Verwandlung ist die zentrale Mitte des Osterfestes. Der Tod wird verwandelt durch das Leben, die Dunkelheit durch das Licht, der Hass durch die Liebe. Diese Verwandlung geschieht durch Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen.

Dieser Gedanke soll durch das Kunstwerk von Frau Monika Pototschnig-Loibner, das seit der Feier der Osternacht im Dom zusehen ist, zeichenhaft und sinnenhaft vermittelt werden. Es zeigt ein Kreuz, das nicht dunkel, schwer, lastend wirkt, sondern verwandelt – leicht, luftig, farbig.

Ostern zaubert das Kreuz nicht weg. Der Auferstandene trägt auch weiterhin die Wundmale, an denen seine Jünger ihn erkennen. Das heißt: Die durchkreuzten Lebenserfahrungen, die Wunden, die sie uns schlagen, bleiben, sie tun auch noch weh, aber wenn sie mit Christus im Glauben verbunden werden, dann bluten sie nicht mehr, sondern beginnen mit der Zeit zu leuchten.

Im dargestellten Kreuz ist eine Sonnenscheibe aus Blattgold zu sehen. Christus hat gesagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben. Das will sagen: Die dunklen Stunden unseres Lebens müssen wir allein tragen. Aber man kann eines machen. Man sagen: Ich bin da, du kannst mit mir reden, du kannst mir vertrauen, ich lass dich nicht allein, ich trage mit dir mit. Dann wird in der Dunkelheit ein Licht angezündet. Dieses Licht tragen wir seit unserer Taufe in uns, mit dem wir für andere ein Lichtblick sein können.

Im oberen Teil des dargestellten Kreuzes sind die Buchstaben Alpha und Omega zu sehen. Alpha und Omega, das ist der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabetes. Das will sagen: Diese beiden Buchstaben werden auf Christus bezogen. Er ist der Anfang und das Ende. Er umfasst alles. Im Glauben an ihn vertrauen wir, dass in allen Lebenssituationen er uns umfasst und trägt.

aus der Predigt von
Stiftspfarrer Josef Klaus Donko

Vielen herzlichen Dank auch an den Chor und das Orchester der Domkirche in Klagenfurt unter der Leitung von Thomas Wasserfaller für die musikalische Gestaltung der hl. Messe mit der „Missa Solemnis“ in C-Dur KV 337 von WA Mozart.

FROHE OSTERN!