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Katholischer Akademikerverband

Die Kraft der Spiritualität

Prof. Baldur Preiml in Villach - St. Martin

Am 21. März 2019 fand im Pfarrzentrum St. Martin in Villach ein Abend mit Prof. Baldur Preiml statt, der über seine Erfahrungen als Trainer im Spitzensport berichtete und die spirituelle Dimension beleuchtete.

Ausgehend von der Frage, dass eigentlich nur einer gewinnt und der zweite oder dritte Platz oft schon als Misserfolg gewertet werden, ging es um die Beziehung zwischen Sport und Spiritualität und die Frage des Miteinanders, des Verzeihens und des Geliebt-Werdens. Leistung ist gut und wichtig, aber es gibt gerade im Spitzensport auch noch eine andere Dimension.

Das äußere Ego und die innere Mitte in Beziehung setzen

Prof. Preiml sprach vom Scheitern als einer „Investition“, die unbedingt nötig ist, um wirklich Erfolg zu haben. Keine Wirtschaft, die nur Gewinn macht, kann auf Dauer funktionieren. Vergleichbar ist es im Sport. Mit Jesu Gebot „Liebe Gott, deinen Nächsten und dich selbst“ motivierte Baldur Preiml dieses Selbst zu suchen, das meist übersehen wird. Wie die Spitze eines Eisberges bewegt sich das Ego an der Oberfläche des Menschen. Interessant ist diesbezüglich beispielsweise die Beobachtung, dass Sportarten die anfangs nur einem „meditativen Selbst-Erleben“ dienen (wie Bergtouren), früher oder später zu Wettkämpfen werden. Wie zwei Persönlichkeiten, kämpfen das Ego und die innere Mitte gegeneinander. Ein Erfolgsrezept ist es, das äußere Ego und die innere Mitte in Beziehung zu setzen. Wenn das Sportlern gelingt, so wie im Schispringen, dann kommen sie in den berühmten „Flow“, ein Gefühl, das Stefan Kraft erst kürzlich mit: wie „eine richtige Rakete“ beschrieben hat.

Miteinander, nicht gegeneinander - ein Team werden

Was junge Nachwuchs-Sportler betrifft, betonte Prof. Preiml die große Verantwortung der Trainer, die jungen Menschen zu fördern und vor allem auf das normale Leben vorzubereiten. Im Sport geht darum ein Team zu werden. Es sollte ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander sein, was er mit dem Bild eines Reißverschlusses verglich. Der Revolutionär Jesus verbindet durch seine Liebe Fäuste, die zuerst gegeneinander ausgerichtet, zu einem „handshake“ werden. Das Geheimnis der Verbindung von Psyche mit dem Ego, liegt in der Suche nach dem eigenen Inneren, im hier und jetzt der spirituellen Kraft, wie er seine Zuhörer durch eine kurze Meditation praktisch nachvollziehen ließ.

Ein Abend, an dem wir nicht nur die spirituelle Tiefe und das persönliches Wissen des ehemaligen Skispringers und Trainers kennenlernen durften, sondern an dem man durchaus einige ganz persönliche Impulse mit nach Hause nehmen durfte.