Auch heuer fand im Rahmen der Firmvorbereitung wieder ein gemeinsamer Workshop zum Thema: „Begegnung mit alten Menschen – Wenn die Sinne nachlassen“ im Pfarrzentrum St. Martin statt.
Es gibt ein Sprichwort, das heißt: „Wenn du jemanden verstehen willst, so gehe 100 Schritte in dessen Schuhen.“ Eine Brücke zu bauen zwischen der Welt der Jugendlichen und der von unserer älteren Generation, ist das Anliegen, das hinter der Veranstaltung steht. Die Jugendlichen konnten weniger theoretisch als vielmehr praktisch ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn im Alter die Sinne nachlassen. In vier Stationen wurde den Jugendlichen vor Augen geführt, was es heißt, wenn man nicht mehr gut sehen, hören, sich nicht mehr gut fortbewegen kann, das Gedächtnis nachlässt. Wenn ich mich ein bisschen in die Situation des Gegenübers einfühlen kann, verstehe ich vielleicht besser, wenn jemand schreit und wild gestikuliert, wenn ihm Essen oder Trinken eingegeben wird, das er gar nicht will – sich aber verbal nicht mehr ausdrücken kann. Auch Inko-Höschen wurden anprobiert, der Spaß durfte nicht fehlen, aber es wurde auch darüber geredet, wie man sich in der jeweiligen Situation fühlt und dass vielen Menschen nicht zum Lachen zumute ist, niemand gern auf fremde Hilfe angewiesen ist. Daher ist es die Aufgabe der Gesellschaft und jedes einzelnen, Hilfe anzubieten, wo sie gebraucht wird, aber auf Augenhöhe und jedem so viel Eigenständigkeit wie möglich zu gewähren.
Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Firmlingen, die sich auf diese Erfahrungen eingelassen haben, dem Team, das die Stationen betreute und den Firmbegleitern für die Zeit, die sie den Jugendlichen widmen und versuchen, die Vorbereitung auf ein mündiges Christsein so lebendig wie möglich zu gestalten.
Sabine Kämmerer, Altenheimseelsorge