Tag der Kinderrechte
Katholische Jungschar fordert mehr Partizipation von Kindern
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November macht die Katholische Jungschar Österreichs mit ihrer Kinderrechteaktion auf das Recht auf Partizipation aufmerksam. Unter dem Motto “Frag mich doch!” werden in ganz Österreich Aktionen organisiert, um die Einhaltung der Artikel 12, 13 und 17 der UN-Kinderrechtskonvention einzufordern.
„Kinder werden viel zu oft nur als unsere Zukunft gesehen, aber Kinder sind zuallererst unsere Gegenwart. Sie haben das Recht, diese Gegenwart mitzugestalten und mit ihren Perspektiven gehört zu werden”, betont Veronika Schippani-Stockinger, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar Österreichs. „Die Katholische Jungschar Österreichs setzt sich dafür ein, dass sich Kinder auf kindgerechte Art und Weise einbringen und mitentscheiden können.”
Partizipation ist Kinderrecht
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen besagt, dass Kinder ein Recht darauf haben, gefragt und gehört zu werden, insbesondere bei Entscheidungen und Prozessen, die sie betreffen. Kinder haben darüber hinaus das Recht, sich eine eigene Meinung zu bilden und dabei von Erwachsenen unterstützt zu werden. Oft passiert jedoch das Gegenteil. Kinder werden nicht ernst genommen, ihnen wird abgesprochen, dass sie sich sinnvoll in Entscheidungsprozessen einbringen können.
Ein Beispiel dafür sind die ökologischen Kinderrechte. Kinder und Jugendliche fordern seit Jahren, dass die Politik Umwelt- und Klimaschutz priorisiert und endlich handelt. Doch ihre Stimmen werden nur unzureichend berücksichtigt. Die Allgemeine Bemerkung Nr. 26 des UN-Kinderrechtsausschusses macht deutlich, dass Kinder ein Recht auf Beteiligung in Umwelt- und Klimafragen haben. Sie sind am stärksten von Umwelt- und Klimaschädigungen betroffen, besitzen aber wenig bis keine politische Handlungsmacht.
Warum ist Partizipation wichtig?
Kinder und Jugendliche müssen in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit wahrgenommen werden. Durch Beteiligung werden Kommunikation und Austausch von Ideen ermöglicht, Kinder erfahren Solidarität und erwerben verschiedene (soziale) Kompetenzen. Werden Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zur Beteiligung geboten, fördert dies auch den Abbau von Klischees und Vorurteilen. Vielfältigkeit kann gefördert und als gesellschaftliche Chance wahrgenommen werden. Das persönliche Selbstbewusstsein wächst. Gleichzeitig verstärkt sich die Verbundenheit mit der eigenen Gemeinde und dem Lebensumfeld.
Wenn Kinder früh lernen, dass ihre Meinung zählt und wie sie sich einbringen können, stärkt das ihr demokratisches Verständnis sowie ihr Vertrauen in die Demokratie. Sie erfahren, dass Mitbestimmung Wirkung zeigt – und entwickeln ein dauerhaftes Interesse, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Verankerung von Kinderbeteiligung und Abbau von Barrieren
Die Katholische Jungschar Österreichs fordert die Verankerung von Kinderbeteiligung für alle Kinder in Staat, Kirche und Gesellschaft. Damit dies gelingt, fordert sie den Abbau von Barrieren, die Partizipation erschweren. Dazu soll Kinderarmut nachhaltig bekämpft sowie Demokratie und Partizipation im formalen und nonformalen Bildungsbereich gefördert werden.
Konkret braucht es verbindliche Beteiligungsstrukturen auf allen Ebenen. Hierzu zählen Kinder- und Jugendbeiräte in Gemeinden, verpflichtende Beteiligung bei Gesetzesvorhaben, die Kinder in Österreich betreffen, sowie klare Qualitätsstandards für Mitbestimmung. Nur wenn ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen bereitgestellt werden, kann gelebte Mitbestimmung von Kindern gelingen.
Vielfältige Aktivitäten in ganz Österreich
Die Katholische Jungschar plant rund um den 20.11. österreichweit Aktionen und Veranstaltungen zum Thema und bietet auf ihrer Website zahlreiche Informationen und pädagogische Materialien für Jungschargruppen: www.jungschar.at/kinderrechte