Organisation

Referat für Schöpfungsverantwortung

Autofasten ein voller Erfolg

Nachhaltige Mobilität auch nach Coronazeit

Nachhaltige Mobilität auch nach Coronazeit

Autofasten 2020 unter geänderten Vorzeichen - Autofasten wirkt.

Dank des massiv zurückgegangenen Verkehrsaufkommens erholt sich die Umwelt, wie das „erzwungene“ Autofasten heuer zeigte.

Traditionell bildet der Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, den Startpunkt für die Aktion Autofasten. Im Jahr 2020 wurde zwei Wochen später Hausisolation und Social Distancing die Realität; das Verkehrsaufkommen nahm rapide ab.

Die Aktion Autofasten war damit heuer ein Erfolg – wenn auch auf andere Art und Weise als ursprünglich gedacht. So schlimm das Corona-Virus und die damit verbundenen Einschränkungen für uns als Menschen sind, so positiv haben sich die Maßnahmen der Bundesregierung auf die Mobilität und die Umwelt ausgewirkt. Einen Einblick, wie sich das „Autofasten“ heuer ausgewirkt hat, gibt der „Covid-19 Mobility Report“ des Internetkonzerns Google. Basierend auf Bewegungsdaten von Mobiltelefonen hat sich gezeigt, dass der Freizeitverkehr in Österreich um 81% gesunken ist, der Einkaufsverkehr um 27% und der Verkehr zu den Arbeitsplätzen um 45%.

Das hatte positive Folgen für die Umwelt. Laut Umweltbundesamt ist die Belastung mit Stickoxiden quer durch Österreich massiv (teilweise um mehr als die Hälfte) gesunken. Bilder aus Venedig, wo man derzeit statt Kreuzfahrtschiffen Fische in den Kanälen sieht, sprechen für sich.

Weiterhin radeln und zu Fuß gehen

Zu-Fuß-Gehen und Radfahren macht jetzt viel mehr Freude, weil es viel weniger Verkehrslärm und Abgase gibt. Und weil viel mehr Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen zu Verfügung steht. Viele Menschen finden Erholung in ihrer unmittelbaren Umgebung, die Natur und das Frühlingserwachen werden viel bewusster erlebt. Flugreisen stehen heuer nicht zur Diskussion, auch das führt hoffentlich zu einem nachhaltigen Umdenken.

Nun sei es entscheidend, nachhaltige Mobilitätsformen über die Fasten-und Corona-Zeit hinaus beizubehalten

so der Klimaexperte Gottfried Kirchengast. Nur so kann es gelingen, nachhaltig und längerfristig positive Effekte bei der Luftgüte zu erzielen. Für die Erreichung der Klimaziele ist es absolut notwendig, langfristige CO2-Absenkpfade im Bereich Verkehr (privat und beruflich) zu definieren.“ Denn das „Corona Shut-down“ zeige bei den langlebigen Treibhausgasen noch keine Effekte.

Die von der katholischen und evangelischen Kirche getragene Aktion "Autofasten - Heilsam in Bewegung kommen" wurde von Verkehrsverbünden und vielen Kooperationspartnern unterstützt. Rückmeldungen der Autofastenden würden die positiven Auswirkungen der eingeschränkten motorisierten Mobilität auch während der Pandemie bestätigen.

Beim diesjährigen Autofastenauftakt am 27.02.2020 in der Klagenfurter Innenstadt versuchten wir gemeinsam die Passanten auf ihr Mobilitätsverhalten aufmerksam machen und konnten hoffentlich den einen oder anderen, der gerade auf dem Weg zum Benediktinermarkt oder zum Einkaufen unterwegs ist, dazu bewegen, kurze Strecken in der Innenstadt künftig ohne Auto zu bewältigen.