Fronleichnamsfest / Sv. Rešnje telo
Hochfest des Leibes und Blutes Christi
„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.“ (Joh 6,56)
Fronleichnam ("Prangertag") ist ein beweglicher Feiertag und wird am 2. Donnerstag nach dem Pfingstfest begangen (am 60. Tag nach dem Ostersonntag). Er knüpft an den Gründonnerstag an und verherrlicht das unermessliche Geheimnis der Gegenwart Gottes in Brot und Wein.
Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Nonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209 zurück, die den Mond als Symbol für das Kirchenjahr mit einem dunklen Fleck sah, der als Fehlen eines eigenen eucharistischen Festes gedeutet wurde. Papst Urban IV. machte es 1264 zum allg. Kirchenfest. „Fron“ heißt Herr und „Leichnam“ steht für den lebendigen Leib.
Zu Fronleichnam wird der Leib Christi in der Monstranz durch die Ortschaft getragen. Glaubend dürfen wir darauf vertrauen, dass Jesus mit uns geht, dass er auf allen Wegen unseres Lebens mitten unter uns ist. Er ist nicht nur in der Stille unseres Herzens, er ist nicht nur da in der Vertrautheit der Anbetung, sondern er ist auch wirklich da auf den Wegen und Straßen unserer Welt.
Auch in Köttmannsdorf wurde der Fronleichnamstag feierlich begangen. In der Hl. Messe wurde das letzte Abendmahl in den Gebeten, Lesungen, im Evangelium und in der Predigt thematisiert, feierlich umrahmt von Kirchenchor und Orgelmusik. Nach dem Hymnus „Pange lingua“ führte die Prozession mit dem Allerheiligsten, der geweihten Hostie in der Monstranz, zu den vier mit Birkenbäumchen und Blumen festlich geschmückten Außenaltären - voran das Kreuz, gefolgt von Fahnenträgern, Männern, Kirchenchor, Kindern, in der Mitte unser Herr Pfarrer Michael Joham mit der prachtvollen Monstranz unter dem von Feuerwehrleuten getragenen „Himmel“ samt Ministranten, anschließend die Frauen. Nach den gesungenen Evangelien wurden Fürbitten gesprochen und der eucharistische Segen in alle vier Himmelsrichtungen gespendet, in der Kirche fand der feierliche Abschlusssegen statt. Nach altem Brauch wurden von allen vier Außenaltären nach der Prozession Birkenzweige mit nach Hause genommen, um die Bewohner und das Haus vor Unheil und Unwetter zu schützen.
Die Prozession ist das Sichtbarwerden der Bewegung des Menschen zu Gott – dessen Mitte Christus, das „Brot des Lebens“, ist. Wir sind in der Gemeinschaft des Glaubens verbunden, im Sakrament der Einheit und des Friedens. Diese Solidarität wird spürbar, wenn wir die frohe Botschaft und die große Freude in die Welt hinaus tragen.
Gottheit tief verborgen (Adoro te devote)
Gottheit tief verborgen, betend nah ich Dir.
Unter diesen Zeichen bist Du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich Dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod!
Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot.
Werde gnädig Nahrung meinem Geiste, Du,
dass er Deine Wonnen koste immerzu.
Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,
stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht:
Lass die Schleier fallen einst in Deinem Licht,
dass ich selig schaue, Herr, Dein Angesicht.
Thomas von Aquin (1264 anlässl. der Feier des Fronleichnamsfestes)