Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Adventfahrt in den Lungau

Samstag, 13. Dezember 2025

… und ein ganz besonderes Licht geht von der Krippe in die Welt hinaus und sagt den Menschen: Auch Du bist Licht.

Dichter Nebel lag in den frühen Morgenstunden über unserer Landeshauptstadt, als sich 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg ins Lungau begaben. Erst als der Wolfsbergtunnel bei Spittal an der Drau durchfahren war, hatte sich die Sonne den Schlaf aus den Augen gerieben und blickte freudestrahlend dem neuen Tag entgegen. Auf den Bergen glitzerte der Schnee und angesichts solcher Ausblicke und mit fröhlichem Geplauder verging die Fahrt nach Mariapfarr wie im Fluge.

Zunächst galt es sich bei einer Tasse heißem Tee oder Kaffee zu wärmen, denn das Thermometer zeigte knackige -7°C an. Im kleinen „Cafe Prosecco“ wurden sodann alle leiblichen Bedürfnisse nach einem kleinen Frühstück gestillt, sodass die Gruppe munter und aufgewärmt die Wallfahrtsbasilika von Mariapfarr besuchte. Zur Einstimmung gab es einen spirituellen Impuls von Monika Suntinger, an dessen Beginn ein ehrendes Gedenken an unseren Siegfried Muhrer und alle uns vorausgegangenen Mitreisenden stand.

Der 13. Dezember ist der Gedenktag der hl. Lucia von Syracus, der „Lichtträgerin“, welche einen Lichterkranz auf ihrem Haupt trug, um die Hände frei zu haben für die Speisen, die sie an Arme verteilte. Der sehr stimmige Impuls wurde mit einem „Lichtsegen“ beendet, in welchem durch das gegenseitige Entzünden einer kleinen orthodoxen Kerze jedes Teilnehmers die Botschaft weitergegeben wurde: DU BIST LICHT! Da Mariapfarr der Gottesmutter geweiht ist, wurde zum Abschluss auch das Lied „Segne du Maria“ gesungen.

In der anschließenden Kirchenführung durch Manuela Maier gab es viel zu entdecken und zu bestaunen. In den Jahren 1815 bis 1817 wirkte Joseph Mohr als Koadjutor (Hilfspriester) in Mariapfarr und hier verfasste er 1816 den Text des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. Für die Zeile „holder Knabe im lockigen Haar“ wurde er sehr wahrscheinlich vom prachtvollen Altarbild inspiriert, welches zu Mohrs Zeit jedoch nicht am Hochaltar zu sehen war. Die Altarbilder des alten gotischen Flügelaltars, geschaffen vom „Meister von Mariapfarr“ hingen damals über der Sakristeitür bzw. über dem Eingang zur Georgskapelle. Neben hochinteressanten romanischen und gotischen Freskenbeständen wie etwa dem „Erbärmdeheiland“ (einer einzigartigen Darstellung einer Schutzmantelmadonna mit dem Schmerzensmann am Arm) gab es auch viel über die sogenannte „Schöne Madonna“ zu erzählen.

Solchermaßen eingestimmt sollte der Besuch des „Stille Nacht–Museums“ folgen. Leider blieb uns der angekündigte Programmpunkt an diesem Tag versagt. Grund dafür war (wie die Organisation später erfuhr) eine akut aufgetretene Erkrankung der Museumsmitarbeiterin, welcher wir alle von Herzen gute Besserung wünschen!

Doch fröhlich ist des Pilgers Gemüt und die Gruppe wärmte sich an den Sonnenstrahlen, wobei spontan ein „Pilgerchor“ ins Leben gerufen wurde! Als Ersatzprogramm besuchten wir die architektonisch sehr bemerkenswerte Kirche hl. Laurentius in Althofen und wir danken der Mesnerin, Frau Fritzi Bauer, dass sie spontan für uns die Kirche öffnen konnte. Ihre herzerfrischende Art und ihre Erzählungen aus dem Pfarrleben wurden zu einem Erlebnis.

Nach dem Mittagessen beim Gasthof Weitgasser in Mauterndorf wurden wir in der Pfarrkirche hl. Bartholomäus von Frau Rosi Hönegger herzlich begrüßt, welche sich mit großem Herzblut um die Kirchen in Mauterndorf bemüht. Anschließend spazierte die Gruppe zur neu restaurierten Filialkirche hl. Wolfgang, wo bereits der Restaurator und Vergolder Heinz Michael wartete. Herr Michael hatte sich im Vorfeld auf Anfrage spontan bereit erklärt sozusagen „aus dem Nähkästchen zu plaudern“ und erzählte viel Wissenswertes und Spannendes über die Restauration der Filialkirche. Auch über die Orts- und Kirchengeschichte wusste er viel zu berichten und er zeigte sich sehr erfreut über das große Interesse unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Beim abschließenden Spaziergang durch den Markt konnte Manuela Maier noch auf die eine oder andere Besonderheit hinweisen, doch angesichts der frostigen Temperaturen freuten sich alle auf einen wärmenden Punsch am Christkindlmarkt auf Burg Mauterndorf. So fand die Adventfahrt einen geselligen Abschluss und mit der Geschichte vom Besuch der Christmette in Mariapfarr wurde der Bogen gespannt hin zum Licht in der Krippe. Denn durch die Geburt Christi kam das Licht in die Welt und jeder Mensch kann zu einem Licht werden, zu einem Licht des Friedens und der Hoffnung.

(Manuela Maier)