Organisation

Katholische Jungschar

Interkulturelle Begegnungsreise

Lerneinsatz Süd-nach-Nord Philippinen

Die Dreikönigsaktion bietet Begegnungs- und Lernreisen in ihre Projektländer an. Diese Gruppenreisen, genannt LernEinsatz, haben eine Dauer von 2-4 Wochen. Es gibt auch Angebote für längere Auslandspraktika bzw. Volontariate im Rahmen des SolidarEinsatzes.

Alle zwei Jahre lädt die Dreikönigsaktion eine Gruppe aus Partnerorganisationen aus Afrika, Asien oder Lateinamerika nach Österreich ein. Die Betreuung und Gestaltung des LernEinsatzes übernimmt jeweils ein ehrenamtliches Team aus ehemaligen LernEinsatz-Teilnehmer*innen – in Kärnten haben diese Aufgabe vier Frauen übernommen, die in der Vergangenheit beim LernEinsatz auf den Philippinen bzw. in Ghana dabei waren.

Der LernEinsatz „Süd-nach-Nord“ bietet auch Menschen aus den Partnerländern die Gelegenheit, Europa bzw. Österreich kennen zu lernen und hier interkulturelle Erfahrungen zu machen. Solche Lernerfahrungen sollen nicht Privileg derer bleiben, die über ausreichend finanzielle Mittel zum Reisen verfügen.

Wesentlich ist es für die Dreikönigsaktion als entwicklungspolitisches Hilfswerk auch, auf ein Gleichgewicht in der Projektpartnerbeziehung in der Entwicklungszusammenarbeit zu achten. Durch eine Gegeneinladung ergibt sich die Möglichkeit, das partnerschaftliche Verhältnis in der Projektzusammenarbeit in eine Balance zu bringen.

Der LernEinsatz ist eine Lernerfahrung für junge Menschen aus den Partnerländern. Diese sollen durch eine Reise nach Europa gängige Stereotype mit der Wirklichkeit konfrontieren und damit ihre Weltsicht erweitern können. Der „Lern-Einsatz Süd-nach-Nord“ bietet somit eine wertvolle Möglichkeit zum persönlichen interkulturellen Lernen.

Beim LernEinsatz Süd-nach-Nord aus den Philippinen und Indien waren 11 Personen, aus verschiedenen DKA-Partnerprojekten, von 25.8.-15.9., in Wien, der Steiermark und in Kärnten zu Gast: Ailyn, Alvin Jerome, Annafe Marie, Elvira, Hayden, Helen Grace, John Erick, Mumtahana, Ruth, Sabi und Tricia. Das Programm in Kärnten startete mit einem Mittagessen im city café der DIAKONIE, wo Inklusion erlebbar ist. Darauf folgte ein Besuch mit Austausch im EqualiZ, dem ehemaligen Mädchenzentrum in Klagenfurt. Die ersten drei Übernachtungen fanden bei Gastfamilien in Klagenfurt statt, um das „Eintauchen“ in den Alltag von Familien zu ermöglichen. In der Kärntenwoche gab es viele interessante Begegnungen und Stationen: die Gäste aus den Philippinen machten einen Bummel über den Benediktinermarkt, erkundeten die Klagenfurter Innenstadt bei einem City Bound. Im Kulturraum „Ventil“ fand ein Austausch mit dem Team der KAZ statt mit anschließendem Verkauf der Straßenzeitung, abends wurde der Lendhafen-Markt besucht. Am Sonntag wurde in Krumpendorf ein „afrikanischer Gottesdienst“ besucht, bevor es mit der Wörtherseeschifffahrt nach Velden und später auf den Pyramidenkogel ging. Die Rutsche dort war für die Gäste ein Highlight. Am nächsten Tag ging es zu Plastic Preneur nach Viktring, wo selbst Kämme oder Karabiner aus Plastikabfällen hergestellt wurden. Der sonnige Tag machte später einen Sprung in den Ossiachersee möglich, bevor es auf den Gipfel der Gerlitze ging – die erste Fahrt mit der Gondel und dem Lift war ein Erlebnis für die Gäste, ihr Mut wurde mit einem herrlichen Ausblick über Kärnten belohnt. Im Anschluss fuhren wir ins Gailtal in die GemSe, dem Verein zur Förderung von nachhaltigen, queerfeministischen und kleinbäuerlichen Lebensweisen, wo wir willkommen geheißen und beherbergt wurden. Die ländliche Seite Kärntens wurde erkundet, u.a. bei einem Besuch des Biohofs Halder-Madritsch oder beim Schwammerlsuchen. Unsere Gäste wurden in Wertschach auch mit einem Besuch der Sternsinger*innen aus St. Stefan Gail überrascht, was ihnen große Freude bereitete. Insgesamt eine Woche voll schöner Begegnungen, persönlicher Lernerfahrungen und interessanter Austausche, welche die Philippinen und Österreich einander ein Stück näher gebracht haben.