Der Mensch darf nicht zur bloßen Ware werden
Sr. Silke Mallmann und Polizistin Annemarie Herzl mit Kärntner Menschenrechtspreis 2013 ausgezeichnet

Die beim Kärntner Caritasverband tätige Wernberger Ordensfrau Sr. Silke Mallmann, CPS und die Kriminalpolizistin Annemarie Herzl wurden mit dem diesjährigen Kärntner Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung durch Landeshauptmann Peter Kaiser fand am 14. Dezember 2013 im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung statt. Der Kärntner Menschenrechtspreis, der in diesem Jahr bereits zum 20. Mal vergeben wurde, ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.
Talitha - Beratungsstelle für Prostituierte
Sr. Silke Mallmann leitet das Projekt „Talitha“ beim Kärntner Caritasverband. Dies ist eine 2009 gegründete Beratungs- und Betreuungsstelle für Opfer von Menschenhandel in Kärnten. Beraten und betreut werden Mädchen und Frauen, die der Prostitution nachgehen bzw. Opfer von Zwangsprostitution, Menschenhandel und Heiratshandel sind. Seit 2012 ist Mallmann auch Mitglied der Menschenrechtskommission der Volksanwaltschaft für die Steiermark und Kärnten.
Die zweite Preisträgerin kümmert sich auch um die Opfer legaler und illegaler Prostitution in Kärnten. Revierinspektorin Herzl arbeitet in der Gruppe Menschenhandel/Schlepperei des (LKA) Landeskriminalamtes Kärnten.
Landeshauptmann Kaiser sagte, dass die Verleihung dieses Preises der Förderung der Menschenrechtsarbeit sowie der Stärkung des Menschenrechtsbewusstseins der Kärntner Bevölkerung diene. Er dankte den Preisträgerinnen, die sich weit über ihren Dienst hinaus mit tabuisierten Gesellschaftsbereichen auseinandersetzen und Menschen Hilfestellungen geben.
Die beiden Preisträgerinnen wurden von einer vierköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz der Klagenfurter Universitätsprofessorin Larissa Krainer vorgeschlagen. Krainer wies in ihrer Rede auf die hohe Dunkelziffer des Menschenhandels, dieser modernen Form von Sklaverei, hin, wobei Österreich sowohl Transit- und Zielland sei. Die Rechtsanwältin Astrid Roblyek hielt die Laudatio auf die beiden Preisträgerinnen. Sie erwähnte, dass Sr. Silke Mallmann bereits über 60 Frauen Hilfestellung gegeben habe.
Der Mensch ist keine Ware
Die Preisträgerinnen zeigten sich überaus erfreut, dass diese Tabubereiche nun verstärkt thematisiert würden. Es gehe um menschliche Würde, der Mensch dürfe nie zur Ware werden. Opferschutz und Menschlichkeit müssen weiter vorangetrieben werden, so die Preisträgerinnen.