Organisation

Katholische Frauenbewegung

Resolut handeln, imperiale Macht überwinden

Katholische Frauenbewegung Österreichs fordert Wandel im Verständnis von Macht auf kirchlicher wie gesellschaftpolitischer Ebene

[Salzburg, 11.5.2019, PA] - Macht als „Ermächtigung zum Leben“ anstelle imperialer „Platzanweisungsmacht“ will die Katholische Frauenbewegung Österreichs in Kirche wie Gesellschaft verwirklicht sehen. Ein Verständnis von Macht, das aus Beziehung resultiere und auf das gemeinsame Gestalten von  Räumen in Kirche wie Gesellschaft ziele, sei der Schlüssel zu einem gleichberechtigten Miteinander von Männern und Frauen,  heißt es in einer Erklärung von rund 30 Leitungsfrauen aus allen Diözesen Österreichs, die von 9. bis 11. Mai in Salzburg zur Vollversammlung der kfbö zusammengekommen sind.

Theologische wie philosophische und  politische Traditionen hätten auf Basis eines „imperialen“ Machtverständnisses gleichermaßen zur bis heute wirksamen Unterwerfung von Frauen beigetragen, so die Theologin Michaela Quast-Neulinger, Universitätsassistentin am Institut für systematische Theologie der Universität Innsbruck und Referentin bei der Vollversammlung. Quast-Neulinger: „Die Kontrolle darüber, dass eine Ordnung nicht einbricht, ist immer über die Kontrolle des weiblichen Körpers gelaufen“.  Geschichte wie Gegenwart zeigten: „Je rigider die gesellschaftliche oder kirchliche Ordnung, desto rigider die Kontrolle über den weiblichen Körper“. Das veranschaulichten auch die Bündnisse von totalitär ausgerichteten Politiker*innen mit totalitär ausgerichteten Christ*innen.

Resolut einstehen für Rechte und Würde

„Wir wollen Zeugnis ablegen für ein Verständnis von Macht, die befreit und zum Leben ermächtigt, indem wir resolut einstehen für die Rechte und Würde von Frauen ebenso wie von Männern – in Kirche wie Gesellschaft“, so die kfbö-Leitungsfrauen. Wo Menschen „aus der Ordnung“ fielen, gelte es, sich solidarisch um Integration zu bemühen statt auszugrenzen. Das hieße auch, der Angst entgegenzutreten, die bei einem imperialen Verständnis von Macht als „Macht über“ in den Tiefenstrukturen wirksam sei: „Da geht es um Angst vor Kontrollverlust“, so Quast-Neulinger.

Kontemplation als Ausgangsort für politisches und gesellschaftliches Engagement

Als Ort der Erfahrung von Macht im Sinne befreiender Ermächtigung gilt den kfbö-Frauen die Kontemplation. Viele große Mystiker*innen hätten gezeigt, wie aus der Kontemplation soziales und politisches Engagement erwachsen seien. Mystiker*nnen, so die Theologin Quast-Neulinger, seien „gefährlich“, weil sie nicht „ego-zentrisch“, d.h. auf sich bezogen, sondern im besten Sinne „ek-zentrisch“, aus ihrem Zentrum heraus lebten, und - oft provokant in ihrer Radikalität und visionär - Zeugnis ablegten „für das, was sein soll“.  

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