Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Symbole gelebten Glaubens

Beim GEH.rede in Köttmannsdorf standen neben dem Besuch der Pfarrkirche hl. Georg sowie der Filialkirche von St. Gandolf die zahlreichen Bildstöcke und Kreuze am Wegesrand im Zentrum des Interesses. Im Unterschied zu Kirchen, Burgen und Schlössern bleiben Flur- und Kleindenkmäler häufig unbeachtet. Dennoch prägen sie die Landschaft maßgeblich. In großer Formenvielfalt erinnern sie an historische Begebenheiten, Naturkatastrophen oder Schicksalsschläge, sind Ausdruck einer tief verwurzelten Volksfrömmigkeit und stellen wertvolle lokale Zeugnisse dar. Pfarrer Michael Joham erklärte bei der Wanderung durch sein Pfarrgebiet die theologische Bedeutung der unterschiedlichen Heiligendarstellungen und Bilderfolgen in den Bildstocknischen und wusste auch viel zur Geschichte der einzelnen Objekte zu erzählen, die wichtige Symbole gelebten Glaubens sind. Eine Besonderheit unter den Flurdenkmälern in der Pfarre Köttmannsdorf stellt die Kapelle Maria Waldesrast bzw. Maria Waldesruh auf halbem Weg zwischen den Ortschaften Preliebl und Tschachoritsch dar, die eine geräumige hölzerne Vorlaube besitzt und mit reichhaltigen Wandmalereien ausgestattet ist. Ein sehr altes Kreuz, das vermutlich schon vor dem Bau der Kapelle im Jahr 1863 hier im Wald gestanden hatte, sowie viele Votivtafeln, die im Laufe der Jahrzehnte von Gläubigen meist als Dank für überstandene Krankheiten gestiftet wurden, schmücken die Kapelle. Seit 2011 ist eine "Wunschglocke" angebracht, damit die Besucher ihre Gebete und Anliegen mit einem Glockenschlag verstärken können. 2012/13 wurden die Fresken der Kapelle von Roland Mutter restauriert, 2018 das Dach von Peter Kos mit Holzschindeln neu gedeckt. In der Adventzeit ist die Kapelle alljährlich Ziel einer besinnlichen Laternenwanderung. Eine der letzten Stationen am Weg war der direkt an der Hauptstraße in Köttmannsdorf stehende Corona-Bildstock, der zum Gedenken an die zahlreichen Toten von Baumeister Otto Skrabl im Jahr 2020 errichtet wurde. Die künstlerische Gestaltung erfolgte auch hier durch den Maler Roland Mutter.