Basiskurs „Grundwissen Gottesdienst“ von Klaus Einspieler nun auch online abrufbar

Foto: Gotthardt - Grafik: Canva/Internetredaktion
Foto: Gotthardt - Grafik: Canva/Internetredaktion

Seit September 2022 wurde der Basiskurs „Grundwissen Gottesdienst“ an zahlreichen Orten Kärntens durchgeführt. Zweimal gab es auch die Möglichkeit, sich via Zoom daran zu beteiligen. Die unerwartet hohe Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat deutlich gemacht, dass nach der Zeit der Pandemie offenbar ein großes Bedürfnis besteht, den liturgischen Feiern wieder mehr Glanz zu verleihen und die Sprache der Zeichen und Symbole wieder stärker zu hören. Klaus Einspieler, Liturgiereferent der Diözese Gurk, erläutert in fünf Vorträgen grundlegende Themen christlicher Liturgie. Dazu gehören die Frage, was Gottesdienst bzw. Liturgie eigentlich ist, das Thema der Zeit und des Kirchenjahres, die Feier der Eucharistie sowie die Symbolik liturgischer Räume.

Nun ist dieses Bildungsangebot auch online verfügbar. Die Vorträge sind als Videodateien abrufbar, um den Kurs auf diese Weise von daheim aus besuchen zu können, einzelne Vorträge nachzuhören oder zu vertiefen. Für liturgische Dienste, die in eine Beauftragung durch den Bischof münden, gehört der Kurs ab heuer zum Ausbildungsprogramm.

Es folgt eine Übersicht über die einzelnen Teile mit den Links zu den Vorträgen:

Grundwissen Gottesdienst I:

Was ist Gottesdienst? – Theologische und praktische Grundlagen der Liturgie

https://youtu.be/rPaS1EBVPoE

In diesem Vortrag werden grundlegende Merkmale christlicher Liturgie erörtert. Nach einer Begriffsklärung wird darauf hingewiesen, dass schon in der Bibel die Vorstellung, dass Menschen auf Gottes Initiative hin zusammenfinden, eine große Rolle spielt. Anschließend werden zentrale Gedanken des II. Vatikanischen Konzils über die Liturgie dargestellt. Damit war ab 1963 die grundlegende Erneuerung des katholischen Gottesdienstes verbunden. Die volle, bewusste und tätige Teilnahme aller Gläubigen war und ist eines der großen Ziele. In diesem Sinne wird die Bedeutung der feiernden Gemeinde, aber auch der liturgischen Dienste hervorgehoben. Abschließend wird die Bedeutung der Kirchenmusik gewürdigt.

Grundwissen Gottesdienst II-1:

Das Kirchenjahr und seine Feste – Der österliche Festkreis

https://youtu.be/1CNm1uyPLdQ

In diesem Vortrag wird ein Zugang zum österlichen Festkreis eröffnet. Er beginnt mit grundsätzlichen Gedanken zum Thema der Zeit und ihrer Ordnung. Dabei wird deutlich: das christliche Zeitverständnis ist österlich geprägt. In einem ersten Schritt wird die Gestalt der Österlichen Bußzeit (Fastenzeit) erläutert. Dabei kommt den Evangelien der Fastensonntage besondere Bedeutung zu. Die wichtigsten Tage der Karwoche, der österlichen Dreitagesfeier und der Osterwoche (Osteroktav) werden eingehender besprochen. Dazu gehören die Feier des Palmsonntags, die Messe vom Letzten Abendmahl, die Karfreitagsliturgie und die Feier der Osternacht. Anschließend wird auf die Osterzeit eingegangen. Dabei fällt auf, wie eng die christliche Liturgie mit der jüdischen verbunden ist.

Grundwissen Gottesdienst II-2:

Das Kirchenjahr und seine Feste – Der weihnachtliche Festkreis, der Kalender, Hochfeste und Feste

https://youtu.be/YSKBqEKQyyo

In diesem Vortrag wird der weihnachtliche Festkreis erschlossen. Dazu gehören der Advent und die Weihnachtszeit. Die Liturgie verbindet sich gerade in diesen Wochen mit einer Fülle von Bräuchen, die bis heute das Leben vieler Menschen prägen. Im zweiten Teil des Vortrags wird auf Feste und Hochfeste Jesu Christi, Mariens, der Heiligen und der Kirchweihe hingewiesen. Dabei wird auch die Problematik der sogenannten Ideenfeste erörtert. Ein Blick in das Direktorium, den Kalender einer Diözese, hilft zu verstehen, wie dieser aufgebaut ist und welche Wahlmöglichkeiten es im Blick auf den Anlass und die liturgischen Texte gibt. Am Ende wird die Symbolik der liturgischen Farben erläutert.

Grundwissen Gottesdienst III:

Texte, Riten und Regeln am Beispiel der eucharistischen Liturgie

https://youtu.be/c4_SPH7dhHI

Im Zentrum des Vortrags steht der zweite große Teil der heiligen Messe – die eucharistische Liturgie, also die Gabenbereitung, das eucharistische Hochgebet und der Kommunionritus. Besondere Aufmerksamkeit wird der Symbolik des Geschehens gewidmet. Wo man die liturgischen Regeln versteht und ernst nimmt, gewinnt meist auch der Vollzug der einzelnen Teile an Tiefe und Qualität. Ausgehend vom Letzten Abendmahl Jesu und der geschichtlichen Entfaltung der einzelnen Teile der Messfeier im christlichen Altertum wird ihre Bedeutung erschlossen und mit den Normen der Allgemeinen Einführung in das Messbuch in Verbindung gebracht. Zudem wir der Inhalt des zweiten eucharistischen Hochgebets, das am häufigsten zu hören ist, erschlossen. Ziel ist eine vertiefte Mitfeier der Eucharistie, die Quelle und Höhepunkt des Lebens der Kirche ist.

Grundwissen Gottesdienst IV:

Der liturgische Raum und seine Symbolik

https://youtu.be/T3n9ejCrPXc

Am Anfang des Vortrags stehen grundsätzliche Überlegungen zu den Begriffen sakral und profan. Anschließend wird die Sicht der Bibel auf das Heilige erläutert. Aus der Perspektive des Neuen Testaments wird rasch deutlich, dass sich zunächst die Gemeinschaft der Gläubigen als von Gott gerufen und somit geheiligt verstanden hat. Das äußert sich darin, dass sich die Christen in den ersten drei Jahrhunderten meist in sogenannten Hauskirchen zum Gottesdienst versammelt haben. Dann beginnt die Epoche des Baus von Kirchen und Kathedralen wie sie uns heute geläufig sind. Die Bauform der frühchristlichen Basilika wird ausführlich gewürdigt, weil ihre Gestalt prägend geworden ist. Ein Blick auf spätere Epochen und Baustile macht deutlich, wie stark an den liturgischen Räumen das Kirchenbild und Liturgieverständnis der jeweiligen Zeit ablesbar ist. Der letzte Teil des Vortrags ist schließlich der Frage gewidmet, welche Akzente die Erneuerung der katholischen Liturgie nach dem II. Vatikanischen Konzil im Blick auf die Gestaltung liturgischer Räume und Orte gesetzt hat. Da in Österreich meist Bauwerke mit einer langen Geschichte an die gegenwärtigen Verhältnisse angepasst werden müssen, wird anhand einiger Projekte, die in Kärnten realisiert worden sind, besprochen, welche Herausforderungen mit der Neugestaltung einer Kirche verbunden sind und was man tunlichst vermeiden sollte.

Akolyth und Lektor

https://youtu.be/yPGPW9_to1c

Zudem werden auch die Dienste des Ständigen Lektors / der Ständigen Lektorin sowie des Akolythen / der Akolythin in diesem Vortrag ausführlich vorgestellt und das Ausbildungsprogramm erläutert.