Wo Krankheit ist, wächst auch Hoffnung
Ein Blick in die Krankenhausseelsorge von Elisabeth Vallant
Elisabeth Vallant ist Krankenhausseelsorgerin bei den Barmherzigen Brüdern in St. Veit sowie bei den Elisabethinen in Klagenfurt. Wer ein Krankenhaus betritt, denkt meist an Krankheit, Sorgen und den Wunsch, schnell wieder nach Hause zu kommen. Vallant aber erlebt diesen Ort anders: Für sie ist das Krankenhaus ein Raum, in dem Hoffnung in vielen Formen sichtbar wird – oft dort, wo man sie am wenigsten vermutet.
Hoffnung, die mit dem Leben beginnt
Besonders intensiv begegnet ihr diese Hoffnung auf der Geburtenstation. Vallant trifft dort erschöpfte, aber glückliche Mütter und Väter, die ihre Neugeborenen voller Staunen und Zuversicht im Arm halten. Der Start in ein neues Leben mache spürbar, wofür Menschen hoffen: für Gesundheit, für Gemeinschaft und für eine Zukunft voller Möglichkeiten.
Zuversicht trotz schwerer Diagnose
Auch auf chirurgischen Stationen oder in der Onkologie erlebt Vallant, dass Hoffnung ein starker Begleiter ist. Sie erinnert sich an eine Patientin, die an Krebs erkrankt war und dennoch fest daran glaubte, gesund wieder nach Hause gehen zu können. Diese innere Überzeugung, sagt die Seelsorgerin, sei für viele ein wichtiger Teil des Heilungsweges.
Ein schlichtes, aber starkes Wort: Gesundheit
Eine Begegnung mit einem hochbetagten, schwerkranken Mann blieb Vallant besonders im Gedächtnis. Nach dem Besuch seiner Familie fragte sie ihn nach seinem sehnlichsten Wunsch. „Gesundheit“, antwortete er ohne zu zögern. Für die Seelsorgerin zeigt diese Antwort, wie tief Hoffnungen selbst in ausweglos erscheinenden Situationen verwurzelt sind. Deshalb widerspricht sie dem bekannten Sprichwort „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Ihre Erfahrung lautet: „Hoffnung stirbt nie.“
Hoffnung, die über den Tod hinausreicht
Auch dort, wo Familien Abschied nehmen müssen, erlebt Vallant Hoffnung. Für Christinnen und Christen zeige sie sich in der Zuversicht, dass das Leben – hier wie in der Ewigkeit – einen Sinn hat. Hoffnung bedeute in solchen Momenten, dass Trost möglich bleibt, selbst wenn der Verlust schwer wiegt. Und sie gründet im Glauben an ein Kind, das im Stall geboren wurde und den Menschen aus Liebe sein Leben schenkt.
*) Die Audiodatei ist aus dem Eva & Friends Adventkalender