Organisation

Kirche und Arbeitswelt

1. Mai und freier Sonntag

1. Mai und freier Sonntag ...

Auf den ersten Blick besteht kein inhaltlicher Zusammenhang.

Zur Freude aller – es sind (arbeits-) freie Tage. Bei einer näheren Betrachtung sind es besondere Feiertage.

Der 1. Mai als „Tag der Arbeit“, als Feiertag für das Engagement vieler Arbeiter*innen für gerechten Lohn und menschenwürdige Arbeit.

In der jüdisch-christlicher Tradition ist der „Tag des Herrn“ Zeichen der Verbundenheit mit dem Glauben an den einen Gott.

Das Gemeinsame am 1. Mai und am arbeitsfreien Sonntag ist ihr Leitbild für ein gutes Leben für alle Menschen.
Dies ist der Anlass für die inzwischen europaweite „Allianz für den freien Sonntag“* am Sonntag, den 1. Mai 2016 beide Feierlichkeiten miteinander im Gottesdienst zu verbinden. (*Seit 20.6.2011 gibt es die „Europäische Sonntagsallianz“ bestehend aus  10 nationalen Allianzen und Initiativen für den freien Sonntag und europaweit tätigen Organisationen. Die Allianz für den freien Sonntag Österreich ist Gründungsmitglied.)

Der arbeitsfreie Sonntag ist das Symbol dafür, dass Leben mehr ist als Arbeit, dass Gesellschaft mehr bedeutet als Wirtschaft. Der Sonntag ist der einzige Tag der Woche, der sich ökonomisch nicht rechnen muss. Der gemeinsame freie Sonntag macht die Menschen frei, um zu genießen, zu spielen, zu reden, das Gemeinschafts- und Familienleben zu pflegen, Gottesdienste und Feste zu feiern. Der Zeittakt der Wirtschaft und die geplante und verplante Zeit der Arbeit hat eine sinnvolle Grenze: den Sonntag.

Die KAB und die Bischöflichen Arbeitslosenstiftungen Österreichs laden ein, an diesem Tag auch an jene Menschen zu denken, die keinen Erwerbsarbeitsplatz haben. Der Vortag zum 1. Mai, der 30. April, ist seit vielen Jahren der "Tag der arbeitslosen Menschen". Arbeit, im Sinne von Erwerbsarbeit, ist ein zentraler Faktor in unerer Gesellschaft und ein wichtiger Teil der menschlichen Identität. Arbeit und Arbeitslosigkeit sind wie zwei Seiten ein und derselben Medaille, beide gehören für vielen Menschen zur Lebensrealität.