Bosnien-Herzegowina, Österreich und die EU
Donatus Köck, der österreichische Botschafter in Sarajewo, referierte in Moosburg über die aktuelle Lage

Am 22. August 2012 referierte Dr. Donatus Köck, der österreichische Botschafter in Sarajevo, auf Einladung des Katholischen Bildungswerkes Moosburg im Pfarrheim von Moosburg. Das Thema des Abends lautete: „Bosnien-Herzegowina, Österreich und die EU. Eine aktuelle Bestandsaufnahme.“
In seinen Ausführungen beleuchtete der Botschafter die historische Entwicklung genauso wie wirtschaftliche, bildungspolitische und religiöse Aspekte. „40 Jahre Österreich-Ungarn haben das Land nachhaltig geprägt – im Bauwesen, in der Verwaltung, aber auch im Verkehrs- und Erziehungswesen. Derzeit ist Österreich größter Investor in Bosnien“, sagt Botschafter Köck. Er wies in seinem Referat auch auf den Krieg in Bosnien und dessen Folgen hin: „Hunderttausend Tote, elftausendfünfhundert allein in Sarajevo (davon 1500 Kinder), Zerstörung und Vertreibung haben bis heute ihre Spuren hinterlassen.“
Für seinen Weg in die Zukunft, der auch ein Weg in die EU ist, muss Bosnien einerseits seine innenpolitische Verantwortung wahrnehmen, andererseits braucht es aber dringend die Unterstützung von außen.
Kärnten versucht dabei seinen Beitrag zu leisten. So gibt es seit 2004 eine Diözesanpartnerschaft zwischen der Diözese Gurk und der Erzdiözese Sarajevo – in diesem Rahmen hat die Pfarre Moosburg mit Dechant Scharf etwa 30000,- € für die Pfarre Stup am Stadtrand von Sarajevo gesammelt. Auch das Land Kärnten hat enge Beziehungen zu Bosnien geknüpft, demnächst soll ein Vertrag zwischen dem Land Kärnten und Sarajevo unterzeichnet werden. Viele Einzelinitiativen zeigen den Menschen in Bosnien, dass sie nicht allein gelassen sind.
Unter den aufmerksamen Zuhörern waren Landeshauptmann Gerhard Dörfler, in Vertretung von Bischof Schwarz Prälat Matthias Hribernik, Dechant Josef Scharf, Schulamtsleiterin Birgit Leitner, der Leiter des KBW Kärnten Ernst Sandrieser und der diözesane Koordinator für die Partnerschaft Direktor Kurt Haber.