Herbergssuche anderer Art
Flucht und Herbergssuche
In der Vorweihnachtszeit gestaltete das „kfb Theater wider die Gewalt“ eine Herbergsuche im gesamten Diözesanhaus. Diese wurde von der Regisseurin Ilona Wulff-Lübbert mit dem Thema Flucht in die Gegenwart übersetzt.
Die Bibel beschreibt zahlreiche Situationen der Flucht, des vertrieben Werdens, der Herbergssuche: Der Auszug aus Ägypten, den Mose mit dem Volk Israel antreten musste, um der Sklaverei unter der Herrschaft des ägyptischen Pharaos zu entgehen. (Exodus 1-15). Unendliche Entbehrungen nahmen sie in Kauf, um endlich ins gelobte Land zu kommen.
Die Flucht nach Ägypten, die Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus antreten mussten, um den Kindstötungen von Herodes zu entgehen, der aus Angst um seinen Herrschaftsanspruch alle neugeborenen Knaben erschlagen ließ. (Matthäus 2, 13).
Die Herbergssuche von Maria und Josef, die vor jeder Tür abgewiesen wurden und letztlich in einem Stall Unterschlupf fanden, wo das Kind geboren wurde mit dem Namen Jesus. (Lukas 2, 1-20).
Der Mix aus der Darstellung der Situation der Flüchtenden, der ihnen entgegengebrachten Vorurteil aber auch der gewährte Hilfe, sowie der derzeit vorherrschenden „friedlichen Weihnachtsstimmung“ erzeugten beklemmende und nachdenkliche Gefühle bei den ZuschauerInnen die in der abschließenden Liturgie in Dank- und Fürbittgebet mündeten.
TIPP: Eine weitere szenische Umsetzung zum Thema gibt es mit dem kfb-Theater „einfach anders“ im Rahmen einer Messe, Donnerstag 19. Dezember 2015, 17 Uhr in der Pfarrkirche Arnoldstein.
Ilona Wulff-Lübbert