Organisation

Katholischer Akademikerverband

Kunst in der Landschaft und Kunst in der Kirche

Kunstexkursion des Katholischen Akademikerverbandes Kärnten nach Graz in den Skulpturenpark, nach St. Leopold und nach St. Andrä

Südlich von Graz am Schwarzl-Teich in Unterpremstätten liegt der Österreichische Skulpturenpark. Diese selbst bei Kunstliebhabern nicht immer bekannte Location will entdeckt werden. Kürzlich setzten sich Mitglieder des Vorstandes des Katholischen Akademikerverbandes Kärnten wieder in Bewegung, um zeitgenössische Kunst zu erkunden. Diesmal ging es ostwärts, Graz war das Ziel der Fahrt. Die erste Station war der beindruckende Skulpturenpark, in dem nicht weniger als 70 Arbeiten von internationalen Künstlerinnen und Künstlern ihren Aufstellungsplatz gefunden haben. Schon das "Eingangstor" in das sieben Hektar große Ausstellungsgelände beeindruckte mit einem markanten Turm aus Betonsteinringen von Heimo Zobernig. Und während sich die Gruppe dort versammelte und den erklärenden Ausführungen von Markus Waitschacher, einem jungen Kärntner Kunstkenner lauschte, starteten gegenüber die „Tanzenden Bäume“ von Timm Ulrichs mit ihrer Performance.

Markierte Kunstlandschaft

Das weitläufige Gelände, das im Jahr 2000 vom Schweizer Landschaftarchitekten Dieter Kienast für die Internationale Gartenschau gestaltet wurde, lädt mit seinen künstlich angelegten Hügeln, den geradlinigen Alleen und den verschlungenen Wegen ein, von Skulptur zu Skulptur zu wandeln. Einige Kunstwerke stechen schon von Ferne her ins Auge, so der überdimensional große Griff des „Erdkugel-Koffers“ von Peter Weibel oder auch das „Fat House“ von Erwin Wurm. Eine große Skulptur von Bruno Gironcoli ist zu sehen wie auch je ein Werk von Fritz Wotruba, Johannis Avramidis und Gerhardt Moswitzer. Beeindruckend nicht nur in ihrer Größe ist die „Arche aus lebenden Bäumen“ von Mario Terzic oder die bedrohlich in der Luft hängende Skulptur „Airplane Parts & Hills“ von Nancy Rubins. Nicht nur für Fotografen reizvoll ist das „3D Fraktale 03/H/dd“ von Hartmut Skerbisch MEHR: www.skulpturenpark.at

Upload-Download

Nach diesem Rundgang stand ein kurzer Besuch in der Grazer Pfarre St. Leopold in Puntigam auf dem Programm. Dort wartete schon der bildende Künstler Bernhard Wolf auf die Gruppe. Er hat im Herbst 2019 mit seiner Kunstintervention „Protect your Local Religion“ das KAV-Kunstquadrat in der Stiftskirche Maria Saal bespielt. In der Kirche Graz - St. Leopold hat er vor drei Jahren unter der thematischen Klammer „Upload-Download“ die Glasfenster dieser Vorstadtkirche gestaltet.

Andrä Kunst

„Andrä Kunst“ stand noch am Nachmittag auf dem Programm, nämlich die beeindruckende Grazer Stadtpfarrkirche St. Andrä im Griesviertel mit ihrer besonderen Symbiose von alter und zeitgenössischer Kunst. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler war in dieser Kirche fast zwei Jahrzehnte lang als Pfarrer tätig und hat sie zu einem international beachteten besonderen Ort des Dialoges von Kunst und Kirche gemacht. Vor der Kirche, die schon durch ihre „spezielle Beschriftung“ an der Außenfassade auffällt, wurde die KAV-Gruppe von Hochschulseelsorger Alois Kölbl empfangen, der seit kurzer Zeit Pfarrprovisor von St. Ändrä ist. Er wusste sehr viel zu erzählen, und die Liste der Fragen war lang. Das Konzept der unterschiedlichen Kirchenfenster wurde erörtert, das Fragmentarische von Spiegelsäule, Altar und Spiegelchristus - allesamt Werke von Gustav Troger - wurden näher in Augenschein genommen. Beeindruckend auch Markus Wilfings „Tür im Fenster“ und seine „Schaukel“, sowie die malerische Ausgestaltung der Andreaskapelle durch Otto Zitko im Rahmen des Projektes „Himmelschwer 2003“. Die jüngste künstlerische Arbeit, die von Hochschulseelsorger Kölbl in Auftrag gegeben wurde, stammt von Franz Konrad, der die Sessio (Priestersitz) und die Sitze der Assistenz mit Feuerwehrschläuchen tapeziert hat. MEHR: https://www.andrae-kunst.org/de

Noch auf der Heimfahrt nach Kärnten wurden das Gesehene und das Gehörte intensiv nachbesprochen. Die Exkursion nach Graz war ein voller Erfolg und reiht sich gut ein in die Serie von KAV-Kunstfahrten. (khk)