In seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium ruft Papst Franziskus die Kirche aus Selbstbezogenheit zu neuer missionarischer Dynamik auf. In seiner kraftvollen, bildreichen Sprache fordert er die ganze Kirche und jeden von uns heraus, unsere Beziehung zu Jesus und seinem Wort zu erneuern, aus unserer individualistischen Traurigkeit und Bequemlichkeit auszubrechen und uns für die Not der Armen und Schwachen zu öffnen. Evangelii Gaudium spricht mit großer Offenheit Vieles an, was in unserer Welt, in der Kirche und im eigenen Herzen im Argen liegt. Franziskus geht mit bestimmten Tendenzen unserer Gesellschaft sehr deutlich ins Gericht:

EG: Es gibt eine steigende Ungleichheit in der Verteilung der Güter; die Wohlstandskultur betäubt; oft wird das Geld vergöttert; es gibt eine „absolute Autonomie der Märkte“; die Finanzspekulation verstärkt dies alles; eine Gier nach Macht und Geld ist unverkennbar; wir leben in einer „Wegwerfkultur“, in der ein außerordentlicher Konsumdruck vorherrscht; die Vernichtung von vielen Nahrungsmitteln, eine auch in fortgeschrittenen Ländern bestehende Korruption und eine hohe Steuerhinterziehung werden genannt. "Soziale Ungleichheit führt zu Gewalt. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche System ist an der Wurzel ungerecht."

Im Kern geht es Franziskus aber um die Frage, wie das Evangelium in der gegenwärtigen Weltsituation gelebt werden kann. Darum fragen wir in der KAB, wie auch wir diese Option für die Armen leben können.

Der Aufbruch der katholischen Kirche und die von Papst Franziskus ermutigte Evangelisierung erfordern mehr gesellschaftspolitisches Engagement, soziale Dynamik und eine deutlichere Hinwendung zu den Sorgen und Nöten der Menschen. Papst Franziskus wünsche sich eine missionarische Umgestaltung der Kirche: mit Nähe zu den Menschen, dem nötigen Aufbruch an die Ränder der Gesellschaft und einer barmherzigen Pastoral. Evangelisierung als Methode besagt Begegnung und bedeutet physischen Kontakt.

Diese Einladung zu einer offensiveren Evangelisierung und zu Übersetzungsarbeit soll ernst genommen werden und als Dienst am Mitmenschen gelebt werden. Wir müssen die Ideen aus dem Schreiben in unsere Wirklichkeit übertragen. Als Bewegung für soziale Gerechtigkeit wollen wir die Wirtschaft mitgestalten, damit sie dem Menschen dient.

Papst Franziskus gibt uns in seinem Apostolischen Rundschreiben EVANGELII GAUDIUM eine klare Orientierung mit auf den Weg! Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein!