftende Cappuccino mit frischen Croissants – all dies erwartete die 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrer Ankunft im kleinen Bergdorf Illegio. Wie bereits seit vielen Jahren – im Herzen war Siegi Muhrer stets bei uns – führte die sommerliche Kulturfahrt wieder ins Herz der Region Carnia.

Illegio, nördlich von Tolmezzo, wartet dieses Jahr erneut mit einer hochkarätigen Ausstellung auf – „Fleisch – Die Materie des Geistes“ so der Titel, welcher sogleich Raum für Diskurs und Diskussion bietet. Frau Claudia Baumgardt führte unsere Gruppe durch die rund zehn Räume der Ausstellung in der Casa delle Esposizioni und verstand es auf hervorragende Art und Weise, sich der Thematik mit viel Einfühlungsvermögen anzunähern und das Thema „Fleisch“ in der Malerei mit seinen vielfältigen Aspekten zu vermitteln. In Summe ein erlesener Kunstgenuss – von A wie Antikenstatuen, über N wie Nächstenliebe bis Z wie Zärtlichkeit.

Solch erbaulich geistiger Nahrung tat auch die etwas turbulente Mittagszeit in Resiutta keinen Abbruch. Ja, es kann schon einmal vorkommen, im falschen Lokal zu sitzen, das Hühnchen und die Pasta des „vermeintlichen“ Konkurrenten zu genießen und den „falschen“ Wein zu schlürfen – doch im Endeffekt mundete das Mittagsmahl und auch der „richtige“ Wirt darf auf unsere nächste Gruppe bei der Wiederholungsfahrt im September zählen.

Bei der Rückfahrt Richtung Tarvis wählten wir die alte Bundesstraße und so gewann das bunte „Sammelsurium“ an geographischen, biologischen, historischen, skurrilen und persönlichen Geschichten von Manuela Maier an zusätzlichen Reizen. Erinnern Sie sich noch an die arrotini (die Scheren- und Messerschleifer) aus dem Resiatal, das noch dazu für seinen hervorragenden Knoblauch berühmt wurde? Oder die größte Orgel Friauls in Moggio Udinese? Oder an das weiße Flussbett des Tagliamento, der von der Internationalen Raumstation aus mit freiem Auge sichtbar ist? Oder an Julius Kugy und seinen Freund Anton Oitzinger in Valbruna oder die „Almschule“ auf der Uggovizzer Alm?

All diese Ausführungen und Hinweise ließen die Zeit rasch vergehen und so trafen wir am frühen Nachmittag in Nötsch beim „Museum des Nötscher Kreises“ ein. Das zweite künstlerische „Highlight“ des Tages war eine informative Führung durch die Jubiläumsausstellung „25 Jahre Museum des Nötscher Kreises“ durch Frau Isolde Moser. Lebendig und anschaulich unternahmen wir eine Zeitreise durch das Leben und Schaffen der Künstler Sebastian Isepp, Anton Kolig, Franz Wiegele und Anton Mahringer. Durch Koligs Idee, in Nötsch eine Malerschule zu schaffen, kamen wir zudem in den Genuss, Werke von Gerhart Frankl, Wolfgang von Schaukal und Theodor Herzmansky zu bewundern.

Kunstgenuss verband sich mit der Wärme eines wunderbaren Hochsommertages, den wir im Garten der Bäckerei Wiegele mit Kaffee und köstlichem Gebäck ausklingen ließen. Ein von Herzen kommendes Dankeschön an Frau Hermine Wiegele, die Seele des Wiegele Hauses sowie an Frau Mag. Brigitte Fatzi, welche als guter Geist das Team der Bäckerei unterstützte.

Vergelt’s Gott allen, die zum Gelingen dieser Kulturfahrt beigetragen haben!

Manuela Maier