Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

GEH.rede im Oberen Drautal

Auf den Berghängen glänzt bereits der erste Schnee, was allerdings niemanden davon abhielt, am Freitag, dem 16. Oktober, an der herbstlichen Wanderung von Oberdrauburg über Ötting und die Burg Stein nach Dellach im Drautal teilzunehmen. Dr. Manuela Maier gewährte spannende Einblicke in die Geschichte von Oberdrauburg, das bereits zur Zeit der Kelten und Römer besiedelt war und sich im Lauf des 13. Jhs. im Schutz der Burg zu einer wichtigen Siedlung an der Abzweigung zur Straße über den Gailberg entwickelte. 1292 kam Oberdrauburg zur Herrschaft Görz und 1308 wurde der Ort als Salzburger Lehen geführt. 1325 erhielt Oberdrauburg das Markt- und Mautrecht und konnte aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage hohe Einnahmen erzielen. Die ursprüngliche Pfarrkirche von Oberdrauburg, einem Großbrand des Marktes 1747 zum Opfer gefallen, präsentiert sich heute als spätbarock-klassizistischer Neubau mit Renaissance-Altären und Kanzel.

Kunsthistorisch bemerkenswert ist auch die Pfarrkirche von Ötting, wobei die gesamte Pfarre einst große Bedeutung im Bistum Aquilea besaß. 1945 fiel die Kirche einem Brand zum Opfer, der von einem englischen Besatzungsposten am Kirchturm verursacht worden war. Die Öttinger Kirche brannte bis auf wenige Teile der sakralen Ausstattung total aus. Im Zuge der Renovierung der Kirche wurden 1946 schließlich wunderbare gotische Fresken freigelegt. Pfarrer Josef Allmaier, der die spirituelle Wanderung begleitete, feierte hier mit den Anwesenden eine besinnliche Andacht und stellte den Kirchenliedtext "Wer glaubt, ist nie allein" in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er ermöglichte der Gruppe auch eine Besichtigung von Schloss Stein, einer mittelalterlichen Felsenburg, rund 200 m über dem Talboden gelegen. Eine kunsthistorische Besonderheit von Schloss Stein stellt die in der Nordostecke befindliche romanische Doppelkapelle aus dem 15. Jh. dar. Zwei Kapellen sind hier direkt übereinander angeordnet und durch eine Öffnung in der Decke miteinander verbunden und bergen beeindruckende Gewölbemalereien des Südtiroler Künstlers Simon von Taisten.