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Internetredaktion der Diözese Gurk

Wir sind nur Teil der Schöpfung und müssen unser Ego zurücknehmen

imFOKUS-Videointerview mit Bischofsvikar Hans-Peter Premur über Schöpfungsverantwortung als christlicher Grundauftrag und das kirchliche Engagement in der „Woche der Biodiversität“

Hochschulseelsorger und Pfarrer Hans-Peter Premur ist Bischofsvikar für Schöpfungsverantwortung, Interreligiösen Dialog und Migration in der Diözese Gurk. Die Internetredaktion hat mit ihm ein Videointerview geführt und hat ihn dabei auch gefragt, warum Schöpfungsverantwortung ein christlicher Grundauftrag ist.

Bischofvikar Hans-Peter Premur (Videostill: Internetredaktion)
Bischofvikar Hans-Peter Premur (Videostill: Internetredaktion)

Bischofsvikar Premur verweist im Gespräch auf die biblische Tradition, die den Menschen vor allem als Hüter und Bewahrer der Schöpfung sieht. Der Mensch habe zwar eine bedeutende Stellung in der Natur, das rechtfertige aber nicht deren hemmungslose Ausbeutung und Zerstörung. „Wir müssen lernen, uns als Mitgeschöpfe zu sehen, denn im Zentrum steht die Schöpfung selbst“, betont Premur.

In der Woche der Biodiversität, die von 16. bis 22. Mai auch in Kärnten von vielen kirchlichen Partnern in vielen Veranstaltungen mitgetragen wird, geht es darum, die Artenvielfalt (wieder) schätzen zu lernen. Die Rolle der Kirche in diesem Umdenkprozess sei nicht zu unterschätzen, gelte es doch, eine Spiritualität zu entwickeln, eine Denk- und Gebetsweise, in der wir uns als Teil der Schöpfung begreifen und unser Ego stark zurücknehmen. Die Kirche sei auch aufgerufen, so Premur, den Biobäurinnen und Biobauern und zur Seite zu stehen, wenn es darum geht, Schöpfungsverantwortung zu zeigen und zu leben. Unter den vielen Veranstaltungen der Biodiversitätswoche hob Premur noch einen speziellen Abend über die Bedeutung der Brennessel hervor. (Details unter diesem LINK)

Gefragt nach den Anfängen seines „grün-alternativ-ökologischen“ Engagements, holt Bischofvikar weit aus und erzählt vom Kräutersammeln mit seiner Urgroßmutter und von der Installierung einer alternativen Hausapotheke im Priesterseminar. Hildegard von Bingen und ein Jahr Mitarbeit auf einem alternativen Bauernhof und die Anfänge kirchlicher Umweltarbeit im Stift St. Georgen am Längsee waren weitere Marksteine. Ein immer aktuelles Thema sei das Tierwohl von Nutztieren, betont Bischofsvikar Premur abschließend. Und auch hier könne er als Theologe und die Kirche insgesamt wichtige tierethische Impulse in die Diskussion einbringen.

imFOKUS-Videointerview mit Bischofsvikar Hans-Peter Premur

https://youtu.be/DaVsL19hkOQ