Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Gedanken zum vierten Adventsonntag

Leider war es uns an diesem vierten Adventsonntag nicht möglich auf den Monte Lussari zu kommen. Dennoch: ein Bild aus vergangenen Jahren und ein Gedanke möge Sie auch in dieser letzten Adventwoche begleiten und stärken auf dem Weg nach Weihnachten…

Monta Lussari (Foto: Hannes Wallner)
Monta Lussari (Foto: Hannes Wallner)

„Tauet Himmel, den Gerechten,
Wolken regnet ihn herab“

(Jes 45,8)

… so singen wir in einem traditionellen Adventlied. Tau entsteht in der frühen Morgendämmerung beim Aufgang der Sonne. Frisch tränkt er im Sommer die Gräser auf den oftmals ausgetrockneten Wiesen und Feldern.

In der Morgendämmerung des Weihnachtsfestes stehen wir heute am 4. Adventsonntag. Bald ist es da, das strahlende Licht aus der Krippe, das Kind, bei dessen Anblick uns so warm ums Herz wird. Noch aber ist es nicht so weit. Heute dürfen wir es jedoch bereits erahnen und die feinen Anzeichen – taugleich – erspüren, die uns darauf hinweisen.

Sensibel für das Rettende, für das Göttliche war die schwangere Elisabet mit Johannes. Von ihnen erzählt der Evangelist Lukas:

Evangelium
„In jenen Tagen, machte sich Maria auf den Weg in eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme:
Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich den Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“
(Lk 1,39-45)

Gedanken zum vierten Adventsonntag

Ein jeder, eine jede von uns, war vermutlich bereits einmal verliebt. Eine Begegnung mit einem Menschen und das Herz schlägt schneller, ein Kribbeln ist im Bauch, Aufregung ist zu verspüren.
Da ereignet sich gerade etwas, von dem ich noch nicht weiß, wie es enden wird, was dabei herauskommt… aufregend jedenfalls.
Es lässt sich schwer beschreiben, was es ist, aber ich habe eine Ahnung: es ist gerade ein besonderer Moment.

So ein ähnliches Gefühl muss auch Elisabet und in ihrem Bauch der kleine Johannes gehabt haben, als Maria auf Besuch kam. Die beiden waren besonders sensibel für diese erste Begegnung mit dem Retter und Erlöser Jesus, trotz aller Unwissenheit, was und wie das noch werden wird.

Die Freude stand am vergangen Sonntag im Mittelpunkt der Verkündigung. Stellen wir uns in diesen letzten Tagen vor Weihnachten nochmals besonders darauf ein.

Vor-Freude kann sich breit machen, wenn wir die sanften leisen Töne des Lebens bereits heute vernehmen. Das ist einerseits Geschenk, anderseits erfordert es auch unsere Bereitschaft.
Machen wir uns erneut auf Spurensuche des Göttlichen in unserem Leben. Seien wir sensibel für den „Tau aus der Höhe“: einen freundlichen Blick, ein stärkendes Wort, eine kleine Geste der Aufmunterung, ein Spaziergang im Schnee, der beruhigende stille Blick in eine Kerze…

Möge das Gloria der Engel über dem Stall von Bethlehem auch unser ganzes Leben und Herz zum Schwingen und Klingen bringen. So wie das Gefühl frisch verliebt zu sein.