Organisation

Katholische Frauenbewegung

Gioconda Belli und Grupo Sal Duo: 30 Jahre „La Mujer Habitada - Bewohnte Frau“

30 Jahre "Die bewohnte Frau"/100 Jahre Frauenwahlrecht

Im Gedenkjahr 2018 jährt sich unter anderem auch zum 100. Mal das Frauenwahlrecht in vielen Staaten Europas, darunter auch in Österreich. Seitdem hat sich viel getan und Frauen haben große Schritte in Richtung Gleichberechtigung gemacht. Vor 30 Jahren war auch die Erstveröffentlichung des Romans „Die bewohnte Frau“ von Gioconda Belli, in dem sie die weibliche Sicht der Revolution in Nicaragua zur Sprache brachte.

Die Kraft der Frauenbewegungen weltweit hat Frauen die Möglichkeiten der Bildung und Berufsausübung gegeben, schützt sie vor Gewalt, lässt sie teilhaben am öffentlichen Leben, kämpft gegen Stigmatisierungen und Stereotypisierungen, steht für Gleichheit, Freiheit, Schwesterlichkeit. Ein Engagement das auch weiterhin weltweit notwendig ist, um gesellschaftliche Veränderung hin zu mehr Gerechtigkeit voran zu bringen.

Gioconda Belli und Brigitte Karner (li.) - ©Foto: Lisa Engel
Gioconda Belli und Brigitte Karner (li.) - ©Foto: Lisa Engel

Diesem Thema ist Gioconda Belli auch weiterhin verpflichtet. In ihrer Lesung verdeutlichte sie ihr Anliegen anhand ausgesuchter Texte aus „die bewohnte Frau“. Unterstützt wurde sie dabei von Brigitte Karner, welche die deutschen Übersetzungen in unvergleichlicher Intensität vortrug, und dem Grupo Sal Duo, das mit seiner emotionalen Musik den Texten zusätzliche Tiefe verlieh.

Gewalt in Nicaragua

Der zweite Teil der Veranstaltung war geprägt von der Schilderung der aktuellen Situation in Nicaragua. 30 Jahre nach der Revolution wendet sich der einstige Revolutionär und jetzige Präsident Daniel Ortega, von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet, gegen seine damaligen Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Proteste von Studierenden, die aufgrund der Sozialpolitik einen Rücktritt Ortegas und vorzeitige Neuwahlen zum Ziel hatten, wurden mit Polizeigewalt niedergeschlagen und kosteten seit April schon mehr als hundert Menschen das Leben.
Übersetzt wurde das angeregte Gespräch von Lutz Klieche, Übersetzer der meisten Belli-Bücher und intimer Kenner der Situation in Nicaragua.

Stimme aus dem Publikum

„Vielen Dank für die Organisation dieses wunderbaren und eindrucksvollen Abends mit Gioconda Belli …Die Mischung aus Lesung, Musik und aktueller Diskussion war eine Bereicherung …“, so das Resümee einer Besucherin.