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Internetredaktion der Diözese Gurk

Jugendaktion 2020: Solidarisch und aktiv

Jugendaktion mit neuen veganen Bio-Fruchtgummis im Monat der Weltmission

Auch heuer solidarisieren sich im Monat der Weltmission Oktober tausende Jugendliche in ganz Österreich mit Jugendlichen in den ärmsten Ländern. In Pfarren und Schulen verkaufen die Jugendlichen faire Schokopralinen und – heuer neu – vegane Bio-Fruchtgummis. Der Erlös hilft den Ärmsten in Ländern des globalen Südens, die gerade besonders unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden.

300.000 Packungen Schokopralinen und 60.000 Packungen vegane Bio-Fruchtgummis verkaufen Kinder und Jugendliche in ganz Österreich im Rahmen der Jugendaktion im Weltmissionsmonat Oktober. Missio Österreich hat diese missionarische Initiative vor über 40 Jahren ins Leben gerufen.

Der Erlös hilft den Ärmsten in Ländern des globalen Südens, die gerade besonders unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden<strong>.</strong>(Foto: www.missio.at/©Kupferschmied-scaled)
Der Erlös hilft den Ärmsten in Ländern des globalen Südens, die gerade besonders unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden.(Foto: www.missio.at/©Kupferschmied-scaled)

Mit den neuen veganen Bio-Fruchtgummis geht die Jugendaktion mit der Zeit, wie Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner betont. Als Highlight gibt es heuer eine lebensgroße Version der orangen Schokopralinen-Packung. „Unsere Maskotte ‚Toni‘ soll die Kinder und Jugendlichen motivieren, bei der Jugendaktion mitzumachen“, so Kampagnenmanagerin Diana Meier.

Prominente Unterstützung

Zum Auftakt der Jugendaktion 2020 lud am 22. September Missio Österreich zu einem Meet&Greet beim Wiener Stephansdom ein. Pater Karl Wallner und Kampagnenmanagerin Diana Meier von Missio Österreich sprachen gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber über die Hintergründe und die Umsetzung der Jugendaktion. Der Namensvetter von Jugendaktions-Maskotte „Toni“ unterstützt seit vielen Jahren gemeinsam mit der Pfarrjugend des Stephansdoms die missionarische Initiative der Päpstlichen Missionswerke in Österreich: „Die Kinder und Jugendlichen in meiner Pfarre stehen schon in den Startlöchern für die Jugendaktion von Missio Österreich. Ich bin immer sehr stolz, weil sie jedes Jahr mit großer Begeisterung Schokopralinen und Fruchtgummis verkaufen. Unser Vorteil ist, dass wir auf dem Stephansplatz natürlich eine breite Masse erreichen können und damit die Aktion bekannter machen. Ich finde es eine geniale Möglichkeit, gerade für die Kinder und Jugendlichen, dass sie durch diese eigentlich kleine Tat, so viel Gutes im globalen Süden bewirken können."

Missio-Nationaldirektor Wallner betonte, wie wichtig in diesen Zeiten der Corona-Krise konkrete Zeichen der Solidarität und Nächstenliebe seien:

„Wie Papst Franziskus sagt, dürfen wir gerade jetzt nicht aufhören solidarisch zu sein und Nächstenliebe zu leben. Die Jugendaktion ist eine sehr einfache und angenehme Art, um sich darin zu üben. Die Kinder und Jugendlichen kostet es kaum Überwindung, sich hinzustellen und die Schokopralinen zu verkaufen, denn die Menschen freuen sich immer über die orangen Packungen und unsere köstlichen Pralinen und Fruchtgummis.“


In Kooperation mit der Katholischen Jugend Österreich senden die Päpstlichen Missionswerke in Österreich mit der Jugendaktion ein starkes Signal in die Gesellschaft und sensibilisieren junge Menschen für Themen, die essentiell für unser Leben sind.

Wie einfach es ist, mit der Jugendaktion durch viele kleine Dinge Großartiges zu bewirken, betont auch Magdalena Bachleitner, Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich: „Wie einfach es ist, mit der Jugendaktion durch viele kleine Dinge Großartiges zu bewirken, betont auch Magdalena Bachleitner, Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich:

„Durch die Förderung von fairem Handel, die Unterstützung von Jugendprojekten und die Entwicklung von Bildungsmaterialien setzen wir Impulse für eine gerechtere Welt. Wir laden Jugendliche in ganz Österreich ein, daran mitzubauen und freuen uns, wenn junge Menschen auf den Geschmack kommen, solidarisch zu handeln!“


Vier gute Gründe, um bei der Jugendaktion 2020 mitzumachen:

  • Einfach köstlich: Die Schokopralinen und die veganen Bio-Fruchtgummis sind einfach köstlich!
  • Die Welt FAIRändern: Mit dem Kauf der fair gehandelten Jugendaktionsprodukte verbessern wir die Lebens- und Arbeitsbedingungen benachteiligter Produzentinnen und Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika.
  • Soziale Verantwortung (er)leben: Durch den Verkauf der fairen Schokopralinen und Bio-Fruchtgummitiere schaffen wir Bewusstsein und setzen ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.
  • Naschen wird zu einer „süßen Tat“: Der Reinerlös der Jugendaktion 2020 kommt Kindern und Jugendlichen in Burkina Faso, Uganda, Indien und Haiti, außerdem einem Bildungsprojekt der Katholischen Jugend Österreich zugute.

Weitere Informationen, Materialien und Bestellungen unter www.jugendaktion.at.
In Kärnten zu bestellen bei Referat für Jugendpastoral - Katholische Jugend Kärnten,
mail: matthias.obertautsch@kath-kirche-kaernten.at

Der Reinerlös der Jugendaktion 2020 kommt folgenden Hilfsprojekten von Missio Österreich zugute:


Indien: Geboren auf der untersten Stufe

Sie arbeiten auf den Feldern, kehren Straßen, entsorgen Müll. In der streng hierarchischen indischen Kastengesellschaft stehen die Dalits ganz unten. Täglich sind sie Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt. Die 15-jährige Radhika ist ein Opfer dieser traurigen Realität. Sie wurde als Dalit in einem kleinen Dorf in Amaravathi geboren, einer sehr armen Region im südlichen Indien. „Uns fehlt oft das Notwendigste zum Leben. Ich musste die Schule schon als kleines Mädchen abbrechen, um mit meinen Eltern auf den Feldern der Großgrundbesitzer zu arbeiten“, erzählt Radhika. Träume und Vorstellungen für die Zukunft hat sie keine.
In Indien gibt es viele Mädchen wie Radhika. Ohne die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen, bleiben sie in der Spirale von Armut und Gewalt gefangen. Die Good Shepherd Sisters wollen in ihrem Ausbildungszentrum dagegen etwas tun und den Mädchen helfen. Hier lernen sie Englisch, den Umgang mit Computern, werden über ihre Rechte aufgeklärt und bestärkt, für ihre Träume zu kämpfen. Durch die liebevolle Beratung und Betreuung stärken die Schwestern das Selbstbewusstsein der jungen Mädchen – die meisten von ihnen verlassen das Ausbildungszentrum mit einer guten Jobperspektive.

Burkina Faso: Kinderarbeit in den Minen stoppen!

Um zu überleben, müssen viele Kinder in Burkina Faso in den unterirdischen Tunneln der Minen arbeiten. Dabei riskieren sie alles. Nur eine gute Schulbildung kann ihr Leben langfristig verbessern. „Kinder sollten nicht in den Minen arbeiten. Man wird oft krank oder bekommt kranke Hände“, erzählt die 17-jährige Salmata von ihrer Arbeit in der Mine. Obwohl es verboten ist, wird beim Waschen der Metalle hochgiftiges Quecksilber eingesetzt. Die Dämpfe schädigen das Nervensystem der Kinder und führen langfristig zu Lähmungen, Psychosen und schließlich zum Tod. Salmata ist der Mine entkommen. Seit kurzem kann sie wieder zur Schule gehen. „Die Familien können sich oft keine Schultaschen, Hefte oder auch nur passende Kleidung für die Schule leisten. Ich versuche Menschen zu finden, die die Kinder unterstützen“, sagt Pater Charlemagne aus der Diözese Ouhigouya. In langen Gesprächen überzeugt er Eltern, in die Zukunft zu investieren, auch wenn diese für die Menschen, die von der Hand in den Mund leben, oft kaum vorstellbar ist.
63 Mädchen und Buben der Gegend sind mit der Unterstützung der Kirche der gefährlichen Arbeit in den Goldminen entkommen. In der Diözese Kaya werden die jungen Kinder in die Schule eingegliedert und die älteren in einem Ausbildungszentrum zu Tischlern, Schneiderinnen, Webern oder Malerinnen ausgebildet. So können sie in ein besseres Leben starten – ein Leben, das nicht von ein paar Körnchen Gold in der staubigen Erde abhängen soll.

Uganda: Toiletten und Hygiene für junge Schulmädchen

Wenn Mädchen in Uganda ihre Periode haben, versäumen sie oft mehrere Tage den Schulunterricht. Armut, schlechte Hygienebedingungen und Scham führen dazu, dass sie aufgrund der monatlichen Blutung die Schule abbrechen müssen. Die Schule in Mbarara platzt aus allen Nähten. Trotz des Zubaus eines zweistöckigen Gebäudes sind die Klassenzimmer mit bis zu 100 Schülerinnen und Schülern total überfüllt. Die 18-jährige Phiona strahlt vor Freude, denn sie wird in ein paar Wochen die Schule abschließen. Das ist nicht selbstverständlich. Denn in Uganda, so wie in vielen afrikanischen Ländern, sehen sich viele Mädchen aufgrund der monatlichen Blutung gezwungen, die Schule abzubrechen.
Unser Projektpartner, Father John Bashobora, möchte dem entgegenwirken: Mit seinem Team baut er geschlechtergetrennte Toiletten und schafft Waschmöglichkeiten, die es bisher nicht gibt. So will er auch die Körperhygiene während der Regelblutung verbessern. „Im Ranking der Schulen in Uganda sind wir auf Platz 89 von über 1.500 Schulen. Trotz schweren Unterrichtsbedingungen sind unsere Schülerinnen und Schüler sehr fleißig und ambitioniert. Wir wollen Schritte setzen, damit immer weniger Mädchen aufgrund ihrer Periode den Unterricht versäumen“, erklärt Father John.

Haiti: Die Waffen ablegen

Einst galt Haiti als Perle der Karibik – heute ist es ihr Armenhaus. Tausende Kinder leben in den großen Städten Haitis auf der Straße. Oft gelangen sie in den Fängen krimineller Banden. Marise denkt oft an ihre Eltern. Sie sind verunglückt als sie elf Jahre alt war. Seither hat sie kein richtiges Zuhause mehr gehabt. „Meine Tante nahm mich auf, doch kurz danach wurde sie bei einem bewaffneten Konflikt in unserem Dorf getötet.“, erinnert sich Marise. Das Mädchen musste zusammen mit ihren Geschwistern fliehen und verbrachte die nächsten Monaten auf der Straße, wo sie um Essen und Kleidung bettelte. In kürzester Zeit gelang sie in eine Spirale der Gewalt und wurde für eine bewaffnete Miliz rekrutiert.
Father Snell kennt viele Mädchen wie Marise. Die mittlerweile 21-jährige junge Frau ist eine von vielen Jugendlichen, die er durch langjährige Versöhnungsarbeit und Friedensgespräche überzeugen konnte, die Waffen abzulegen und sich für eine Ausbildung zu entscheiden. Der Priester begleitet die ehemaligen Kindersoldaten in dem Prozess der Wiedereingliederung: Er hilft ihnen, die Traumata zu bewältigen und schafft für sie Wege ins Berufsleben.

Außerdem unterstützen wir mit der Jugendaktion 2020 auch ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich:

Österreich: Nachhaltigkeit – Jugend gestaltet mit

Das Thema Nachhaltigkeit betrifft wie kein anderes unsere Lebensgrundlagen und insbesondere die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Verantwortung über unseren gemeinsamen Lebensraum liegt im Fokus der Jugendarbeit der Katholischen Jugend Österreich. Das eigene Leben fair gestalten? Das ist mit einer Handvoll von bewussten Entscheidungen möglich. Durch Umstellung der Einkaufsgewohnheiten, einen nachhaltigen Umgang mit Papier und strenger Mülltrennung sind schon wichtige Schritte für eine nachhaltige Zukunft gesetzt.
Im Rahmen der Veranstaltung 72h ohne Kompromiss, durch zahlreiche Bildungs- und Informationsmaterialien sowie mit Hilfe von Veranstaltungen, Workshops und Preisausschreibungen machen sich Jugendliche für mehr Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung stark. Ein besonderer Schwerpunkt liegt heuer auf den Sustainable Development Goals (SDG), Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12) und Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13).