Pfarre

Maria Saal

Assisi in der Karwoche

Firmkandidaten unterwegs

Für Jugendliche ein Abenteuer, ohne Eltern ein paar Tage in einer fremden Stadt zu sein
für Erwachsene ein Abenteuer der Begegnung mit Jugendlichen und ihrer Lebensart.

In die fremde Stadt:

Ein übermütiges Hereinplatzen in die Stadt nach der überlangen Bahnfahrt: elf junge Menschen, die einen Tag sitzend ertrugen und einander aufheiterten. Als wir die verwinkelten Stufen ins Kloster der Franziskanerinnen heraufstiegen, längst zur Schlafenszeit, da wollten sie kaum zur Ruhe kommen.


Und das Herauftasten die steilen Gassen nach San Rufino und zur Rocca Maggiore war von einer Verblüffung begleitet, in ein anderes Zeitalter geraten zu sein und in einen neuen Zusammenhang. Die Jugend des Francesco, des "kleinen Franzosen", seine Heldenträume, die konnten die Sportler am Burgplatz gut nachvollziehen. Die abenteuerliche Flucht der heiligen Clara aus dem behüteten Elternhaus und die wütenden Nachstellungen des Vaters. Das stille Sitzen vor dem Kreuz in San Damiano, das war dann eine andere Kategorie. Dass fortgeschrittenes Beten ein Hören ist. Forschendes Hinhören auf das Unhörbare.

Dazwischen sind Wege, steile Wege über Pflasterstraßen oder durch duftende Olivengärten. Es sind auch Begegnungen miteinander. Wir hören, was andere bewegt. Wieder ein Anfangen

Anja:
...durch kleine, nahezu magisch erscheinende Seitenstraßen zum Geburtshaus des Franz von Assisi...
Kathedrale San Rufino, welche alleine durch ihr äußeres Erscheinungsbild einen robusten, gewaltigen Eindruck vermittelte...
San Damiano: ...fanden wir mit Sicherheit einen der friedlichsten Orte überhaupt vor. Mit seiner Ausstrahlung hatte uns das Kloster mit der dazugehörigen Kapelle sofort in seinen Bann gezogen. Stück für Stück arbeiteten wir uns hinein bis hin zum Schlafsaal der damaligen Schwestern.

Lebenswelten:
Es gibt wohl nichts, was so diametral der Lebenswelt junger Menschen entgegensteht wie Stille. Aber es gibt Annäherungen. Ein Fußmarsch bergauf. Ein kleines Stück Literatur. Ein "Silentio" bei der Durchquerung des verwinkelt zusammengedrängten Steingebäudes. Und kleine Nachahmungen der bronzenen Figuren der "chillenden" Minderbrüder.

Sophie und Hanna:
Das war ein Anstieg! Ich bin mir vorgekommemn wie eine Oma mit Atemproblemen. Bei jeder Abbiegung sind wir stehen geblieben um ein kleines Rollenspiel zu spielen...
Als wir dann beim Eremo Karceri waren: Ich kann nicht beschreiben, wie schön es war. Es hat ausgeschaut wie von einem Buch entsprungen.
Das Eremo war einfach magisch mit der Stille, und dass du einfach mit dir beschäftigt bist und nicht reden darfst war schon cool - aber für mich auch megaschwer..

Katharina:
San Francesco: aufmerksamer Rundgang in der Basilika
...wir wagten uns hinab zum Grab des Francesco. Das aus massivem Stein gebaute Grab vermittelte ein Gefühl der Geborgenheit...
Santa Chiara: ...vergleichsweise kahl...
Grab der heiligen Klara
Besuch beim Bischof von Assisi:
...trotz seinem Stress nahm er sich Zeit für uns, worüber wir uns sehr freuten.
Mit einem guten Gefühl und schönen Erinnerungen erforschten wir die Stadt am Nachmittag noch ein wenig....

Freiheit:
Gott ruft Menschen in die Freiheit. Dort sind Versuchungen zu bestehen. Wir beobachten das an uns selbst.
Durch dasselbe Stadttor wie Francesco, der nach dem Zerwürfnis mit dem Vater nackt war, und wie Clara, die bei Nacht aus dem Vaterhaus floh, stiegen wir ins Tal hinab nach Rivotorto, der Schachtelkirche. In diesem Steinbau haben die Gefährten anfangs gehaust. Heute steht ein hohes Dach darüber. Noch ein Talweg zur Portinuncula, auch hier ein hohes Dach und ein großer Raum.
Die Talwege stehen für die Kämpfe des Alltags, für das Anschieben der Materie, für die zuweilen dünne Luft des Geistes, der eine Richtung hat, aber nicht die Lösung für alles.