Pfarre

Maria Saal

Nachruf im Gedenken an Diakon Martin Bliem

Gedenkrede von PGR-Obmann Dr. Martin Rupitz

Liebe Gisela, lieber Robert, Gerhard und Edgar, liebe Trauergemeinde,

Ich möchte in Vertretung des PGR Maria Saal auch einige Worte zum Wirken und Leben von eurem geliebten Martin sagen.

Er ist mit euch Mitte der 80er Jahre nach Maria Saal gekommen und Martin hat in vielfältiger Weise über 35 Jahre das pfarrliche Leben hier mitgestaltet. Er war hier in Maria Saal verankert und lebte in unserer Kirchengemeinschaft beispielgebend mit.

Er wirkte im PGR, in der Begleitung und Unterstützung von mehreren Priestern, war Bindeglied zwischen Laien und Klerus und hat viele neue Ideen und pastorale Anliegen entwickelt und umgesetzt.

Er stand sozusagen mitten im Maria Saaler Pfarrleben.

Er war ein theologisch fundierter Ratgeber und Helfer in allen liturgischen Belangen, als Diakon und Prediger, als Vortragender, als Impulsgeber für neue Ideen – die pastoralen Vorgänge im Allgemeinen und speziell in der Pfarre waren ein unerschöpfliches Thema, oft auch gepaart mit Illusionen und unerfüllbaren Wünschen und Vorstellungen.


Er war Ansprechpartner für Pilger, Wallfahrer und Suchende,

Als bodenständiger und im Volksbrauchtum „geerdeter“ Katholik war ihm das Wallfahrtsgeschehen eine Herzensangelegenheit. Er träumte davon, dass Maria Saal sich seiner Tradition als Anziehungspunkt für Wallfahrer aus nah und fern wieder mehr bewusst werde. Ihm schwebte dazu eine Art Dokumentationszentrum im „Haus der Begegnung“ vor. Dazu ist es nicht gekommen. Geblieben ist aber die Wallfahrt für die Maturanten und Maturantinnen.


Er war Domführer und langjähriger Mitarbeiter im Domverein, in dem er auch Gründungsmitglied war,

Er war Organisator von unzähligen Veranstaltungen z.B. auch der beliebten Krippenausstellungen,

Im letzten Jahrzehnt war er ein wichtiger Mahner für das Leben in nachhaltiger Selbstverantwortung im Sinne der Schöpfungsverantwortung,

Martin hat sich immer als „Bauer“ bezeichnet. Er war stolz auf seine bäuerlichen Wurzeln. Er hat „Bauer“ aber nicht sosehr im Sinne von Landwirt verstanden, sondern Bauer im Sinne eines Denkers und Bewahrers der Natur. So waren seine Initiativen in der Pfarre eine Folge seiner Einstellung und so ist auch sein Engagement für die Schöpfung zu verstehen.


Nicht zuletzt aber war er seelsorgender Diakon bei den Krankenbesuchen und Krankenkommunionen.

Regelmäßig besuchte er alte und kranke Mitbürger und Mitbürgerinnen in unserer Pfarrgemeinde. Martin hat gerne von seinen Erfahrungen erzählt und wie es ihm ergangen ist. So hat er von einem Vorfall erzählt, der zum Schmunzeln ist. Zwei ältere Damen, die er besucht hatte, waren im Streit. Martin gab ihnen die mitgebrachte Hostie erst dann, als sich beide wieder versöhnt hatten.

Besonders wertvoll für unsere Pfarre war seine spontane Abkömmlichkeit und seine Mithilfe in vielen Anliegen der Pfarre, für die er zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten zur Verfügung stand.

In seiner Eigenschaft als Diakon bezeichnete er sich immer als Dienender, als Kleinster von uns allen. In Wirklichkeit durften wir in Anbetracht seiner Leistungen und Eigenschaften zu ihm aufschauen.

Ich wünsche Dir, liebe Gisela, viel Kraft, die kommenden schweren Tage zu bestehen und hoffe, dass Freude und Lebensmut wieder in dein Leben einziehen kann.

Martin, Danke dass du für uns da warst, Du wirst weiterleben in unseren Gedanken, frei nach Johannes: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt wird leben…

Lebe wohl. Lieber Martin, Ruhe in Frieden.