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Internetredaktion der Diözese Gurk

Karl Bauer - Farbe, Form und Erinnerung

Eine Ausstellung zum 120. Geburtstag des Künstlers als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Mit einer bewegenden Rede eröffnete Herbert Bauer, Sohn des Künstlers Karl Bauer, eine umfassende Ausstellung zu Ehren seines Vaters, der heuer 120 Jahre alt geworden wäre. Die Schau in der Alpen-Adria-Galerie im Stadthaus in Klagenfurt widmet sich dem Werk und dem Leben des bedeutenden Malers und Mosaikkünstlers, dessen Schaffen weit über regionale Grenzen hinausreicht.

Herbert Bauer sprach in seiner Eröffnung von einer tiefen persönlichen Verbundenheit und davon, dass er heute – im Gedenken an seinen Vater – symbolisch in dessen Namen sprechen dürfe. Die Ausstellung wurde mit viel Engagement und familiärer Kraft realisiert, allen voran durch die Initiative von Judith Walker sowie durch die kuratorische Mitgestaltung von Eva-Sophie Bauer, der Enkelin Karl Bauers. Sie hat gemeinsam mit ihrer Mutter Karin das Ausstellungskonzept maßgeblich geprägt – nicht chronologisch oder thematisch, sondern nach dem zentralen künstlerischen Prinzip ihres Großvaters: Farbe und Form.

Das Mosaik „Der Auferstandene“ im Mittelpunkt

Ein besonderer Höhepunkt ist die Wiederherstellung des Mosaiks *„Der Auferstandene“* durch Angela Zimek – ein Werk, das nach Zerstörung bei Umbauarbeiten gerettet und nun in neuem Glanz präsentiert wird. Dieses Mosaik wird Thema einer eigenen Matinée sein, und noch weitere Veranstaltungen, werden das Werk und das Leben des Künstlers vertiefen. Unter anderem wird Dr. Renée Gadsden eine kunsthistorische Einordnung unter dem Titel *„Die Tiefe des Seins“* vornehmen.

Ein Leben im Spiegel der Geschichte

In seiner Rede spannte Herbert Bauer einen weiten historischen Bogen: von der Kindheit Karl Bauers in der Monarchie über die Wirren der Weltkriege und der NS-Diktatur bis zur demokratischen Erneuerung. Dabei betonte er, dass viele biografische Entscheidungen – etwa die politische Anpassung und Parteizugehörigkeit in dunklen Zeiten – aus der Notwendigkeit des Überlebens für die Familie getroffen wurden, nicht aus ideologischer Überzeugung. Der künstlerische Weg seines Vaters sei stets eine Suche nach Wahrheit, nach Bestand, nach Transzendenz gewesen. Herbert Bauer wörtlich über seinen Vater: „Doch in einem blieb er sich immer treu: Er nutzte die Kunst, um zu suchen. Nach Wahrheit. Nach dem, was bleibt, wenn Ideologien und System vergehen. Nach dem, was über den Moment hinaus Bestand hat.“

Neben Herbert Bauer sprachen an diesem Abend auch noch Kulturamtsleiter Alexander Gerdanovits, Stadtrat Petritz und Landeshauptmann Peter Kaiser über den Künstler Karl Bauer.

Erstmalige Präsentation zahlreicher Werke

Die Ausstellung zeigt viele Werke erstmals der Öffentlichkeit: darunter Zeichnungen aus der Kriegsgefangenschaft in den USA, biblische Illustrationen, seltene Mosaike sowie Ölbilder und Gouachen. Besonders eindrucksvoll sind die letzten Arbeiten Karl Bauers aus dem Jahr 1993, kurz vor seinem Tod. Darunter das unvollendete Bild „Jubilate“, das Hoffnung und Trost vermittelt – ein letztes farbenkräftiges Bekenntnis zur Lebenskraft.

Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an einen großen Künstler des 20. Jahrhunderts, sondern auch eine Einladung zur stillen Betrachtung und persönlichen Auseinandersetzung mit den Fragen: Was bleibt? Was trägt? Und was können wir selbst zum Guten beitragen?

(Bericht: Karl-Heinz Kronawetter/Internetredaktion)

INFO

Ausstellungsdauer: 25. Juni bis 7. September 2025
Öffnungszeiten: Täglich (auch feiertags) außer Montag von 10 bis 18 Uhr
www.stadtgalerie.net oder www.karl-bauer.at

TIPP

Führungen mit Herbert Bauer, dem Sohn des Künstlers, am 13.7., 27.7., 10.8. jeweils um 11 Uhr sowie am 7.9. um 11 und 15 Uhr.

Bonustrack (Facebook-Reel)

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