Organisation

Friends of Sanya Juu - Missionskloster Wernberg

Herbst-Vollversammlung 2018

Die diesjährige Herbst-Vollversammlung fand am 20.10.2018 bei wunderschönem Herbstwetter statt. Im Fokus stand neben einem Reisebericht zur Kilimanjaro-Besteigung auch eine angeregte Diskussionsrunde.

Begrüßung

Renate begrüßt die Friends, unter denen man auch einige neue Gesichter finden kann. Sr. Andreas fährt mit einem Gebet mit Bezug auf ein Kinderdorf in Ruanda fort.

Anschließend überreicht Elisabeth Klösch überraschenderweise ein Kuvert mit Spenden von ihrem Vortrag "Abenteuer Afrika - meine Reise nach Tansania" vom 19.10.2018.

Neuigkeiten aus Tansania

Gerade noch rechtzeitig zum Herbsttreffen hat es ein Mail von Sr. Digna an Renate geschafft. Sr. Digna berichtet von den Geschehnissen seit 5.1.2018 und auch von ihren Vorstellungen hinsichtlich künftiger Entwicklungen an der Schule.

Die Klasse 1 hat 2018 mit 104 Schülerinnen in 2 Klassen (52 Schülerinnen je Klasse) begonnen, für 2019 werden 90 erwartet. Insgesamt besuchen aktuell 525 Schülerinnen die Schule. Am 20.9. wurde durch ein Feuer ein Lehrergebäude zerstört (Ursache: Kinder haben mit Zündhölzern am Sofa gespielt). Die Schule versucht die bisher sehr teuren Schulausflüge über die Anschaffung eines Schulbusses zu verbilligen. Von den erforderlichen 114.000 Euro für diesen Bus konnte die Schule immerhin 12.910 Euro an Spenden sammeln.

Für die Zukunft möchte Sr. Digna die bisher unvollständige Ummauerung der Schule aus Sicherheitsgründen (Diebstähle, Tiere etc.) abschließen. Das abgebrannte Lehrerhaus soll repariert werden, das große Multifunktionsgebäude und auch das Brunnenprojekt finalisiert werden u.v.a.m.

Abschließend dankt Sr. Digna Gott für die bereits erfolgten großen Fortschritte der Schule und verweist in diesem Zuge auch auf die hilfreichen Beitrage durch den Verein Friends of Sanya Juu.

Eine Reise hoch hinaus

Die Direktorin der NMS Landskron, Fr. Gabriele Nussbaumer berichtet von ihrer diesjährigen Besteigung des Kilimanjaros mit Ihrem Mann.

Ihre Erfahrungen wurden von einer tollen Fotoshow begleitet. Obwohl selbst erfahrene Bergsteiger hinterließ der höchste Berg Afrikas dennoch bleibende Eindrücke.

Nach der Ankunft am Kilimanjaro Intl. Airport und dem Marktbesuch in Arusha ging es für Fr. Nussbaumer und Ihren Mann schon in Richtung Berg. Sie wurden von 12 Crewmitgliedern (davon 9 Träger) auf der Machame Route begleitet. Durch die vorgegebenen Etappen (ca. 1.300 hm/Tag) ist Hektik unnötig, man kommt nicht weiter als vorgesehen - es gilt wie so oft: pole pole. Dennoch werden immer wieder zusätzliche Höhenmeter mit Auf- und anschließendem Abstieg für eine bessere Akklimation in Kauf genommen. Entlang mehrerer Vegetationszonen vom Dschungel bis hin zu kühlen und kargen Lavawüsten, verbringt man die 3. Nacht bereits auf frostigen 4.600 hm. Pünktlich um Mitternacht beginnt der anstrengende Aufstieg auf den knapp 5.900 m hohen Berg. Nachdem der Gipfel nach 1.300 hm erreicht wurde, kurz für ein Gipfelfoto angestellt und posiert wurde, ging es wieder ganze 3.000 hm hinab zum vorletzten Camp. Tags darauf fanden Sie sich bereits wieder am Machame Gate - dem Startpunkt - ein, erhielten Ihre Urkunden zur erfolgreichen Besteigung und verteilten die beinahe obligatorischen Trinkgelder.

Im Anschluss an die Bergtour genoss Fr. Nussbaumer mit Ihrem Mann noch eine Safari im Tarangire Nationalpark und besuchten unter anderem ein Masai-Dorf in den Monduli-Bergen. Eindrucksvoll wird von den Zubereitungsschritten von der lebendigen Ziege bis zum leckeren Abendessen am Lagerfeuer erzählt. Auch das Essen von Erde (sogenannte) Heilerde durch Schwangere, die diese als Mineralstoffquelle nutzen wird erwähnt.

Sitzkreis mit Diskussion

Im Anschluss an den spannenden Vortrag und eine 15 minütige Pause folgte eine Diskussions- bzw. Gesprächsrunde im Sitzkreis.

Karl berichtet von den Finanzen und dem Stand zur Fortsetzung des Brunnenprojektes mit möglicher finanzieller Beteiligung der Rotarier. Interkulturelle Herausforderungen, im Detail die nicht erfüllten Anforderungen eines aussagekräftigen Kostenvoranschlages führten leider zu einer zeitlichen Verzögerung des Projekts.

Auch Elisabeth Klösch berichtet von Schwierigkeiten eines ihrer Projekte in Kikavu, bei dem ein Angebot zum Aufbau inkl. Finanzierung eines Selbstversorgerdorfers abgelehnt wurde. Der Bedingung grundlegende landwirtschaftliche Fertigkeiten zur Selbstversorgung erlernen zu müssen stand man ablehnend gegenüber.

Die "Tansaniaerfahrenen" diskutierten im Anschluss auch über die Müllproblematik im Land. Zur Überraschung mancher Reisenden findet man immer wieder Abfälle abseits der Straßen bzw. werden kleine Müllhäufen unter großer Rauchentwicklung angezündet. In der anschließenden Diskussion wird aber darauf hingewiesen, dass auch in Österreich der Aufbau eines effizienten Müllentsorgungssystems einige Jahrzehnte gedauert hat...

Das Schulgeld an der Visitation Girls Secondary School beträgt aktuell rund 600 Euro bis 1.100 Euro p.a. Dies entspricht in etwa 2-3 Monatgehältern eines gut verdienenden Lehrers. Ein Science teacher verdient etwa 320 Euro/Monat, ein Kunst- oder Geschichtelehrer beispielsweise 300 Euro. Staatlich bedienstete Lehrer mit etwa 160 Euro/Monat jedoch nur rund die Hälfte. Die meisten Schülerinnen der Visitation Girls Secondary School können dementsprechend eher der oberen Mittelschicht oder Oberschicht zugeordnet werden. Eine Ausnahme bilden die Schülerinnen, die aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten durch den Verein finanziert werden.

Jede Schülerin bekommt übrigens auch eine zusätzliche Aufgabe im Schulalltag wie gießen, putzen, kehren, kochen o.Ä. zugeteilt. Bei der Maisernte Anfang Oktober helfen alle Schülerinnen gemeinsam mit.

Auf die Frage ob an der Schule nur Schwestern unterrichten erläuterte Renate mit Passian, dass nur 2-3 Schwestern als Lehrerinnen tätig sind. Der Hauptteil der Lehrkräfte sind Lehrer, aber es arbeiten auch einige Lehrerinnen (die nicht Schwestern sind) an der Schule.

Nächstes Vereinstreffen

Die nächste Frühjahrs-Vollversammlung wird am 6.4.2019 um 15:00 im Kloster Wernberg stattfinden.