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Internetredaktion der Diözese Gurk

Leidenschaftliches Ringen um Form und Farbe

Ausstellung auf Schloss Straßburg mit Christus- und Menschenbildern von Karl und Karin Bauer

Karin Bauer und Karl Bauer verbindet nicht nur eine Gemeinsamkeit der Initialen. Es ist die Leidenschaft für die Malerei, die sowohl die Schwiegertochter als auch den in Jahr 1993 in Klagenfurt verstorbenen Akademischen Maler antrieb und antreibt.

Als Alter Meister hat Karl Bauer mit ihr über das Malen reflektiert, und Karin Bauer hat ihm dabei beim Arbeiten über die Schultern geschaut, erzählte der Sohn des Künstlers, Generalmajor Mag. Herbert Bauer, anlässlich der Vernissage der diesjährigen Kunstausstellung auf der bischöflichen Straßburg. Der Sohn bzw. Ehemann hielt die Laudatio auf Künstler und Künstlerin und berichtete dabei auch vom mitunter zähen „Ringen um Form und Farbe“, das beide kennzeichnet.

Bilder brauchen Zeit

Jedes Bild sei ein neuer Anfang, habe ihm sein Vater oft erzählt, und dabei auch seine Unzufriedenheit benannt, wenn er ein Bild immer wieder überarbeiten - er nannte es „schieben“ - musste, bis es endlich seinen Vorstellungen entsprach. So wirken die oft dunklen durch ihren pastosen Farbauftrag gekennzeichneten Bilder von Karl Bauer „im Resultat einfach, im Entstehen kompliziert“.

Bilder von biblischen Menschen

Die Bilder von Karin Bauer, die ihre Maltechnik in vielen Künstlerworkshops perfektioniert hat, sind geprägt von einem intensiven Gelb-Orange einerseits und von einem satten Dunkelblau andererseits. Im Zentrum ihrer Arbeiten stehen zumeist Menschen oder Menschenpaare in Beziehungssituationen. Dabei kommen - wie die Titel ihrer Arbeiten anzeigen - oft biblisch-christliche Motive (Emmaus, König Herodes, Auf dem Weg zum Grab) ins Bild. Diese Vorliebe für die Darstellung von (biblischen) Menschen schafft auch eine inhaltliche Brücke zum Oeuvre ihres Schwiegervaters.

Christusbild für Kärntner Kirchen

Karl Bauer habe Kärnten „ein neues Christusbild geschenkt“, sagte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz anlässlich der Eröffnung und lud die zahlreich erschienenen Gäste ein, auch jene Kärntner Kirchenräume aufzusuchen, die vom Künstler (mit)gestaltet wurden. Dort kann man erspüren, wie der Künstler versucht hat, „Christus ein Gesicht zu geben“. Dieser Aspekt seines künstlerischen Schaffens wird in dieser Schau exemplarisch mit den Arbeiten für die Klagenfurter Pfarrkirche St. Peter verdeutlicht. Neben Entwurfsskizzen ist dabei auch eine 1982 entstandene Malprobe für das St. Peterer Fastentuch zu sehen, auf der die „Verleugnung Petri“ dargestellt ist.

Bischof Schwarz freute sich auch, dass durch diese Ausstellung das Schaffen von Karin Bauer, die er durch die gemeinsame Arbeit in der Österreichischen Pastoralkommission „als wortstarke und kirchenverbundene“ Frau kenne, nun auch in ihrem bildnerischen Ausdruck erlebbar werde.

Ein Schloss voller Bilder

Ihre Bilder erweitern diese groß dimensionierte Schau nicht nur in zeitlicher Hinsicht (der Bogen spannt sich von den Arbeiten Karl Bauers aus den 1950-iger Jahren bis in die Gegenwart), sondern füllen insgesamt sieben Ausstellungsräume im Schloss Straßburg mit über 120 Bildern.


INFORMATION: Die vom Kulturring Straßburg organisierte Ausstellung auf Schloss Straßburg ist bis 30. September 2011 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. INFO 0664-2022675 (Frau Brigitte Grün) oder www.kulturring-strassburg.at