Seitens der Kärntner Bevölkerung wurde die Ernennung von Dr. Josef Marketz zum neuen Bischof mit großer Freude aufgenommen. Dies vor allem, da ihn sehr viele Menschen schon seit langem kennen und schätzen gelernt haben, nicht zuletzt in seiner bisherigen Funktion als Caritasdirektor. Da war es absehbar, dass der Klagenfurter Dom viel zu klein sein wird um all die Menschen aufzunehmen, die bei der Bischofsweihe dabei sein wollten. Um dennoch für diese Menschen die Möglichkeit zu schaffen mit Dr. Marketz zu feiern, gab es am Vorabend der Bischofsweihe in unserem Dom eine gemeinsame Vesper. Es war ein besinnliches, aber auch ein fröhliches Fest, zu dem hunderte Kärntner aus allen Teilen des Landes gekommen waren.

Diese Feier wurde von unserem Stiftspfarrer Josef-Klaus Donko gemeinsam mit den Diakonen Peter Granig und Gottfried Riepl unter Mitwirkung verschiedener diözesaner Gruppierungen gestaltet. Der designierte neue Bischof war gemeinsam mit den Bischöfen Benno Elbs und Werner Freistädter „nur“ Gast in der ersten Reihe. Die musikalische Gestaltung erfolgte u.a. durch die Maria Saaler Kantorei und Kinderkantorei.

Für viele war es besonders berührend, als unser wertvolles Evangeliar von einer Menschenkette vom Grab des Hl. Modestus in den Altarraum weitergereicht wurde. Das stand als Zeichen dafür, dass dieser Heilige vor über 1200 Jahren das Evangelium in unsere Heimat gebracht hatte, es wurde über Generationen von den Menschen weitergetragen, und nun sollte unser neuer Bischof mithelfen, dass dieses Evangelium den nächsten Generationen in Kärnten verkündet werden kann.

Im Rahmen dieser Vesper wurden dem Bischof von Vertretern verschiedener diözesaner Gruppen bezüglich der kirchlichen Grundaufträge „Gemeinschaft“, „Verkündigung“, „Dienst am Nächsten“ und „Liturgie“ Gedanken und Segenswünsche zugesprochen, und schließlich wurden auch in einem Korb zuvor gesammelte Wünsche aus dem Kirchenvolk an den neuen Bischof übergeben.

In seiner Dankesrede konnten wir einen sehr gelösten und persönlich tief gerührten erwählten Bischof erleben. Es war deutlich spürbar, dass ihn seine bisherigen Arbeiten mit Menschen am Rand unserer Gesellschaft spirituell und menschlich sehr geprägt hatten, und es ein wichtiges Ziel von ihm ist, im Rahmen seines zukünftigen bischöflichen Dienstes die Liebe Gottes durch kirchliches Wirken nach Möglichkeit allen Menschen spürbar und erfahrbar zu machen.

Anschließend gab es die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung mit unserem neuen Bischof. Den Ausklang der Feier bildete eine ausgiebige Agape am Domareal.

Die Entscheidung diese Feier in Maria Saal durchzuführen erfolgte seitens der Diözese nicht nur wegen der Größe und der guten Lage unseres Doms, sondern vor allem aus der Erfahrung, dass mit unserem Pfarrer und dem Pfarrgemeinderat sowie vielen hilfsbereiten Einzelpersonen aus unserer Ortschaft ein schlagkräftiges Team zur Verfügung steht, das genügend Erfahrung hat, solch eine große kirchliche Veranstaltung abzuwickeln. Überdies ist die Pfarre auch sehr gut mit der Gemeinde und mit Blaulichtorganisationen vernetzt, ohne deren Mitwirkung Großveranstaltungen nicht gelingen können. Deswegen ist nicht nur den vielen Maria Saaler Pfarrangehörigen zu danken, die sehr viel Zeit und Kraft für die Vorbereitung und Durchführung dieser schönen Feier zur Verfügung gestellt haben, sondern vor allem auch der Gemeinde Maria Saal, der Feuerwehr, der Polizei, aber auch Vertretern des Militärs, welche die Pfarre bei der Agape mit Würstl, Reindling und Tee auf dem Domareal tatkräftig unterstützten.

Wolfgang Reichelt