Rektorat

Klagenfurt-Don Bosco

Der Pfarrausflug unserer Don Bosco Pfarrgemeinde.

Am 22. September 2018 waren die Ziele des Ausflugs in Tamsweg die Wallfahrtskirche St. Leonhard, das Lungauer Heimatmuseum, der Marktplatz, die Pfarrkirche und die „Basilika minor“ Mariapfarr.

Seit vielen Jahren schon organisiert der Pfarrgemeinderat eine jährliche Ganztagesexkursion, auf der sich die Teilnehmer besser kennen lernen können. Das Exkursionsziel ist wenig überraschend eines mit kirchlichem Hintergrund. Heuer entschieden sich die Organisatoren Hemma Faullant und Helmut Jessner für die Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg. Für Helmuts Hilfe waren wir besonders dankbar, stammt er doch selber aus Tamsweg und ist mit seinen dortigen Eltern noch regional verwurzelt.

Los ging es am 22. September um 8 Uhr. 40 „Pilger“, Männlein wie Weiblein, hatten sich bei regnerischen Verhältnissen eingefunden; doch sollte sich das Wetter im Verlauf des Tages wesentlich bessern. Irgendwie musste „der da oben“ auf sein Pilgervolk schauen. Über Feldkirchen und die Turracher Höhe ging es in das obere Murtal; wir erreichten die Kirche St.Leonhard noch vor 10 Uhr. Ein kurzer Anstieg lüftete unsere Lungen und schärfte unsere schläfrigen Blicke.

Im Mittelalter war St. Leonhard nach Maria Zell die zweitwichtigste Pilgerstätte Österreichs. Die Chronik der Tamsweger Pfarre berichtet, dass im Jahr 1421 das Bild des Hl. Leonhard drei Mal verschwunden und überraschender Weise immer wieder an der gleichen Stelle auf dem nahe gelegenen Schwarzenberg gefunden wurde. Daraufhin wurde dies als ein Fingerzeig des Hl. Leonhard gedeutet und ebendort der Bau einer Pilgerkirche beschlossen; sie war bereits 12 Jahr später dank umfangreicher Spenden der Lungauer Christen fertig.

Nach kurzer Bewanderung des Areals ging es in die Kirche hinein. Sie wurde ursprünglich im gotischen Stil erbaut und wie so viele andere Kirchen im 18. Jahrhundert barockisiert, d.h. üppig vergoldet und mit vielen Statuen ausgestattet. Besonders berühmt ist ein 9m hohes, schmales Glasfenster in eigentümlich homogener Farbgebung, nämlich blau-goldgelb. Frau Resch, die seit 55 Jahren als Messnerin der Kirche fungiert, gab uns eine sehr ausführliche, erklärende Kirchenbeschreibung. Beeindruckt waren wir nicht nur durch ihr profundes Wissen, sondern auch durch ihre perfekte Rhetorik. Manche hätten noch gerne länger in der Kirche verweilt, so reichhaltig ist der zu bewundernde Kirchenschmuck: Fresken, Statuen, Schnitzereien, zu denen Frau Resch interessante Details enthüllte. Mich beeindruckte besonders eine Statue des Hl. Rochus, der mit leidendem Ausdruck auf eine Pestbeule an seinem Bein deutet. Es gibt tatsächlich einen Pestheiligen.

Nach einem kurzweiligen Mittagessen im Zentrum von Tamsweg strömten wir auf den sehr schönen quadratischen Hauptplatz. Wie uns die Stadtführerin erzählte, gab es noch vor 60 Jahren 11 Gasthäuser rund um den Platz; heute sind es nur mehr 2 (plus eine Pizzeria und ein Café.) Wegen der großen Zahl der TeilnehmerInnen spaltete sich unsere Gruppe; während die eine das Lungauer Heimatmuseum unsicher machte, hatte die andere ihre Stadtführung. Was blieb vom Heimatmuseum in Erinnerung? Eine ganze Menge, so groß war die Reichhaltigkeit der Gegenstände und den ihnen anhaftenden Geschichten. So gab es in einem bäuerlichen Schlafzimmer des 18. Jahrhunderts vier jeweils 50x50 cm große vergitterte gestapelte Kästen. Zu welchem Zwecke, wurde gefragt? Um Hühner zu halten? - oder Hasen? Nein – man „hielt“ Kleinkinder darin. Von denen es allzu viele gab, und im vergitterten Kasten waren sie den arbeitenden Eltern nicht im Weg.

Weiter ging es nach Mariapfarr, um die dortige „Basilika minor“ zu bewundern. Wir beteten und sangen; eine Wandergruppe lauschte uns andächtig. Mariapfarr hatte neben der spirituellen auch eine sinnliche Attraktion zu bieten: eine sagenhaft gute Konditorei. In zweifacher Hinsicht gestärkt traten wir die Rückfahrt nach Klagenfurt an.

Text: Adi Wimmer

Fotos: Helmut Jessner und Fotoalfa_DoBo