Organisation

Katholische Jungschar - Dreikönigsaktion

“Kinderarbeit stoppen” im Österreichischen Parlament

Symbolische Übergabe der Mosaikwand und Forderung nach Lieferkettengesetz

Seit dem 12. Juni 2021, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, haben sich viele Menschen an der Initiative "Kinderarbeit stoppen" beteiligt und ein Foto für die Mosaikwand hochgeladen. Die Kampagne wird von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Fairtrade Austria, Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich und Weltumspannend Arbeiten gemeinsam getragen.

Ziel der Initiative "Kinderarbeit stoppen" ist es zu zeigen, dass dieses Anliegen vielen Menschen in unserem Land am Herzen liegt und dass es ein ambitioniertes Lieferkettengesetz in Österreich braucht, damit Kinder- und Menschenrechte geschützt sowie die Einhaltung von Umweltstandards in Lieferketten gewährleistet werden.

Rund 5.000 Menschen haben bei der Online-Foto-Aktion „Zeige Deine Hand gegen Kinderarbeit“ mitgemacht. Jedes einzelne Bild ist ein klares Nein zu ausbeuterischer Kinderarbeit – und ein Auftrag an das österreichische Parlament, aktiv zu werden, unterstreicht Fairtrade Austria.

Initiative "Kinderarbeit stoppen" trifft Nationalratspräsident Sobotka

Diese Woche war es soweit: die Initiative "Kinderarbeit stoppen" war bei Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zu Gast im Österreichischen Parlament und hat die Mosaikwand mit Unterstützungsbotschaften übergeben, mit der Bitte, als Vertretung und Präsidium des Parlaments ein Zeichen gegen Ausbeutung zu setzen.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka begrüßt die Kampagne und ist selbst Unterstützer im Kampf gegen Kinderarbeit:

Millionen Kinder werden dazu gezwungen ausbeuterische Arbeiten zu verrichten. Sie müssen Tätigkeiten nachgehen, die gegen die weltweit gültigen Kinderrechte verstoßen und sie am Schulbesuch hindern. Den Betroffenen wird Ausbildung und Kindheit geraubt. Dieser Missstand muss einerseits in der Politik und in der Wirtschaft thematisiert werden, andererseits sollte ihn auch jede und jeder Einzelne beim Einkauf berücksichtigen.

Wir alle können mithelfen ausbeuterische Kinderarbeit in globalen Lieferketten zu stoppen. Jetzt gilt es den Schwung für ein ambitioniertes Lieferkettengesetz zu nutzen, damit Kinderarbeit tatsächlich Geschichte wird.

Fairtrade Austria verweist auf das Vorbild Deutschland

Der deutsche Bundestag hat am 11.6. ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Ein Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission für eine europaweite Regelung soll noch dieses Jahr vorgelegt werden. Wichtige Schritte in die richtige Richtung mit großer Vorbildwirkung: Damit werden auch Österreich und andere europäische Staaten Deutschland bald nachziehen müssen.

Im Internationalen Jahr gegen Kinderarbeit ist ein solches Gesetz notwendiger denn je: UNICEF hat in einer neuen Studie schockierende Zahlen veröffentlicht: 160 Millionen Kinder sind von Kinderarbeit betroffen, und ihre Zahl steigt: In den letzten Jahren mussten zusätzlich 8,5 Millionen Kinder weltweit arbeiten, weitere 9 Millionen könnten bis 2022 zur Arbeit gezwungen werden. Die Bemühungen, Kinderarbeit ein Ende zu setzen, sind bis dato gescheitert.

Österreich hat sich im Rahmen der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, zur weltweiten Abschaffung von Kinderarbeit bis 2025 beizutragen. Ein entsprechendes Gesetz könnte Unternehmen dazu verpflichten, ihrer Verantwortung in der Lieferkette in Bezug auf die verpflichtende Einhaltung international anerkannter Menschenrechte und Umweltstandards nachzukommen.

EU-weite Gesetzesinitiativen zu verbindlichen Sorgfaltspflichten bestärken die Hoffnung, dass Österreich nachzieht und sich zur Kontrolle von Menschen- und Umweltrechten in globalen Lieferketten verpflichtet.