Mit der SDG Action Week machte die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, als Mitglied von SDG Watch Austria, letzte Woche auf die nötige Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele aufmerksam. 193 Staaten, darunter Österreich, haben diese Ziele, auch bekannt unter dem Namen Agenda 2030, beschlossen und damit zu ihrer politischen Agenda, ihrer „To-do-Liste“ gemacht.

Papier ist aber bekanntlich geduldig und die Umsetzung von Menschenrechten sowie der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen hat (noch) nicht immer Priorität, wenn es bei Entscheidungen um das Abwiegen unterschiedlicher Interessen geht.

Daher sind Aktionen wie das „zu Boden bringen der SDGs" wichtig. Um auf die beschlossenen Ziele hinzuweisen, um den persönlichen Lebensstil immer wieder neu zu reflektieren und zukunftsfähiger zu machen, aber insbesondere um politische Weichenstellungen auf nationaler und internationaler Ebene voranzutreiben – z.B. ein verbindliches Lieferkettengesetz für Österreich.

Es ist hoch an der Zeit zu handeln. Now – now – now, wie es die Jugendlichen der „Fridays for Future“ letzten Freitag, beim 8. weltweiten Klimastreik, ganz im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele in Klagenfurt und Villach lautstark forderten. Auf Karton geschrieben haben wir bei der Demo in Klagenfurt das SDG 13, Maßnahmen für den Klimaschutz, auf den Boden gebracht. Fair gehandelte Produkte gibt es im Weltladen in Klagenfurt, daher haben wir dort auf das SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, hingewiesen. Beim Diözesanhaus wurde vor dem Fahrrad-Depot und nahe dem Kräutergarten an das SDG 11, Nachhaltige Städte und Gemeinden, erinnert.

Für die Umsetzung der SDGs machte sich auch Monika Loibnegger vom Katholischen Jugendzentrum Wolfsberg und die Kinder-Gruppe unter der Leitung von Angelika Schöffmann stark. Sie haben drei ihnen wichtige Nachhaltigkeitsziele „auf den Boden gebracht“ und für ihre Kreide-Botschaften passende Orte in Wolfsberg ausgewählt: das SDG 2, kein Hunger, vor einem Lebensmittelgeschäft, das SDG3, Gesundheit und Wohlergehen, vor der Apotheke sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, SDG 16, vor der Markuskirche. Ihre künstlerische Darstellung mit Straßenkreiden zog sich durch das Stadtbild und erregte die freundliche Aufmerksamkeit zahlreicher Passant/innen.

Beteiligt hatte sich auch die Katholische Jugend vor dem Jugendzentrum in Feldkirchen. Dort wird im Frühling Gemüse gepflanzt, ganz im Sinne von SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion. Das Jugendzentrum bietet Permakultur-Interessierten ein Winterquartier für ihre Treffen und Infoveranstaltungen und lebt damit das SDG 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Jugendzentrumsleiter Michael Kröndl setzt sich vor Ort für Suchtprävention ein: SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen. Ganz im Sinne der SDGs wird demnächst im Rahmen der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ ein Kräuterhochbeet errichtet. Die künftige Ernte ist bereits verplant: nächstes Jahr werden Kräutersalze und -seifen in Eigenproduktion hergestellt.

Bildungsmaterialien

Vor dem Handeln braucht es die Phasen des Erkennens und Verstehens, die „Sorge für das gemeinsame Haus“, wie es Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ nennt. Für alle, die gemeinsam mit Kindern zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen arbeiten möchten, gibt es auf unserer Website Materialien, die in das Thema einführen – vom Methodenheft mit Bausteinen für Stationen über mehrere SDG-Factsheets bis hin zur Schatzsuche am Handy. Hinweisen möchten wir auch auf die Plattform Bildung 2030. Sie beinhaltet vielfältige Bildungsmaterialien zum Download, gibt Hintergrundinformationen und bietet Fortbildungen zum Globalen Lernen an.