Organisation

Friends of Sanya Juu - Missionskloster Wernberg

Frühjahrs-Vollversammlung 2019

KIA: 25 Jahre seit der Eröffnung

Die heurige Frühjahrsvollversammlung unseres Vereins fand am 6.4.2019 in gewohnt angenehmer Umgebung im Kloster Wernberg statt.

Begrüßung und Gebet

Renate begrüßt über 25 Friends und zeigt sich erfreut, dass die erstmals verschickten Postkarten mit den handschriftlichen Einladungen von Christl und Harald offenbar gut angekommen sind.

Sr. Andreas fährt aus aktuellem Anlass rund um die Geschehnisse in der katholischen Kirche mit einem Gebet aus Gizeh fort.

Bericht des Kassiers

Karl berichtet von den Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2018. Erfreulicherweise ist das Spendenaufkommen erstmals seit Jahren wieder angestiegen mit einer Höhe von 19.200 Euro (2001: 27.000 Euro, 2010: 28.000 Euro, 2014: 22.500 Euro, 2015: 20.000 Euro, 2016: 17.800 Euro, 2017: 16.500 Euro). Seit 2001 ergibt sich damit ein Gesamtspendenaufkommen von knapp 400.000 Euro. Neben geringen Konto- und Überweisungskosten, der Aufwandsentschädigung und Verwaltungskosten (Porto etc.) bleibt der Kontostand nach Abzug von 18.000 Euro für hilfsbedürftige Schülerinnen in der Girls Secondary School in Sanya Juu praktisch unverändert.

In Anschluss an den Bericht des Kassiers bestätigt uns unsere Rechnungsprüferin Ingeborg Stefan  die ordnungsgemäße Durchführung aller finanziellen Angelegenheiten des Vereins im Jahr 2018 und der Kassier wurde entlastet.

Neuwahlen

Seit der letzten Wahl 2017 sind schon wieder 2 Jahre vergangen, d.h. die Neuwahlen des Vereinsvorstandes standen an.

Christoph leitete die Neuwahl ein und stellt die bisherigen Vorstandsmitglieder und ihre Funktionen vor. Nach dem Rücktritt des Vorstands wird der Verein vorübergehend in die Hände von Sr. Palotti übergeben, die uns durch den Neuwahlprozess führt.

Der einstimmig neu gewählte Vereinsvorstand für die kommenden 2 Jahre lautet:

  • Vereinsobfrau: Renate Maningi
  • Stellvertretende Vereinsobfrau: Sr. Andreas Weißbacher
  • Kassier: Karl Lechner
  • Stellvertretende Kassierin: Helga Korber
  • Schriftführer: Harald Filley
  • Stellvertretende Schriftführerin: Christl Turnowsky
  • Rechnungsprüferin: Ingeborg Stefan
  • Stellvertretende Rechnungsprüferin: Gudrun Stefan

KIA

Vor 25 Jahren wurde das 1. Projekt der Friends of Sanya Juu (damals Selbstbesteuerungsgruppe „Friends of KIA“) feierlich eröffnet. Renate erinnert uns an die Hintergründe für die damalige Notwendigkeit, den Familien der verarmten Bauarbeiter des Flughafens Kilimanjaro International Airport (kurz: KIA) Bildung zu ermöglichen. So wurde 1991 von Sr. Josefi und Fr. Philbert ein Projekt gestartet, in dem über die Jahre ein Kindergarten, eine Primary School und eine Mutter-Kind-Station entstanden sind. Gründungsmitglieder wie Franz Kantner oder das Ehepaar Eichwalder befinden sich erfreulicherweise auch heute noch unter den Friends.

Christl, Vereinsmitglied seit 1993 schildert uns anhand einer beinahe unveränderten Bildpräsentation von Sr. Josefi von 2004 die damaligen Geschehnisse in und um KIA.

Begonnen hat alles mit Fr. Philbert, dem Seelsorger des Dorfs, der die Nöte der Bevölkerung erkannt hat. Grundvoraussetzung zur Anmeldung in einer Primary School in Tansania ist das Lesen und das Schreiben, dessen Kenntnisse ohne Kindergarten leider kaum vorhanden waren. Fr. Philbert war es deshalb ein besonderes Anliegen einen Kindergarten realisieren zu können, dessen Notwendigkeit offensichtlich war, die Finanzierung aber noch ungewiss. Sr. Josefi, die nicht nur wegen ihrer Beharrlichkeit in sehr guter Erinnerung in unseren Köpfen ist, hat sich dann gemeinsam mit Fr. Philbert auf die Suche nach Geldgebern gemacht. Letztlich haben unter anderem die Dreikönigaktion und das Kindermissionswerk beim Start des Projektes geholfen.

Nachdem Fr. Philbert zusehends mit anderen Tätigkeiten beschäftigt war, folgte ihm als Seelsorger vor Ort Fr. Paul Uria nach. Die Einheimischen haben zum gesamten Bauprojekt ihren Teil beigetragen: sei es durch Steine zusammentragen, das Freilegen von Wasserleitungsgräben, die Überwachung der Baustelle etc. Die Möblierung der Schule (Stühle und Tische) besorgte Sr. Josefi bei geschickten Handwerkern am Markt vor Ort.

Christl erzählt vom Besuch bei „Bibi“, der Großmutter von Fr. Philbert, die er gemeinsam mit Franz und anderen besucht hat. Als Mitbringsel brachte Fr. Philbert 1 kg Zucker mit. Für Sr. Josefi war dieser Besuch von besonderer Bedeutung, der Segen von „Bibi“ war einer ihrer wichtigsten Momente in ihrem Leben.

Fr. Philbert ist anschließend mit den Gästen in die „Wildnis“ gefahren und hat ihnen ein Grundstück der örtlichen Diözese gezeigt und gefragt: „Will you help us?“. Er hatte den Traum einer Mädchenschule – auf einem Gelände ohne Strom, ohne Wasser, ohne Infrastruktur. 25 Jahre später steht dort nun die Girls Secondary School in Sanya Juu.

Bilder von 1999 zeigen die Eröffnung der Mutter-Kind-Station die mit Unterstützung  vom Land Kärnten und vom Bund (ADA) realisiert werden konnte. Auch die Maismühle wurde in diesen Jahren in Betrieb genommen. Bauern der Umgebung konnten dort zu niedrigeren Preisen als bei anderen Anbietern ihr Getreide mahlen lassen.

Besonders lebendig wurden die Geschehnisse in und um KIA durch die Anmerkungen von Hrn. Eichwalder, der 1993 in KIA war, Sr. Palotti (Glocke aus Egg im Gailtal wurde nach KIA überstellt) und auch durch Franz („Eine Welt Quiz“ mit Hauptpreis: Tansania-Reise 1994) der gemeinsam mit Christl 1994 zur Eröffnungsfeier KIA besucht hatte. Der Kindergarten KIA nennt sich offiziell übrigens St. Marys Kindergarten.

Franz berichtet uns anschließend von einer Rede bei den KIA-Eröffnungsfeierlichkeiten 1994 von Hrn. Masaka (Vorstand der Bauaufsicht des Geländes, Pfarrgemeinderatsobmann und Meteorologe am Flughafen). Hr. Masaka war eine der treibenden Kräfte um Fr. Philbert und beschreibt in seiner Rede die Rolle von Fr. Philbert, durch den sie u.a. gelernt haben die Partnerschaft nach „oben“ und „unten“ zu üben und er dankt ihm insbesondere auch dafür, dass er den Bau vollenden konnte und auch sein Eifer und seine Gesinnung größer als die eigene waren.

Mongolenrallye und Rotarier

Nach einer 15 minütigen Pause stellt uns Karl die Charity Rally „Mongol Rally 2019“ vor, bei der Sarah und Michael Reichelt (Sohn von Dr. Reichelt von den Rotariern) von Pörtschach aus mitfahren werden. Die diesjährige Strecke startet offiziell in Prag und endet rund 14.000 km später in Ulan-Ude in der Nähe des Baikalsees.

Die Reise startet am 21.7.2019 und endet offiziell spätestens am 16.9.2019. Teilnahmebedingungen sind unter anderem ein Auto mit maximal 1 l Hubraum (125 ccm³ bei Teilnahme mit Motorrad) und 1000 britischen Pfund Startgeld zur Unterstützung der Charityorganisationen. Das Team „blindspots & wheels“ von Sarah und Michael unterstützt dabei die Friends of Sanya Juu, Cool Earth und die Pfennigparade in München.

Hinsichtlich der Fertigstellung des Wasserbrunnenprojektes gibt es noch keine Neuigkeiten – aber „was langsam wächst, wird gut“.

Schulkosten Secondary School

Um einen Überblick über die jährlichen Gesamtkosten für Schülerinnen in der Girls Secondary School in Sanya Juu zu erhalten, hat Passian einen Kostenüberblick erstellt (Wechselkurs vom 6.4.2019):

  • Schulgeld O-Level (Klassen 1-4): 1.1 Mio. TSh, ca. 420 Euro, A-Level (Klassen 5+6): 1.3 Mio. TSh, ca. 500 Euro
  • Verpflegung: 0.7 Mio. TSh, ca. 270 Euro
  • Unterkunft: 0.4 Mio. TSh, ca. 155 Euro

Somit kostet ein Jahr Unterricht nach Absolvierung der 7 jährigen Primary School 845 Euro für die Klassen 1-4 (Alter ca. 13-17) bzw. 525 Euro für die Klassen 5+6 (Alter 17-19). Vor allem bei kinderreichen Familien ist die finanzielle Belastung für die Eltern sehr groß.

Tansaniareise 2020

Zum Abschluss des Treffens berichtet uns Renate von ihrer geplanten Tansaniareise im August 2020, die gemeinsam mit Elisabeth Klösch veranstaltet werden soll. An der voraussichtlich 16 tägigen Reise sollen maximal 12 Teilnehmer mitreisen. Highlights sollen u.a. der Besuch des Schimpansenprojekts von Jane Goodall im Gombe-Stream-Nationalpark sein (einige Schritte zum Wandern), der Besuch des Tanganjikasees, die Serengeti und die Gegend um Moshi. Die Reiseplanung ist aber noch nicht abgeschlossen :).

Interessenten können sich gerne bei Renate oder Elisabeth melden.

Kommende Vollversammlungen

Das nächste Wiedersehen des Vereins wurde wegen Terminkollisionen noch nicht fixiert. Geplant wird das nächste Treffen an einem Samstag im Oktober 2019, der Termin wird noch bekanntgegeben.