Die Sternsinger/innen hängen nach dem 6. Jänner ihre prächtigen Gewänder zurück in die Kästen. Alle Sternsinger/innen? Nein! Einige der Heiligen Drei Könige sind weiter mit der Friedens- und Segensbotschaft unterwegs und setzen sich in der Verlängerung für notleidende Menschen in den Armutsregionen der Welt ein. Die Dreikönigsaktion als Hilfswerk startet in das Europäische Jahr der Entwicklung. Denn wenn die Sternsingeraktion sich dem Ende zu neigt, beginnt die Projektarbeit, die Bildungsarbeit und die anwaltschaftliche Arbeit der Dreikönigsaktion!

Von 6. bis 8. Jänner waren Sternsinger/innen aus Maria Saal, begleitet vom langjährigen Sternsingerbegleiter DDr. Wolfgang Reichelt und der 1. Vorsitzenden der Kath. Jungschar, Martina Erlacher, in Brüssel unterwegs. Martin Schulz empfing am 7. Jänner Könige aus sieben Nationen; 28 Sternsinger aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Italien, Rumänien und Belgien wurden am Mittwoch im Europaparlament erwartet. Die Mädchen und Jungen waren beim deutschen Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel zu Gast. Die Sternsingerdelegation aus Österreich kam aus der Kärntner Pfarre Maria Saal. Die  Sternsingergruppe aus Kärnten vertraten die Sternsinger/innen Österreichs und machte auch den österreichischen EU-Parlamentariern Othmar Karas und Claudia Schmidt ihre Aufwartung.

Hier ein erster Bericht von Martina Erlacher zur Reise der Maria Saaler Sternsingergruppe zum EU-Parlament:

Auch in diesem Jahr kamen die Sternsinger aus den Europäischen Ländern in Brüssel zusammen, um EU-Parlamentspräsident Martin Schulz den Segen zu bringen.Neben den Gruppen aus Ungarn, Rumänien, Serbien, Südtirol, Deutschland und Ost-Belgien waren auch die Sternsinger aus Österreich vertreten. Die Abordnung aus Österreich setzte sich aus einer Sternsingergruppe der Pfarre Maria Saal und ihrem Begleiter sowie der Jungscharvorsitzenden Martina Erlacher zusammen. Damit war Kärnten heuer dass Bundesland, das Österreich repräsentieren durfte. Trotz einiger Sprachbarrieren mit den anderen Gruppen konnte ein tolles Programm mit Liedern, musikalischer Begleitung und Sprüchen, die berührten und zum Nachdenken einluden, geboten werden.

Elisa, Anna, Maja und Mira Häfele, vier Schwestern aus Maria Saal vertraten Österreich. Sie sorgten mit ihrem Flöten-Quartett für die musikalische Begleitung der gesamten Truppe. Alle vier können auf langjährige Sternsingererfahrung zurückgreifen. Das musikalische Zepter lag auch in Kärntner Hand, da sich Wolfgang Reichelt, Begleitperson der Gruppe, bereit erklärte, die gesamte Delegation im Parlament musikalisch zu leiten.

Unsere Reise begann am Dienstag, den 6.1.2015, und endete am Donnerstag, den 8.1.2015. Neben den Proben und dem Auftritt im Parlament blieb ein wenig Zeit die Stadt Brüssel zu erkunden. Am Mittwoch starteten wir bereits zeitig in der Früh zur europäischen Bischofskonferenz um dort den Segen zu bringen. Danach ging es weiter ins Parlament und zu unserem Empfang bei Präsident Martin Schulz. Dieser war sehr erfreut über unseren Besuch und lauschte unseren Liedern und Sprüchen aufmerksam. Wir brachten nicht nur den Segen sondern forderten auch, dass sich die EU noch verstärkt für die Entwicklungshilfe und vor allem für die Kinder und Jugendlichen in den armen Ländern dieser Welt einsetzen soll.

Ganz spontan und unverhofft wurden wir nach dem offiziellen Teil zu einer Besichtigung des Büros des Präsidenten eingeladen. Er erklärte uns, was er den ganzen Tag in diesem Raum so macht. Zur Bestürzung der Sicherheitsleute öffnete er auch noch die Tür zum Balkon und ermöglichte uns so den besten Blick über die Stadt Brüssel zu bekommen. Zitat Mira Häfele: "Das Beste war, dass wir sogar auf den Balkon des Präsidenten durften."

Anschließend ging es für uns ins Parlamentarium, das Interaktive Museum zur Geschichte der Europäischen Union. Mit Wissen gefüllt wurden wir dann auch noch vom österreichischen Abgeordneten Othmar Karas empfangen. Ihm und seinem Team brachten wir den Segen und machten ihn aufmerksam, wie wichtig die Sternsingeraktion in Österreich ist. Bei Kaffee und Kecksen plauderten wir noch kurz um dann, nach einem aufregenden Tag, zurück in unsere Unterkunft zu fahren. Unsere Brüssel – Reise ließen wir beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Für uns alle war es eine Ehre die 85 000 Kinder und Jugendlichen und die 30 .000 Erwachsenen, die in Österreich die Sternsingeraktion erst möglich machen, vertreten zu dürfen.

Martina Erlacher, Vorsitzende der Kath. Jungschar Kärnten.

 

Die Dreikönigsaktion steht niemals still

Der Reisebericht zeigt, nicht nur Österreich, ganz Europa ist zum Jahreswechsel fest in "königlicher Hand": Verkleidet als die Heiligen Drei Könige sind in diesen Tagen weit mehr als eine halbe Million Mädchen und Buben im Namen der größten Solidaritätsinitiative von Kindern in vielen europäischen Ländern unterwegs. Mit einem gemeinsamen Ziel: einer gerechten Welt, in der alle Menschen in Würde leben können.

Bis die Spenden in Österreich in den rund 3.000 beteiligten Pfarren alle ausgezählt sind, wird es noch eine Weile dauern. Doch schon jetzt ist Jakob Wieser, neuer Geschäftsführer der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar zuversichtlich, dass wieder unzählige Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ihr Leben mit den gesammelten Spenden zum Besseren wenden können. Er würdigt den Einsatz der Kinder und fordert nun von der Politik den gleichen Einsatz: "Über eine halbe Million Sternsingerkinder in Europa tun, was sie können, um die Armut der Menschen in den Entwicklungsländern zu bekämpfen. Die fleißigen Sternsinger/innen haben sich jetzt eine Pause verdient. Nun ist es an der Politik, sich für ein würdevolles Leben weltweit einzusetzen."

Sternsingeraktion neigt sich dem Ende zu - das europäische Jahr der Entwicklung startet: 2015 wird ein richtungsweisendes Jahr für unsere Welt: Über die Millenniums-Entwicklungsziele wird Bilanz gezogen und die Vereinten Nationen verabschieden neue Ziele. Die Entwicklungszusammenarbeit soll stärker im internationalen Rampenlicht stehen, um Hunger, Unrecht und Elend in den Armutsregionen noch stärker den Kampf anzusagen. Ziel des Europäischen Jahres für Entwicklung (EYD 2015) ist es, die Bürgerinnen und Bürger breit über die Aktivitäten und die aktuelle Entwicklungspolitik der EU zu informieren.

Jakob Wieser sieht dringenden Handlungsbedarf: "Angesichts der ernüchternden Bilanz bei den Millenniumsentwicklungszielen geht es darum, eine ehrliche Bilanz zu ziehen und verbindliche Ziele festzulegen. Armutsbekämpfung muss eine Priorität der Außen-, Wirtschafts- und Umweltpolitik sein. Wichtig ist dabei auch die Erhöhung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Das wären wichtige Signale, dass das reiche Europa seine Verantwortung für jene, die weltweit unter den Folgen der Armut leiden, ernst nimmt."

Wer die Sternsinger/innen verpasst hat, kann die Projekte der Dreikönigsaktion auch durch eine steuerlich absetzbare Spende auf das Spendenkonto unterstützen.
PSK BANK
Empfänger: Dreikönigsaktion
IBAN: AT2360 000000 9300 0330
BIC: OPSKATWW

Einige Sternsinger/innen sind auch nach dem 6. Jänner, dem offiziellen Schlusspunkt der Sternsingeraktion 2015 noch unterwegs. So werden auch folgende Politiker/innen noch Könige empfangen:

- EU-Parlamentspräsident Martin Schulz empfängt am 7.01.2015 Könige aus sieben Nationen; 28 Sternsinger aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Italien, Rumänien und Belgien werden am Mittwoch, 7.1.2015, im Europaparlament erwartet. Die Mädchen und Jungen werden beim deutschen Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel zu Gast sein. Der Empfang im Büro des Präsidenten beginnt um 11 h. Die Sternsingerdelegation aus Österreich kommt aus der Kärntner Pfarre Maria Saal. Am Nachmittag wird die Sternsingergruppe aus Österreich auch den österreichischen EU-Parlamentariern Othmar Karas und Claudia Schmidt ihre Aufwartung machen.
- Stv. Grünen-Klubobfrau Maga. Gabriela Moser am 07.01.2015 um 13:00 h (Löwelstraße 12, 1017 Wien)
- Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner am 07.01.2015 um 16:00 h (Stubenring 1)
- Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin am 09.01.2015 um 13:00 h (Hintere Zollamtsstraße 2b,1030 Wien)
- Nationalratspräsidentin Doris Bures am 12.01.2015 um 13:30 h (Parlament)
- NEOS-Klubobmann Dr. Matthias Strolz am 13.01.2015 um 16:00 h (Dr. Karl Renner Ring 3, 1017 Wien)
- 2. Nationalratspräsident Karl-Heinz Kopf am 14.01.2015 um 13:30 h (Parlament)
- ÖVP-Klubobmann Dr. Reinhold Lopatka am 14.01.2015 um 14:00 h (Parlament)

Fotos und weitere Infos rund um die Sternsingeraktion 2015 auf www.dka.at/presse