Um gesellschaftspolitische Herausforderungen und Europa geht es bei der jährlich stattfindenden Internationalen Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes im Bildungshaus Tainach/Tinje. Das Impulsreferat am Eröffnungstag hielt Prof. Klaus Ottomeyer. Es ging dabei um „Angst - Vertrauen - Zuversicht“. Bei Ängsten ist zwischen sinnvoller Realangst, Gewissensangst und neurotischer Angst zu unterscheiden. Für Vertrauen und Zuversicht sei Anerkennung besonders wichtig, im Recht, in der Arbeit und in der Liebe, so Ottomeyer. In seinem Vortrag schilderte der Psychologe auch, wie politische Rechtspopulisten mit dem Schüren von Ängsten Politik betreiben.

Wo finden wir heute Vertrauen und Zuversicht?

Unter der Leitung von Elisabeth Faller diskutierten im Anschluss an das Impulsreferat die Studentin Barbara Faller, die polnische Literaturwissenschafterin Monika Wojcik-Bednarz, die Journalistin Antonia Gössinger und der Kärntner EU-Spezialist Johannes Maier. Dabei fielen die Antworten auf die Fragen „wem können wir heute (noch) vertrauen“ und „was stimmt mich zuversichtlich“, unterschiedlich aus. Antonia Gössinger sprach beispielhaft von Vertrauensumfeld Familie, sind doch Institutionen wie Kirche, Politik und auch Medien gegenwärtig nur am unteren Ende der Vertrauensskala zu finden. Zuversicht gibt der KHJÖ-Vorsitzenden Barbara Faller, weil sie in ihrer Generation den starken Wunsch verspürt „etwas zu verändern“, denn sie ist Teil der letzten Generation, die in der Klimakrise noch etwas tun und bewirken kann. Der ehemalige EU-Koordinator des Landes Kärnten, Johannes Maier, sah in der EU-Kommission auch ein „Zugpferd“ für ökologische Anliegen. Und Monika Wojcik-Bednarz weitete die Perspektive und erzählte unter anderem vom großen Engagement der polnischen Zivilbevölkerung bei der Aufnahme von ukrainischen Kriegsflüchtlingen.

Grußworte zur Eröffnung sprachen Hausherr Rektor Joze Kopeinig, Bundesratspräsidentin Claudia Arpa, Dompfarrer Peter Allmaier und KAV-Vorsitzender Martin Sattlegger.

Die Internationale Sommertagung dauert noch bis 17. August.

>> PDF-Datei mit dem ausführlichen Programm der Tagung