Schwellenerfahrungen
Der Klagenfurter Priester und Künstler Peter Deibler hat „messianische Ereignisse“ künstlerisch festgehalten

Peter Deibler, der Pfarrer von Welzenegg in Klagenfurt, ist ein Mann mit vielen Eigenschaften und Fertigkeiten. Pastorale Innovationen (Kritischer Oktober, Geräuschmesse, u.a.) kennzeichnen sein seelsorgliches Wirken. Dass der literarisch tätige Priester schon seit Jahren auch als bildender Künstler arbeitet, dokumentiert nun eine groß angelegte Werkschau an vier Orten in Klagenfurt. Die Ausstellung wurde am 2. Oktober 2013 eröffnet.
In der Klagenfurter Heiligengeistkirche zeigt Deibler acht Bronzeskulpturen. Es sind „Momentaufnahmen“ des messianischen Ereignisses schlechthin: der Auferstehung Jesu Christi. Dieses letztlich nicht begreifbare Ereignis, dieser Schritt vom Tod zum Leben, wird in mehreren Variationen „festgehalten“. Dabei entstanden Christusdarstellungen, die sich zwischen den traditionellen Kreuzigungsdarstellungen und den triumphalen Auferstehungsbildern positionieren.
Zwölf Acryl-Bilder, allesamt Materialisierungen messianischer Ereignisse, bilden Marksteine dieser Ausstellung, die an allen Ausstellungsorten gezeigt werden. So auch im Lendhafen-Café, das die zahlreich erschienen Besucher dieser Vernissage bis auf den letzten Platz füllten. An dieser 2. Station des Vernissage-Spazierganges las Deibler dann eine Passage aus einer seiner Reisereportagen, die die Zuhörer auf die Halbinsel Sinai entführte.
Der Villacher Musiker Christoph Hofer „zog“ mit seinem Akkordeon die musikalische Spur. So lies er in einer virtuosen Improvisation in der evangelischen Johanneskirche auch bekannte Kirchenkantaten anklingen. In dieser neugotischen Kirche aus dem 19. Jahrhundert ist von Deibler gestaltetes und in Instanbul hergestelltes liturgisches Gerät zu sehen: Patenen und Kelche, ein Ambo und ein Evangeliar. Der Hausherr, Pfarrer Rainer Gottas, betonte in seiner Begrüßung, dass diese Objekte nicht nur Schaustücke seien, sondern dass sie in den kommenden Wochen auch gottesdienstlich verwendet werden.
Den Abschluss des Ausstellungsparcours bildete das Klagenfurter Diözesanhaus in der Tarviser Straße. Dort zeigt Deibler einen 16-teiligen Flügelaltar, den er in seiner Vorbereitungszeit zur Priesterweihe in Maria Gugging bei Wien gemalt hat. Das komplexe Werk fokussiert die christliche Heilsgeschichte in zwei Brennpunkten. Ist der Altar geöffnet, erkennt der Betrachter Szenen des biblischen Weihnachtszyklus. Der Lobgesang Marien (das Magnifikat) und große Hymnus am Beginn des Johannesevangeliums klingen an. Bei geschlossenen Türen zeigt dieser Flügelaltar das Ostergeheimnis, von der Umkehrpredigt des Johannes d. T. bis zur messianischen Hoffnung auf das Himmlische Jersualem.
Neben den Bildern und dem Altar sind im Diözesanhaus auch noch ausgewählte Kurzvideo des Künstler zu sehen. Die Ausstellung ist noch bis 18. Oktober geöffnet.
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