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Katholischer Akademikerverband

Geheimnisvolles Trixnertal

Kultur- und frühgeschichtliche Exkursion rund um die Trixner Burgen

Lamprechtskogel (© Foto: R. Bäck)
Lamprechtskogel (© Foto: R. Bäck)

Kultur- und frühgeschichtliche Exkursion rund um die Trixner Burgen
mit Dr. Roland Bäck

Samstag, 13. September 2014

Filialkirche Hl. Veit in Klein St. Veit – norisches Königsgrab bei Waisenberg – Burgruine Waisenberg – Filialkirche Hl. Lambert und Markus mit kurzer Wanderung auf den Lamprechtskogel (spätantike Wallanlage) – Pfarrkirche St. Georgen am Weinberg – Schloss Obertrixen – Spaziergang durch Mittertrixen (Schloss, Ruine) – Wallfahrtskirche Hl. Franz Xaver in St. Franzisci

 

Das heute abseits der überregional bedeutsamen Straßen gelegene Tal war einst ein stark frequentierter Verkehrsweg zwischen St. Veit und Völkermarkt, über den auch Eisen aus dem Görtschitztal gehandelt wurde.

Am Beginn der Exkursion besichtigen wir die in Klein St. Veit gelegene Kirche Hl. Veit. Die im Kern romanische Kirche wurde im 15. Jahrhundert mit einem Kreuzgratgewölbe versehen. Aus der Zeit um 1340 haben sich Reste eines Freskenzyklus (Passion Christi) erhalten. In der Nische des Hochaltares von Johann Pacher befindet sich eine Figur des heiligen Veit, der der sein Martyrium in einem Kessel mit heißem Öl erlitt.

Unweit davon, bei Waisenberg, liegt der durch jahrhundertelangen Ackerbau eingeebnete Prunkgrabhügel eines namenlosen Fürsten aus der Hallstattzeit (um 500 v. Chr.). Er wurde, wie das östlich gelegene Gräberfeld von Führholz, archäologisch erforscht. Darüber steht auf einem Felsen die Burgruine Waisenberg. Sie war vermutlich die Rechtsnachfolgerin einer von König Arnulf im 9. Jhdt. den Vorfahren der Hemma von Gurk oder deren Gatten geschenkt Burg im näheren Umfeld, die zur Kontrolle der Straße diente. Einst eines der größten Bauwerke im Tal, brannte sie 1790 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Gegenüber dem Burgberg liegt der Lamprechtskogel, auf welchem ab dem Beginn der frühen Eisenzeit eine herrschaftliche Siedlung bestand. Die im Gipfelbereich heute noch sichtbaren Reste von Wallanlagen gehen auf die Spätantike zurück. In der Vorhalle und der Außenmauer der auf dem Gipfel stehenden Lambertkirche befinden sich römische Inschriftensteine und Reliefs. Von einer Aussichtswarte auf der Felsklippe blickt man zum nächsten Programmpunkt: der Pfarrkirche St. Georgen am Weinberg.

St. Georgen wurde erstmals 1043 als Hemma-Stiftung erwähnt. Die Kirche wurde von den Burgherrn im Trixnertal gefördert und 1536 im Stil der Spätgotik vollendet. Im 18. Jahrhundert ließen die Grafen Christalnigg darin eine Begräbnisstätte errichten. Auf dem Kirchhügel wird seit einiger Zeit wieder Wein angebaut.

Folgt man dem sumpfigen Tal, begegnet man der Ruine Obertrixen, an deren Fuß das gleichnamige neuzeitliche Schloss liegt. Es entstand vermutlich aus einem ehemaligen Meierhof und wurde unter den Geschlechtern der Rauber und Grottenegg ausgebaut. Hier befand sich einst auch ein großartiger Garten. In Mittertrixen begegnen wir der dritten Burgruine auf unserer Route. Ihr liegt neben einem bemerkenswerten Kastengebäude ebenso ein Schloss zu Füßen, das um 1770 von der Familie Christalnigg spätbarock verändert und mit einem Arkadenhof versehen wurde. Im 19. Jahrhundert beherbergte es eine Kaserne.

Zum Abschluss des Tages wenden wir uns den Ausläufern der Saualpe zu und besuchen die Filialkirche St. Franzisci. Die nach der Reformationszeit zunächst nicht mehr genutzte Kirche war im Verfall begriffen, bis Jesuiten aus Eberndorf ihren Wiederaufbau betrieben. Daher wurde sie dem Jesuitenheiligen Franz Xaver geweiht. Das Missionswerk des Kirchenpatrons in Asien wird durch zwei dunkelhäutige Figuren beiderseits des Hauptaltarbildes symbolisiert. Ab 1740 entwickelte sie sich zu einem Wallfahrtsort. Unter Joseph II. kamen die Bittprozessionen zum Erliegen. Erwähnenswert ist ein kleiner Flügelaltar, der wahrscheinlich zur Ausstattung der Vorgängerkirche gehörte.

 

Zu den Burgruinen Waisenberg, Ober- und Mittertrixen kann aus Sicherheitsgründen nicht direkt aufgestiegen werden, es bieten sich jedoch reizvolle Ausblicke auf diese aus der unmittelbaren Umgebung. Der Weg auf den Lamprechtskogel, eine Wanderung von ca. 30 Minuten, ist steil, aber leicht zu bewältigen. Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt (bei Schlechtwetter Programmanpassungen möglich).

Abfahrt: 8:00 Uhr Diözesanhaus (Tarviserstraße 30, 9020 Klagenfurt); Zustieg um 8:10 Uhr am Hauptbahnhof Klagenfurt möglich
Erfordernisse: Festes Schuhwerk, Regenschutz, evtl. Wanderstöcke für den Weg auf den Lamprechtskogel