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Internetredaktion der Diözese Gurk

Über die (ideale) Größe eines Krankenhauses

Journalisten-Workshops der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs zum Thema „Nur große Spitäler – Warum? Eine Schlüsselfrage zur Zukunft unseres Gesundheitssystems“

v.l.n.r.: Dr. Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe), Regina Steinbiller (UNITAS-SOLIDARIS) P. Leonhard Gregotsch (Ordensspitäler Österreichs), Mag. Michael Steiner, MAS (EKH Klagenfurt/ KHBB St.Veit) (© Foto: Ordensspitäler Österreich)
v.l.n.r.: Dr. Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe), Regina Steinbiller (UNITAS-SOLIDARIS) P. Leonhard Gregotsch (Ordensspitäler Österreichs), Mag. Michael Steiner, MAS (EKH Klagenfurt/ KHBB St.Veit) (© Foto: Ordensspitäler Österreich)

Im Rahmen des Journalisten-Workshops der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs zum Thema „Nur große Spitäler – Warum? Eine Schlüsselfrage zur Zukunft unseres Gesundheitssystems“ am 18. Mai 2011 in Wien wurde u.a. die regionale Bedeutung kleinerer Krankenanstalten am Beispiel Kärntens beleuchtet. Im südlichen Bundesland werden fünf Spitäler durch katholische Orden bzw. die evangelische Diakonie betrieben und stellen 20 Prozent der Kärntner Betten bereit – ein wesentlicher Pfeiler für die regionale Gesundheitsversorgung.

Bereits die im Jänner 2011 präsentierten Zahlen der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs beweisen, dass kleinere Spitäler nicht teurer, sondern um rund 10 Prozent kosteneffizienter als öffentliche Spitäler arbeiten. Der Kärntner Gesundheitsfonds mit seinem Tätigkeitsbericht 2009 bestätigte diese Tendenz und bescheinigt den Christlichen Krankenhäusern Kärntens hohe Effizienz bei bester medizinischer Qualität. Im Vergleich liegen die Kärntner Ordensspitäler bei 1,10 Euro Kosten je Leistungspunkt (LKF-Punkt) wohingegen die Landeskrankenanstalten einen Schnitt von 1,31 Euro erreichen.

"Die christlichen Krankenhäuser in Kärnten gewährleisten beste medizinische Versorgung gepaart mit menschlicher Zuwendung und Fürsorge auf der Grundlage des ganzheitlich-christlichen Menschenbildes. Darüberhinaus sind sie Pioniere bei Qualitätsmanagement und schlanker Spitalsverwaltung und helfen mit, das Gesundheitssystem finanzierbar zu machen", so Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, Generalvikar der Diözese Gurk und Vorsitzender der Interessensgemeinschaft der Christlichen Krankenhäuser Kärntens.

Aus Sicht der Ordensspitäler in Kärnten kann festgehalten werden:

  • Das gerne geführte Argument, „ein Krankenhaus muss mindestens 300 Betten haben, um wirtschaftlich geführt zu werden“, ist über die Jahre durch die tatsächliche Kostenstruktur widerlegt worden.
  • Die regionalen Krankenanstalten nehmen wichtige Versorgungsaufgaben in den Regionen wahr und entwickeln sich zu Gesundheitszentren.
  • Zu den Aufgaben gehört neben der Basisversorgung eine mit den restlichen Akteuren abgestimmte Schwerpunktsetzung. Somit kann auch eine entsprechende Behandlungsfrequenz in den Spezialgebieten erreicht werden, die den Qualitätsstandards entspricht.
  • Eine Unterschreitung der normierten Bettenanzahl unter rund 150 Betten würde das Zusammenspiel der medizinischen Fachbereiche bzw. die Ausbildung von medizinischen Schwerpunkten massiv erschweren. Daher ist aus Sicht der Kärntner Ordensspitäler eine etwaige notwendige Bettenreduktion bei großen Einheiten, die zu höheren Durchschnittskosten arbeiten, sinnvoll.