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Elbs an Marketz: Dein Ort als Bischof ist an der Seite der Armen

Kirche wird Strahlkraft nur wiedergewinnen, wenn es ihr gelingt, in Hinwendung zu den Armen "zu einem Anders-Ort zu werden", sagte der Vorarlberger Bischof in seiner Predigt

Klagenfurt, 02.02.2020 (KAP) Einen Appell gegen die kirchliche Resignation und für einen Neuaufbruch im Sinne einer "Hinwendung zu den Menschen, besonders zu den Armen und Benachteiligten" hat Bischof Benno Elbs bei der Bischofsweihe von Josef Marketz am Sonntag in Klagenfurt formuliert. Der neue Kärntner Bischof möge durch seinen persönlichen, authentisch gelebten Glauben, durch eine Konsequente "Hinwendung zu den Armen" und die Schaffung von "liebevollen und gastfreundlichen Anders-Orten" in der Kirche ein Zeichen gegen den "Schatten des Pessimismus" setzen, der auf der Kirche laste.

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
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"Wir müssen darauf achten, dass wir nicht der Häresie der Angst und des Pessimismus verfallen", so Elbs in seiner Predigt beim Weihegottesdienst. "Dein Ort als Bischof ist an der Seite der Armen, Einsamen und Vergessenen."

In Anlehnung an den heutigen kirchlichen Festtag "Darstellung des Herrn" (2. Februar) erinnerte Elbs zudem daran, dass die erste Aufgabe des Bischofs nicht allein in seiner Leitungsfunktion und seiner Kompetenz, "Konzepte zu entwerfen, Visionen für die Zukunft zu entwickeln" besteht, sondern darin, "für Christus zu stehen, auf ihn zu verweisen, so dass die Fülle seiner Liebe in und durch unser Leben für die Menschen spürbar, greifbar, erfahrbar werden kann".

Bischof Marketz überreicht dem Prediger, Bischof Benno Elbs, einen Engel. (Foto: Eggenberger)
Bischof Marketz überreicht dem Prediger, Bischof Benno Elbs, einen Engel. (Foto: Eggenberger)

Konkret bedeute dies die Aufgabe, Kirche als "Anders-Ort" zu etablieren, die sich durch besondere Nähe zu den Bedürftigen auszeichnen, führte der Feldkircher Bischof weiter aus. "Durch eine solche Seelsorge der Nähe und der Präsenz, wie sie auch bei der Amazonien-Synode zur Sprache kam, schenken wir den Menschen Würde und Ansehen." Solche "Anders-Orte" entstünden immer dann, "wenn Demut und nicht Herrschsucht, Bescheidenheit und nicht Eitelkeit, Freiheit und nicht Unterwerfung, Ehrlichkeit und nicht Scheinheiligkeit groß geschrieben werden."